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Puma, Apple, Alphabet, Indutrade, Addtech: Wochen-Update Strategiedepot Aktien Konservativ

Update zum Strategiedepot Aktien Konservativ 11.04.2021 - Teil 3

NTG24 - Puma, Apple, Alphabet, Indutrade, Addtech: Wochen-Update Strategiedepot Aktien Konservativ

 

Das Strategiedepot Aktien Konservativ konnte gegenüber der Vorwoche einen Wertzuwachs von + 1,9 % erreichen und damit den letztwöchigen Anstieg des MSCI World (Euro)-Indexes um + 1,3 % klar übertreffen. Damit betrug die Netto-Performance des Depots (excl. Dividendenzahlungen) auf Währungsbasis Euro seit der Eröffnung am 26.02.2019 27,5 %.

Zu den stärksten Gewinnern zählten in der letzten Woche PUMA (DE0006969603) mit einem Kursanstieg von + 8,7 %, APPLE (US0378331005) mit + 8,1 %, ALPHABET C (US02079K1079) mit + 6,9 % und INDUTRADE (SE0001515552) mit + 6,0 %.

Über PUMA sowie die weitern Sportmodehersteller Nike und Adidas verfassten wir bereits am 10.04. ein analytisches Branchen-Update, dass Sie hier finden.

Der letztwöchige starke Kursanstieg von Puma beruhte auf gesteigerten Anleger- und Analystenerwartungen, dass der Konzern am 28.04. ein sehr erfreuliches Ergebnis zum 1. Quartal vorlegen werde, bei dem die Analysten aktuell von einer Umsatzsteigerung um ca. + 10 % sowie einer sprunghaften Nettogewinn-Ausweitung um ca. + 131 % gegenüber dem Vorjahr ausgehen.

Dass der Jahresauftakt 2021 zumindest bis Februar sehr positiv ausfiel, hatte Puma zuletzt auch ohne Nennung konkreter Zahlen bereits am 24.02. im Rahmen der Jahresergebnis-Präsentation 2020 grundsätzlich bestätigt, was umso bemerkenswerter ist, als zur 3. Februar-Woche nach Konzernangaben wegen fortbestehender Lockdowns in Europa (Konzernumsatz-Anteil Ende 2020: rd. 24 %) weiterhin rd. 50 % aller Verkaufsläden geschlossen waren.

Allerdings fiel bereits im 4. Quartal 2020 das sog. Direct to Consumer (DTC-)Geschäft von Puma, was insbesondere auch alle ECommerce- und Online-Bestellabwicklungen beinhaltet, mit einem Umsatzplus von + 19 % relativ zum gesamten Konzernumsatz (+ 9 %) beträchtlich stärker aus, was auch für das 1. Quartal 2021 mit der Fortsetzung des Lockdowns eine nochmals stärkere Überkompensation der Geschäftsausfälle von Ladenverkäufen durch eine zunehmende Verlagerung von Groß- und Einzelhandels- sowie Privatkunden-Bestellungen in den Online-Bereich verspricht.

Zahlreiche Research-Häuser revidierten daher im Vorfeld der am 28.04. zu publizierenden Quartalszahlen in der letzten Woche ihre bisherigen Kursziele für Puma nach oben bzw. bestätigten weit über dem aktuellen Kurs (91 Euro) liegende Kursziele, so z.B. Warburg Research / Kursziel 117 Euro, wo Analyst Jörg Frei auch dank jüngster Vertragspartnerabschlüsse mit Stars wie Neymar Jr. (Fußball), LaMelo Ball (Basketball) und Dua Lipa (Pop-Musik) weitere Marktanteilsgewinne von Puma erwartet, die UBS / Anhebung des Kursziels von 94 auf 100 Euro sowie Goldman Sachs / Anhebung des Kursziels von 95 auf 104 Euro.

Ferner wurde am 05.04.21 eine neues Europa-Zentrallager von Puma im bayrischen Geiselwind in Betrieb genommen, was der Aktie in der letzten Woche ebenfalls Auftrieb verlieh.

 

Chart: PUMA gegen MSCI WORLD (Euro) - Index

 

 

Auch die Charttechnik spricht demzufolge aktuell klar für die Performance der Puma-Aktie. Denn bereits seit dem 27.07.2020 liegt der Kurs durchweg über der 200-Tage-Linie (s. oben). Dies bestätigt umso stärker die aktuelle Intaktheit des Aufwärtstrends, als der Abstand zur 200-Tage-Linie jüngst unter Erreichung eines neuen Rekordstands sogar erneut ausgebaut werden konnte.

