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Varta, PlugPower, Nel ASA, Nio, TUI, GameStop und weitere: Marktbericht Themendepot Zukunftstechnologien

Update zum Themendepot Zukunftstechnologien 28.02.2021 - Teil 1

NTG24 - Varta, PlugPower, Nel ASA, Nio, TUI, GameStop und weitere: Marktbericht Themendepot Zukunftstechnologien

 

In der letzten Woche kam es an den internationalen Aktienmärkten zu einer von uns schon seit Längerem erwarteten Korrekturverschärfung, in deren Verlauf der MSCI WORLD (Euro)-Index kräftig um - 2,9 % einbüßte.

Auch wenn die Aktienbörsen zum vorgestrigen Wochenauftakt am 01.03. sehr freundlich tendierten, bleiben wir nach den anschließend bis heute erneut schwächeren Handelstagen weiterhin gänzlich bei unserer Überzeugung, dass in Abhängigkeit vom Ausmaß weiterer Heraufstufungen der Unternehmensgewinnschätzungen durch die Analysten dem MSCI World (Euro)-Index kurzfristig dennoch eine Korrekturfortsetzung um ca. - 5 % bis schlechtesten Falls - 12 % bevorstehen dürfte.

Wir begründen dies sowohl mit der nachstehenden Chartdarstellung, die eine massive, unseres Erachtens kaum auf einen Schlag überwindbare Widerstandslinienbildung, resultierend aus den Top-Verbindungen vom März 2015 sowie wie vom Februar 2020 aufzeigt, wie auch der gleichzeitig hiermit verbundenen, derzeit historisch äußerst angespannten Bewertung des MSCI World (Euro)-Indexes mit einem KGV (2021e) von 20,3, was den höchsten Stand seit 19 Jahren darstellt.

Eine Normalisierung dieses Bewertungsniveaus zumindest auf ein KGV-Niveau von 18,0 (was natürlich ebenso auch durch weitere, Korrekturrisiken mindernde Gewinnprognoseanhebungen geschehen kann) ist daher derzeit dringend geboten und überfällig.

Die in der letzten Woche in allen Strategie-/Themendepots außer dem Edelmetall-Depot rechnerisch weiter auf Werte von ca. 20 – 28 % erhöhte Absicherungsquote über das VONTOBEL FAKTOR-ZERTIFIKAT NASDAQ 100 2x SHORT (DE000VF5X0D1) halten wir daher vorläufig auch weiterhin unverändert aufrecht.

 

Chart: MSCI WORLD (Euro) – Index

 

 

Die erwähnenswertesten Konjunkturdaten kamen in der letzten Woche aus der Schweiz und den USA.

So überstieg in der Schweiz der am 24.02. veröffentlichte ZEW-Konjunkturerwartungs-Index mit 55,5 seinen im Vormonat gesehenen Wert von nur von nur 43,2 doch sehr deutlich, was ebenso auch für das am 26.02. publizierte, wichtigste Schweizer Konjunkturbarometer, den KOF-Leading Indicator, galt (102,7 nach 96,5 im Vormonat). Auch in der Schweiz gestalten sich die Konjunkturperspektiven somit nun zunehmend freundlicher.

In den USA lieferten dagegen im Januar die am 24.02. publizierten Neubau-Hausverkäufe eine sehr positive Überraschung (+ 4,3 % gegenüber dem Vormonat Dezember), worauf in der Bekanntgabe am 25.02. auch ein ebenso unerwartet starker Auftragseingang langlebiger Güter im Januar (+ 3,4 % gegenüber dem Vormonat) folgte.

Ebenso nehmen die Unternehmensberichtsperioden zum 4. Quartal in den USA wie auch in Europa weiterhin einen sehr erfreulichen Verlauf.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSo konnten in den USA, wo nun bereits 96 % aller S&P 500-Konzerne ihre Bilanzen publizierten, bislang 79 % von ihnen die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen (= der 3.-höchste positive Überraschungswert seit Anfang 2008 und verbunden mit einem im 4. Quartal voraussichtlich erzielten indexweiten Nettogewinnanstieg um + 3,9 % gegenüber Vorjahr), während die europäischen STOXX 600-Konzernen bislang zumindest in 66 % aller Fälle die Nettogewinnprognosen der Analysten überbieten konnten (gleichbedeutend mit einer voraussichtlichen indexweiten Nettogewinnabschwächung im 4. Quartal um - 15,6 % gegenüber dem Vorjahr, während die Analysten zum 30.12.20 jedoch noch einen Nettogewinneinbruch um - 26,8 % erwartet hatten).

Auf dem Gebiet der Einzel-Aktienwerte war die zurückliegende Woche deutlicher Börsenkorrekturen vor allem von einem anhaltend massiven Kursgewitter in den Vorjahresboom-Bereichen „Alternative Energien“ und „Fahrzeugantriebs- und Steuerungssysteme“ gekennzeichnet, wo allen voran die chinesischen Werte BYD und Nio um - 21 % bzw. - 17 % unter die Räder kamen, aber auch Tesla und Ballard Power jeweils um - 14 %, Plug Power und Varta jeweils um - 13 %, JinkoSolar um - 12 % und Nel ASA um - 10 % abstürzten.

