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Neue SPAC mit Rückendeckung von Softbank und Steve Case - Berkshire Grey

Berkshire Grey plant die Disruption der Logistik - Ein neuer Amazon-Konkurrent

NTG24 - Neue SPAC mit Rückendeckung von Softbank und Steve Case - Berkshire Grey

 

Berkshire Grey ist ein Newcomer an der Börse, der ausgesprochen hohes Potenzial hat. Das Unternehmen hat ein Portfolio an Robotern und Softwaresystemen entwickelt, die es erlauben, den Wareneingang und -ausgang sowie die Sortierungen von Paketen in Warenhäusern vollständig zu automatisieren.

Die Logistik steht in diesem Bereich ihres Geschäfts gleich mehreren wichtigen Herausforderungen gegenüber. Das betrifft die Verfügbarkeit von Mitarbeitern zu wirtschaftlichen Löhnen, die stetig steigenden Auftragsvolumina und der zunehmende Wettbewerb in der Branche. 

 

Der Amazon-Effekt wirkt

 

Amazon ist führend in der Branche. Man übernahm die Robotik-Firma Kiva Systems, investierte 180 Mrd. US-Dollar in die Forschung und Entwicklung und rollte dann die Systeme in den eigenen Warenhäusern aus, was noch einmal Kosten in Höhe von rund 93 Mrd. US-Dollar verursachte. Durch diesen enormen Aufwand und den hohen Grad der Automatisierung erreichte Amazon, dass die Pakete innerhalb kürzester Zeit ausgeliefert werden und sorgte dafür, dass sich die Kundschaft nicht mehr mit weniger zufriedengibt.

In diesen Bedarf stösst Berkshire Grey vor. Man bietet Händlern und Logistikern ein voll integriertes System aus Hardware, Software und Cloud an, das die Automatisierung vom Wareneingang bis zum Warenausgang übernimmt, womit man die vom Kunden geforderte Geschwindigkeit erreicht und den kostenintensiven Anteil der Arbeiter im Warenhaus minimiert. Und der Markt ist riesig. Nur 5 % der Warenhäuser weltweit sind bisher voll automatisiert, wobei allein die Arbeitskosten auf jährlich mehr als 230 Mrd. US-Dollar geschätzt werden. 

Hinter der SPAC (Special Purpose Acquisition Company) steht kein Geringerer als Steve Case. Case rief 1991 America Online bzw. AOL ins Leben und gründete eine der ersten erfolgreichen Social Media Plattformen im Internet. AOL wurde so gross und bedeutend, dass man 2001 mit Time Warner fusioniert, die händeringend den Anschluss an die „Neue Welt“ suchten. Die Akquisition erreichte einen Wert von 164 Mrd. US-Dollar und schuf seinerzeit den weltweit grössten Medien- und Unterhaltungskonzern.

Für das Networking sorgt der zweite Mitgründer der SPAC, John Delaney. Delaney war von 2013 bis 2019 Abgeordneter im amerikanischen Repräsentantenhaus für den Bundesstaat Maryland und stellte sich dann neben Joe Biden und anderen Demokraten zur Wahl als US-Präsident. Delaney kommt aus der Wirtschaft, wo er eine Gesellschaft aufgebaut und börsenfähig gemacht hat, die sich auf Kredite für Gesundheitsfirmen spezialisiert hat. 

Case und Delaney sind für die Auswahl von Berkshire Grey verantwortlich. Die Gesellschaft ist von hoher Attraktivität, da sie sich ausschliesslich mit dem Thema der Automatisierung von Warenhäusern und dem Bereich Fulfillment beschäftigt, die unter anderem durch die neuen Massstäbe von Amazon heute wesentlich höhere Anforderungen erfüllen müssen als in der Pre-E-Commerce Phase. Genauigkeit, Schnelligkeit und ein 24/7-Betrieb werden inzwischen von allen Kunden gefordert.

Berkshire Grey hat fünf Jahre an ihrer Technologie gearbeitet. Mit der Hilfe von Investoren wie Softbank konnte man einen grossen Patentpool aufbauen und attraktive Kunden für erste Projekte finden. Die Gesellschaft hat insgesamt mehr als 300 Patente angemeldet und verfügt aktuell über einen Auftragsbestand von 70 Mio. US-Dollar. Aufträge im Wert von 114 Mio. US-Dollar hat man bereits abgewickelt. Zu den ersten wichtigen Anker-Kunden zählt man FedEx, Target, TJX und Walmart. Allein diese vier Grosskunden haben mehr als 6.500 Verteilungszentren, die als potenzielle Ziele für das System von Berkshire Grey gelten. 

 

Stürmisches Wachstum und hohe Ziele

 

Berkshire Grey hat 2020 stürmisches Umsatzwachstum erlebt, allerdings auf relativ kleinem Niveau. Mit 35 Mio. US-Dollar Umsatz ist man nicht gerade ein Schwergewicht, konnte sich aber um 337 % im Jahresvergleich steigern. Die Ambitionen für die kommenden Jahre sind entsprechend dem Potenzial in der Branche sehr hoch. Für das laufende Jahr peilt man ein Umsatzwachstum von 69 % auf 59 Mio. US-Dollar an und will sich dann 2022 auf knapp 120 Mio. US-Dollar verdoppeln. Das Ziel bis Ende 2025 lautet, den Umsatz auf mehr als 900 Mio. US-Dollar zu steigern. Das sind hochgesteckte Ziele, aber die Branche gibt es her. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIn der Sturm- und Drangphase wird es keine Gewinne geben. Das Management strebt eine Rohertragsmarge im Bereich von 44 bis 48 % an, wenn der Umsatz in 2024/25 eine kritische Masse erreicht. Auf diesem Niveau wird dann auch erstmals mit einem freien positiven Cashflow und einem Break-Even auf EBIT-Basis (Gewinn vor Steuern und Zinsen) gerechnet. Bis dahin zählt nur Umsatzwachstum.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

26.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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