Für das Gesamtjahr 2021 gehen dies Analysten derzeit im Konsens von einem gegenüber 2020 mehr als verdreifachten Reingewinn bei Puma aus (Anstieg von 0,53 EUR auf 1,74 EUR je Aktie, gleichbedeutend mit einem absoluten Reingewinn in 2021 von voraussichtlich rd. 260 Mio. EUR). Hiermit würde Puma ihren Rekord-Konzernüberschuss aus dem Jahr 2019 von 262 Mio. EUR also nahezu exakt wieder erreichen.

Bei der aktuell 13,8 Mrd. EUR betragenden Aktienmarktkapitalisierung von Puma ermittelt sich somit momentan ein Aktien-KGV (2021e) von 53. Unter weiterer Fortschreibung mit den im Konsens geschätzten Nettogewinnen für 2022 und 2023 (= 2,57 resp. 3,21 EUR je Aktie) ermäßigen sich die KGVs derzeit rechnerisch sehr dynamisch weiter auf 36 bzw. 29.

Diese Bewertung wird den künftig wieder deutlich verbesserten Wachstums- und Gewinnaussichten bei Puma mehr als gerecht, so dass insbesondere ein erneutes Heranlaufen des Kurses an seine 200 Tage-Linie ein weiteres vielversprechendes Kaufsignal generieren würde. Die Bestandsposition in unserem Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV behalten wir selbstverständlich bei.

Die Aktie von APPLE profitierte davon, dass man nach einer aktualisierten jüngsten Erhebung nicht nur zum Ende des vierten Quartal 2020, sondern unverändert auch Ende Januar 2021 den Platz 1 weltweiter Smartphone-Verkäufe einnehmen konnte, nachdem Apple in dieser Hinsicht zum Ende des 3. Quartals sogar vorübergehend auf Rang 4 hinter Samsung, Huawei und Xiaomi zurückgefallen war. Des Weiteren konnten im Januar 6 der Top 10-Verkaufsränge von unterschiedlichen Apple-iPhone-Modellen belegt werden. Zusätzlich äußerte sich Apple in den letzten Tagen positiv zur aktuellen Entspannung der Chip-Lieferengpässe zur Umrüstung 5G-fähiger iPhones auf den aktuell weltweit leistungsfähigsten sog. mmWave-Funkübertragungsstandard in einem Ultra-Hochfrequenz-Bandbereich von 28 – 39 GHz. Mehr dazu können Sie hier in unserem aktuellen Gesamtmarkt-Bericht zum Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV lesen.

Zudem dürfte auch die in der letzten Woche veröffentliche Meldung zur Öffnung des iPhone-Ortungsdienstes „Wo ist?“ (englische App-Bezeichnung: „Find My“) gleichfalls für externe Serviceanbieter die Aktie beflügelt haben, da schon die im Rahmen des Jahresergebnisses 2020 abgegebene Mitteilung, zumindest in den USA hätten iPhone-Nutzer in 2020 insgesamt durchschnittlich 138 USD für die Installation neuer Apps auf ihren iPhones ausgegeben (= Anstieg des Transaktionsvolumens um + 38 % (!) gegenüber 2019) untrüglich zeigt, welch elementare Rolle auch das Geschäft von App-Downloads mittlerweile für Apple als ein weiterer integraler Ertragsbringer spielt.

 

Chart: APPLE gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro)

 

 

Auch die Aktie von ALPHABET verzeichnete in der zuletzt eingesetzten Korrekturerholung von Technologiewerten nach deren vorangegangener teils scharfer Korrektur in der letzten Woche einen markanten Kursgewinn. Fundamentaler Hintergrund war hierfür jedoch vor allem, dass ORACLE (US68389X1054) in der von GOOGLE gegen die eingereichten wettbewerbsrechtlichen sog. „Fair Use“-Klage zur Bereitstellung ihrer Java-APIs eine folgenschwere Niederlage einstecken musste. Bei APIs handelt es sich um Programmschnittstellen, durch die unterschiedliche Programme miteinander kommunizieren können. Die fehlerfreie Funktionsfähigkeit von APIs ist beispielsweise bei der Verknüpfung eines Warenwirtschaftsprogramms mit einer eCommerce-Software von elementarer Bedeutung, oder wie im konkreten Fall von Google nun, im Zugriff ihrer App-Funktionalitäten auf auch heute noch sehr häufig Java-gestützte, komplexere Android-Programme externer Anbieter.

Die in diesem Punkt bereits seit 10 Jahren anhängige Klage von Google gegen Oracle wegen wettbewerbsrechtlich missbräuchlicher Blockade javafähiger API-Einrichtungen und einem daher geforderten Schadensersatz von stolzen 8,8 Mrd. USD (= interessanterweise z.B. fast genau der Kaufpreis von Sun Microsystems durch Oracle im Jahre 2009 inkl. deren Schulden + Zinsen) ist vom obersten Gerichtshof der USA nun zugunsten von Google entschieden worden. Das ursprünglich in der Vorinstanz zunächst gegen Google ausgefallene Urteil wurde damit also nun endgültig aufgehoben. Auch deshalb konnte die Aktie von Alphabet in der letzten Woche daher ein neues Allzeithoch erreichen.

