als .pdf Datei herunterladen

Daimler-Aktie wird nach Tesla-Kursschwäche Schritt für Schritt wieder zum Liebling der Investoren

Revival bei Daimler

NTG24 - Daimler-Aktie wird nach Tesla-Kursschwäche Schritt für Schritt wieder zum Liebling der Investoren

 

In den vergangenen Monaten standen die großen deutschen Automobilbauer vor allem medial stark in der Kritik, da diese bei ihrem Transformationsformationsprozess hin zur Elektromobilität nicht schnell genug vorankamen. Dies traf auch auf den Daimler-Konzern zu (ISIN: DE0007100000; WKN: 710000), der unter einem gewissen Prestigeverlust seiner Marke Mercedes-Benz litt. Ungeachtet dessen, konnte die Daimler-Aktie, welche am 19. März 2020 auf Xetra bei 21,02 Euro ein Mehrjahrestief markierte, seitdem in einen vergleichsweise steilen Aufwärtstrend überwechseln und sich innerhalb von elf Monaten mehr als verdreifachen. Allerdings wurde diese durchaus positive Entwicklung von vielen Anlegern kaum wahrgenommen, da der Anteilschein von Tesla, welcher im gleichen Zeitraum in der Spitze um 1.184 % (ISIN: US88160R1014; WKN: A1CX3T) gewann, ganz eindeutig zu einem Liebling innerhalb der weltweiten Investorengemeinde wurde.

Phasenweise wurde Tesla mit einer deutlich höheren Marktkapitalisierung bewertet als weltweit alle klassischen Automobilkonzerne in der Summe. Nachdem der Titel innerhalb von zwei Handelstagen auf Intraday-Ebene zeitweise um mehr als 22 % an Wert einbüßte und wichtige charttechnische Unterstützungszonen gerissen wurden, deutet sich nun aber zumindest eine vorübergehende Zeitenwende bei den Aktien aus der Automobilbranche ab. So rücken nun zunehmend wieder die Anteilscheine von Fahrzeugbauern aus der „Old Economy“ in den Fokus, die mittlerweile massive Fortschritte bei der Abkehr von fossilen Energieträgern erreichen konnten und gemessen an vielen fundamentalen Kennziffern nur ein Bruchteil der Tesla-Aktie kosten. Mit der sich abzeichnenden Trendwende wird jetzt auch wieder Daimler für Anleger sehr interessant.

 

Daimler-Chef Ola Källenius krempelt Daimler konsequent um

 

Der mit 51 Jahren vergleichsweise immer noch recht junge schwedische Konzernlenker Ola Källenius hat seit seiner Amtsübernahme am 22. Mai 2019 bereits massive Fortschritte bei der Neuausrichtung des DAX-Unternehmens gemacht, auch wenn diese bislang vor allem nur für Branchenkenner sichtbar sind. Dies gilt auch für Fahrzeuge mit E-Antrieb, wie die neue Luxuslimousine EQS, die als Pendant zur S-Klasse gilt. Mit einer Reichweite von 700 KM lassen sich mittlerweile sogar beispielsweise Strecken von München nach Berlin ohne Aufladen fahren, womit breite Käuferschichten erschlossen werden. Insgesamt wollen die Stuttgarter bis zum Jahr 2025 zehn reine E-Autos auf dem Markt bringen, womit auch die Konkurrenz für den Premiumanbieter Tesla massiv zunimmt.

 

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAus Perspektive des Kapitalmarktes ist Daimler trotz der jüngsten Kurssteigerungen dennoch auch unter dem Aspekt der Kostensenkungen interessant, die wieder dauerhaft zu einem ordentlichen Profitabilitätsniveau führen sollten. Gleichzeitig wird die angestrebte Abspaltung der Lkw-Sparte das Unternehmen mit anderen reinen Autobauern besser vergleichbar machen. Aktuell wird Daimler mit einem geschätzten 2021er-KGV von 8,6 und einem 2021er-Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,41 gehandelt, bei Tesla hingegen belaufen sich das 2021er-KGV auf 231 und das 2021er-KUV auf 14, womit Anleger gemessen am Nettogewinn das 27-fache und gemessen an den Erlösen das 34-fache zahlen müssen.

 

Fazit:

 

Sicherlich ist Tesla als trendiger E-Autobauer höher zu bewerten als Daimler. Angesichts der Tatsache, dass aber auch zahlreiche andere Konkurrenten den Druck auf das Unternehmen von Elon Musk erhöhen dürften, muss damit gerechnet werden, dass sich das extreme Wachstum bei den Kaliforniern aber deutlich abschwächt. Insgesamt sind wir davon überzeugt, dass bei dem aktuell immer noch massiven Bewertungsunterschied lediglich ein zehnfach höheres KGV angebracht ist. Entsprechend wären auch dreistellige Kurse bei der Daimler-Aktie durchaus gerechtfertigt, sofern Ola Källenius weiterhin aus Aktionärssicht liefert.

 

24.02.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)