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Deckers Outdoor, AMD, Topbuild, Maruwa Unyu: Strategiedepot Aktien Spekulativ

Update zum Strategiedepot Aktien Spekulativ 06.12.2020

NTG24 - Deckers Outdoor, AMD, Topbuild, Maruwa Unyu: Strategiedepot Aktien Spekulativ

 

In der letzten Woche verzeichnete die Rallye der internationalen Aktienmärkte einen kurzzeitigen Stillstand. Der MSCI WORLD (Euro) - Index gab bei insgesamt niedrigen Umsätzen marginal um - 0,1 % nach.

Nach wie vor beherrschte dabei in der letzten Woche nur ein Thema die internationalen Aktienmärkte: Die mittlerweile sowohl durch die US-Regierung wie auch die EU-Kommission für die USA und Europa bereits in den nächsten Tagen absehbare Zulassung des Corona-Impfstoffs der Mainzer BioNTech (US09075V1026) in einer Forschungs- und Vertriebskooperation mit dem US-Pharmariesen Pfizer (US7170811035) wie auch die ebenfalls in den USA und Europa erfolgte Antragsstellung des großen US-Biotechnologiekonzerns Moderna (US60770K1079) auf Eilzulassung seines Impfstoffs, der ebenfalls bereits alle klinischen Testphasen erfolgreich gemeistert hat.

Zum voraussichtlichen Startzeitpunkt der ersten Impfungen in den USA und der EU, bei denen wohl zuerst nur der bereits zugelassene Impfstoff von BioNTech/Pfizer, zeitnah gefolgt vom Moderna-Impfstoff Anwendung finden wird, existieren derzeit zwar noch keine verbindlichen Datumsangaben, jedoch spricht alles dafür, dass dies möglicherweise noch in der zweiten Dezember-Hälfte, spätestens aber im Januar der Fall sein dürfte.

Darüber hinaus wird in den USA nun auch die in den nächsten Tagen zu erwartende Verabschiedung eines kommenden weiteren Corona-Hilfspakets über nicht weniger als 908 Mrd. USD forciert, womit auf die auch in den USA seit Anfang Oktober ungebremst hochschnellenden Corona-Infektions- und Todesfallzahlen reagiert wird.

In diesem Umfeld blieb auch das nun schon seit Wochen verzeichnete, strukturelle Profil des anhaltenden Aktienaufschwungs nahezu unverändert.

Das Geschehen an den internationalen Aktienbörsen wird auch weiterhin vornehmlich von starken Kursanstiegen der von Februar bis Mitte März vielfach abgestürzten „Old Economy“-Zykliker geprägt, während im Bereich klassischer Qualitäts-Wachstumsaktien zuletzt allein Aktien eines deutlich erhöhten Risikoprofils wenigstens halbwegs wieder an dieser Rallye partizipierten.

Historisch üblicherweise besonders trendstabile Wachstumsaktien eher defensiver Unternehmensprofile (vor allem fast des gesamten Gesundheits-, aber auch traditionellen Technologie- und Konsumsektors) wurden in einer mittlerweile zunehmend überzogenen Risikofreude der Aktienmärkte selbst im Falle klar vorliegender Unterbewertungen tendenziell weiterhin verkauft oder zumindest gemieden und hatten an der Aktienrallye der letzten Wochen somit auch weiterhin keinerlei Anteil.

Nachdem in den USA die Gewinnberichtssaison der S&P 500-Konzerne zum 3. Quartal nun vollständig beendet wurde (Quote positiver Nettogewinnüberraschungen: 85 %, Nettogewinnrückgang - 5,7 % ggü. Vorjahr) und dies für die europäischen STOXX 600-Konzerne bislang zu rd. 70 % der Fall ist (Quote positiver Nettogewinnüberraschungen: 65 %, Nettogewinnrückgang - 23,3 % ggü. Vorjahr) sind die Analysten in weiteren Prognoseheraufstufungen für das Jahr 2021 natürlich zuletzt verständlicher Weise erst einmal wieder deutlich zurückhaltender geworden.