Tesla wurde dabei insbesondere auch von der Meldung belastet, dass Lieferprobleme bestellter “Autoteile“ (gemäß vorangegangenen Konzernaussagen dürfte es sich hierbei wohl vor allem um Halbleiter, z.B. von Samsung gehandelt haben) es unumgänglich gemacht hätten, die Produktion des Tesla 3 im US-Hauptwerk Fremont/Kalifornien (Jahreskapazität: insgesamt 500.000 Fahrzeuge der Modelle 3 und Y) mehrtägig stillzulegen, diese aber lt. CEO Musk seit dem 26.02. nun wieder angelaufen sei.

Diese Nachricht, nach der die akuten Engpässe in Autoteilelieferungen ihren Ursprung offenbar vor allem in Asien haben und speziell Technologiekomponenten betreffen, versetzte natürlich auch gerade BYD und Nio einen nochmals umso stärkeren Kursrückschlag, ohne dass in der letzten Woche weitere eigene Unternehmensmeldungen hierfür ausschlaggebend waren.

Der weitere gesamte Wasserstoff- und Batterieantriebssektor stand hingegen unter dem Eindruck einer vor allem von Plug Power am 26.02. erfolgten, schlichtweg desaströsen Quartalszahlen-Vorlage, bei der Plug Power sogar das kaum für möglich gehaltene „Kunststück“ fertigbrachte, infolge „nicht liquiditätswirksamer Garantieleistungen“ an Kunden in Höhe von 456 Mio. USD im 4. Quartal einen effektiven Negativumsatz von - 316 Mio. USD zu erzielen und daraufhin natürlich auch den Nettoverlust auf - 467 Mio. USD, d.h. gegenüber dem Vorjahr damit auf das 25-Fache auszuweiten.

Wir behalten unsere ablehnende Haltung zu Aktienengagements im Bereich der weiterhin unprofitabel operierenden Wasserstofftechnologie-Entwickler und selbst auch in klassischen Batterieherstellern wie einer BYD (selbst noch in 2023e hohes KGV von 63) und VARTA (enttäuschend verhaltene Geschäftsprognose für 2021) daher unverändert bei.

Einen dagegen denkbares Neuengagement in der Aktie von Tesla erwägen wir trotz des sehr wahrscheinlichen weiteren Umsatz- und Gewinnbooms des Konzerns in den kommenden 3 Jahren erst dann, wenn die Aktie das aktuelle offizielle fundamentalanalytische Konsens-Kurszielniveau von ca. 600 USD erreicht hat (aktueller Kurs: 652 USD). Hiermit würde die Aktie dann zwar immer noch ein KGV (2023e) von ca. 73 aufweisen, jedoch wäre dies mit einer voraussichtlichen Verzehnfachung des Nettogewinns von Ende 2020 - Ende 2023 natürlich zweifellos vereinbar.

Im Zuge des letztwöchigen unvergleichlich starken Kursdrucks aller Technologie- und Wachstumswerte kam es auch in den Aktien der führenden Corona-Impfstoffhersteller in der letzten Woche zu fortgesetzten Abgaben, wobei unser hierbei favorisierter und lediglich mit einem KGV (2022e) von ca. 7,5 bewertete Titel BioNTech (- 5 %) gegenüber Moderna (- 11 %) und CureVac (- 10 %) erneut klar die Oberhand behielt.

Unter den deutschen Aktien haussierte in der letzten Woche, völlig unbeeinflusst von der schwachen Gesamtmarktentwicklung, hingegen der gesamte Luftverkehrs- und Tourismussektor, wo vor allem angesichts steigender Hoffnungen auf zunehmende Reisenormalisierungen ab dem Sommer sowohl TUI (+ 21 %) wie auch LUFTHANSA (+ 11 %) kräftig kletterten. In völligem Einklang auch mit den weiterhin ausgesprochen negativen Konsens-Kurszieleinstufungen der Analysten (Lufthansa - 47 %; TUI - 43 %) erachten wir die derzeitigen operativen Profitabilitätsprobleme dieser Konzerne jedoch auch weiterhin als viel zu gravierend, als dass wir uns nun bereits jetzt wieder neu in diese Aktien investieren würden. Hier lautet unsere Devise also weiterhin „Abwarten“.

Und schließlich war in der letzten Woche zumindest auch noch erwähnenswert, dass die „Short Squeeze-Kasino“-Aktien GameStop und AMC Entertainment nach erneuten zahllosen User-Blogs auf der Plattform WallStreetBets/Reddit wieder schlagartig um + 151 % (GameStop) bzw. + 41 % (AMC) hochschossen, wir uns jedoch auch weiterhin strikt gegen Investments in diese hemmungslos kursmanipulierten und überbewerteten Titel (Konsenskursziel GameStop - 89 %, AMC - 73 %) aussprechen.

 

04.03.2021 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • Abdulla Ali Al Mahwari - 04.03.2021 19:24:32 Uhr

    Einfach sehr sehr gut. Danke.


 

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