Mehr dazu und auch über die vielleicht hiermit ebenfalls zusammenhängende Entscheidung von Google, ihre Oracle-Buchhaltungssoftware künftig durch die von SAP zu ersetzen, können Sie auch hier lesen.

 

Chart: ALPHABET C gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro)

 

 

Die in der letzten Woche ebenfalls mit einem Aktienkursanstieg von 6,0 % brillierende, 1978 gegründete INDUTRADE ist ein führender schwedischer Holding-Konzern, der aktuell aus sage und schreibe mehr als 200 Subunternehmen in über 30 Ländern besteht. Der Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens liegt in unterschiedlichsten Feldern des Industrietechnologie-Sektors. Mehr über den Aufbau von Indutrade können Sie hier lesen.

Ein wesentlicher fundamentaler Grund für den letztwöchigen Kursanstieg dürften vor allem positive Anlegererwartungen auf die gestern, am 13.04. abgehaltene ordentliche Jahreshauptversammlung gewesen sein, der außerdem am 29.04. die Veröffentlichung des Ergebnisses zum 1. Quartal 2021 folgen wird. Die Analysten erwarten hier derzeit im Konsens eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr um + 3 %, die mit einer deutlich überproportionalen Nettogewinnausweitung um + 16 % einhergehen dürfte.

 

Chart: INDUTRADE gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro)

 

 

Nicht nur geschäftsstrategisch, sondern auch bilanziell ist das Unternehmen äußerst solide positioniert. So ist Indutrade aktuell beispielsweise mit einer hervorragenden Eigenkapitalquote von 48 % ausgestattet. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell 7,8 Mrd. Euro, was in Relation zum Umsatz im Geschäftsjahr 2020 von rd. 2 Mrd. Euro (= + 4 % ggü. 2019) derzeit somit einem für die Industrietechnologie-Branche angemessenen Kurs-Umsatz-Verhältnis von rd. 4 entspricht. Der Nettogewinn in 2020 betrug rd. 160 Mio. Euro, was eine Steigerung um + 12,5 % gegenüber 2019 darstellte.

Die wirtschaftliche Erholung im Zuge der Corona-Pandemie konnte man auch im 4. Quartal 2020 weiter fortsetzen. Der Auftragseingang stieg von 4,5 Mrd. SEK in Q3 auf 5,1 Mrd. SEK in Q4 oder um + 7 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Reingewinn im 4. Quartal 2020 stagnierte zum Q3 zwar bei ca. 450 Mio. SEK, konnte im Vergleich zum Vorjahr jedoch um + 14 % gesteigert werden.

Auch langfristig, seit Ende 2013, schaffte Indutrade trotz seines durchaus konjunkturzyklischen Geschäftsprofils das Kunststück, den Umsatz und Gewinn lückenlos in jedem Jahr steigern. Auf diese Weise konnte man zwischen 2014 und 2020 den Umsatz hoch dynamisch um + 97 % und den Nettogewinn gar um + 137 % steigern. Auch die Dividende wurde ebenso stark von 0,86 SEK für das Jahr 2014 auf 1,80 SEK für 2020 angehoben. Sowohl das jährliche Gewinn- wie auch dessen Ausschüttungswachstum betrug damit seit 2014 durchschnittlich sehr ansehnliche 11 % p.a.. Unter den auch weiterhin besten Perspektiven bis 2023 (Umsatz voraussichtlich + 16 %, Nettogewinn + 28 %) ist das KGV (2023e) von 31 angesichts des anhaltenden Wachstums und der stetig steigenden Gewinne von Indutrade aktuell fraglos zumindest als angemessen, wenn nicht sogar noch leicht moderat einzuschätzen.

Charttechnisch ist die aktuelle Konstellation der Indutrade-Aktie derzeit ebenfalls als attraktiv einzustufen. Schon seit fast einem Jahr liegt ihr Kurs über der 200-Tage-Linie. Aktuell ist sogar einer der größten Abstände seit fast einem Jahr zur 200-Tage-Linie zu beobachten, was belegt, dass auch in dieser Hinsicht der Aufwärtstrend von Indutrade auf ihrem derzeitigen Rekordstand aktuell immer mehr an Fahrt gewinnt.

Der Titel von Indutrade bleibt daher auch weiterhin in jedem Fall eine Bestandsposition unseres Strategiedepots AKTIEN KONSERVATIV, was ebenso auch für den gleichfalls in dem Depot allokierten Titel von ADDTECH (SE0014781795), Indutrades größtem Konkurrenten, gilt, deren Aktie in der letzten Woche genauso stark um + 6 % zulegen konnte.

 

14.04.2021 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de & Nils Schilling - ns@ntg24.de

 

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