Dies hat zur Folge, dass die KGV-Bewertung (2021e) des MSCI World-Index mit mittlerweile 20,7 nunmehr ein weiteres neues 18 Jahres-Hoch markiert, was selbst unter der aktuell hiermit verbundenen und zweifellos schon in den Aktienkursen reflektierten Annahme einer Index-Nettogewinnsteigerung um + 34 % in 2021, und wie dies außerdem auch der nachstehende Chart des MSCI World (Euro)-Index illustriert, kurzfristig nur noch einen geringen Spielraum für weitere Aktienkurssteigerungen liefern dürfte.

Wie zuletzt schon ständig dargelegt, ist dabei z.B. mit den jüngsten starken Outperformances der sehr konjunkturzyklisch ausgerichteten Indizes Dow Jones Industrials 30 und DAX 30 gerade die KGV-Bewertung (2021e) des „Old Economy-Zykliker“- Benchmark-Teilindexes MSCI World Industrials mit einem aktuellen Niveau von nicht weniger als 23,5 (= nun sogar Aufschlag von + 14 % zum MSCI World-Index) trotz des hier in 2021 unterstellten Nettogewinnwachstums von + 50 % in unseren Augen mittlerweile in eine Höhe vorgestoßen, die nur noch als irrational zu bezeichnen ist. Denn hierbei wird aktuell völlig ignoriert, dass das Jahr 2021 für nahezu alle hochzyklischen Konzerne ein absolutes Ausnahmejahr mit einer anschließenden erneut massiven Abflachung dieser Wachstumsraten ab 2022 sein dürfte (ein Gewinn-Swing, den weit stabiler aufgestellte, traditionelle Wachstumskonzerne in keiner Weise in diesem Maße aufweisen werden).

Auch wenn der Analystenkonsens im wachstumsorientierten MSCI World Growth-Index aktuell verständlicher Weise für 2021 „nur“ ein unterdurchschnittliches (= historisch übliches) Nettogewinnwachstum von ca. + 28 % prognostiziert, behalten wir die wachstumsorientierte Strategieausrichtung all unserer Depots nach der seit über 1 Monat bestehenden Vernachlässigung dieses Segments mehr denn je bei, zumal wir in diesen Bereichen im Hinblick auf die aktuell moderateren Analystenerwartungen für 2021 nun ein deutlich höheres positives Gewinnüberraschungspotenzial sehen, als dies aktuell dem Segment hoch konjunkturzyklischer Unternehmen zuzuschreiben ist.

Auch den aktuellen Aktieninvestitionsgrad aller Strategie- und Themendepots von max. rd. 90 % halten wir vorläufig weiterhin aufrecht.

 

Chart: MSCI WORLD (Euro) – Index seit 2016

 

 

Vor dem Hintergrund der weiterhin bestehenden Marktdominanz hoch zyklischer Old Economy-Aktien gab das auf sehr offensive Wachstumswerte fokussierte Strategiedepot AKTIEN SPEKULATIV in der letzten Woche trotz seines erhöhten Risikoprofils stärker nach als der MSCI World (Euro) - Index und verlor - 0,6 %.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeHieraus resultierte per 06.12. seit Auflage am 26.02.2019 auf Währungsbasis Euro nun eine Nettoperformance des Depots (vor Dividenden) von + 44,5 %, womit die Outperformance gegenüber dem MSCI WORLD (Euro) - Index seit Auflage auch weiterhin gewaltige + 26,4 % betrug.

Schwächster Depotwert der abgelaufenen Woche war die Aktie der japanischen Logistikspezialisten MARUWA UNYU KIKAN (JP3879170003), die ohne fundamental neue Unternehmensnachrichten um - 9,4 % korrigierte.

Wir halten die Aktie des äußerst wachstumsdynamischen Spediteurs, der im 1. Halbjahr 2020/21 (per 30.09.) ein exzellentes Ergebniswachstum von + 13,0 % im Umsatz sowie + 26,4 % im Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr erzielte und auch für das 3. Quartal 2020/21 (per 31.12.) offenkundig sehr optimistisch gestimmt ist (9 Monats-Konzernprognosen: Umsatz 110 Mrd. Yen vs. nur 53,8 Mrd. Yen im 1. Halbjahr; Nettogewinn 5,21 Mrd. Yen vs. 3,08 Mrd. Yen im 1. Halbjahr) mit einem gemessen an seiner grundsätzlichen Wachstumsdynamik langfristig völlig vertretbaren KGV (03/2023 e) von aktuell 37 jedoch auch weiterhin im Depotbestand.

Einen deutlichen Abschlag von - 8,7 % verzeichnete in der letzten Woche außerdem auch die Aktie des US-weit mit Abstand marktführenden Spezialisten für Gebäudeisolationen, TOPBUILD CORP (US89055F1030).

Wir behalten die Aktie dieses äußerst wachstumsstabilen Konzerns, der im 3. Quartal trotz Corona-Beeinträchtigungen ein alle Analystenschätzungen übertreffendes 2 %-iges Umsatzwachstum gepaart mit einer gleich 37 %igen Reingewinnausweitung verzeichnete, und aufgrund der zuletzt wieder klar anziehenden Baukonjunktur in den USA nach dem herrschenden Analystenkonsens auch im 4. Quartal eine robuste Umsatzsteigerung um + 4 % sowie im Nettogewinn erneut um + 30 % gegenüber dem Vorjahr verbuchen dürfte, auf Basis seines aktuell hoch attraktiven KGVs (2022e) von lediglich 16 jedoch selbstverständlich ebenfalls auch weiterhin im Bestand unseres Strategiedepots AKTIEN SPEKULATIV.

Einen glänzenden Wochenanstieg um + 10,9 % verzeichnete hingegen die Aktie des international führenden Groß- und Einzelhändlers im Bereich legerer Freizeitschuhe, DECKERS OUTDOOR (US2435371073).

Der Konzern, der aktuell weltweit insgesamt 145 Verkaufsgeschäfte und Outlet-Center unterhält, profitierte nach seinem glänzenden 15 %-igen Umsatz- und 32 %igen Nettogewinnanstieg im 2. Quartal 2020/21 (per 30.09.) gegenüber dem Vorjahr in der letzten Woche von einer Hochstufung der Aktie durch das Research-Haus Jefferies auf Kaufen sowie einer Anhebung des Kursziels von 315 auf 346 USD (aktueller Kurs: 292 USD). Die Analysten von Jefferies attestieren Deckers Outdoor nach einem geführten Interview auch weiterhin ein glänzendes globales Geschäftsumfeld und nahmen dies nun zum Anlass, ihre Nettogewinnschätzung für das laufende 3. Quartal 20/21 (per 31.12.) gleich von 6,88 auf 7,20 USD je Aktie (gleichbedeutend mit + 101 % gegenüber dem Vorquartal) anzuheben.

Die aktuelle Analystenkonsensprognose für die Nettogewinnerzielung im 3. Quartal 2020/21 liegt gegenwärtig lediglich bei 6,95 USD je Aktie, was aus unserer Sicht für das laufende Quartal noch einiges an positivem Ergebnisüberraschungs- und Kurspotenzial in der Aktie (aktuelles KGV 03/2023e nur 14!) versprechen dürfte. Wir bleiben in dem Titel von DECKERS OUTDOOR daher selbstverständlich auch weiterhin engagiert.

 

Chart: DECKERS OUTDOOR gegen MSCI World - Index (jeweils in Euro)

 

 

Zweitstärkster Depotgewinner der letzten Woche war außerdem die Aktie des hinter NVIDIA und INTEL weltweit jeweils zweitgrößten Herstellers von PC-Prozessoren und -Graphikkarten, ADVANCED MICRO DEVICES / AMD (US0079031078). Der Kurssprung des Titels um + 7,9 % war dabei vor allem auf einen von starker Zuversicht geprägten Auftritt der Vorstandschefin Lisa Su auf der 24. jährlichen, diesmal natürlich virtuellen Technologie-Weltkonferenz von Credit Suisse am 30.11. zurückzuführen.

Im Rahmen ihrer Rede führte Su insbesondere aus, dass sie für 2021 trotz voraussichtlich zunehmenden Abklingens der Corona-Pandemie keine nennenswerte Nachfragerückgänge nach weiteren Upgrades in PC-Prozessor- und Graphikkarten-Ausstattungen erwarte, und sie darüber hinaus davon ausgehe, dass das normalerweise saisonal eher verhaltene 1. Quartal in 2021 sogar relativ gesehen eher noch besser ausfallen dürfte als historisch üblich.

 

11.12.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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