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Volkswagen, Porsche, Audi: Wer wagt den Schritt in die Königsklasse und macht Druck auf Mercedes?

Volkswagen-Konzern vor Einstieg in die Formel 1

NTG24 - Volkswagen, Porsche, Audi: Wer wagt den Schritt in die Königsklasse und macht Druck auf Mercedes?

 

Am vergangenen Rennwochenende der Formel 1 in Portimao, Portugal wurden wieder einmal die Gerüchte über ein baldiges Engagement des Volkswagen-Konzerns (DE0007664039) in der höchsten Liga des Motorsports angeheizt. Ausschlaggebend waren öffentliche Überlegungen des Mercedes-Motorsportchefs (DE0007100000) Toto Wolff, welcher sich sicher schien, dass der engste Konkurrent Red-Bull Racing bald gemeinsame Sache mit Porsche oder Audi machen könnte. Hintergrund von Wolffs Gedankenspiel ist, dass der Mercedes-Verfolger seinen Motorenhersteller Honda (JP3854600008) verloren hat und sich nun nach Alternativen umschauen muss. Klar ist, dass der Vorjahres-zweite der Konstrukteurs-WM in Zukunft nicht mehr als Kundenteam agieren möchte. Um das Motorenproblem zu lösen, denkt Wolff, dass Red-Bull momentan eine zweigleisige Planung fahren würde.

Auf der einen Seite sichert sich der Energy Drink-Konzern mit der Strategie einer selbstständigen Weiterentwicklung des bereits bestehenden Honda-Aggregats ab. Dafür baut man derzeit an einer Motorenfabrik in Milton Keynes, England und hat eine wichtige Personalie für ein solches Vorhaben von Mercedes abgeworben. Ex-Mercedes-Technikchef Ben Hodgkinson wechselt die Seiten zum Konkurrenten Red-Bull.

Auf der anderen Seite schaue man sich aber auch nach einem starken Partner für die Motorenentwicklung um und Wolff befürchtet, dass Red-Bull ab 2025 gemeinsame Sache mit Porsche oder Audi machen wird.

 

Nachhaltigkeit als Voraussetzung für ein VW-F1-Engagement

 

Aufseiten von Porsche dementiert man solche Aussagen zurzeit noch, jedoch ist es kein Geheimnis, dass die Entscheidungsträger des VW-Konzerns mit einem Formel-1-Einstieg liebäugeln. Darunter beispielsweise Konzernchef Herbert Diess. Der 62-Jährige arbeitete in der Vergangenheit bereits 7 Jahre in der Königsklasse des Motorsports und gilt als großer Fan.

Voraussetzung für einen Einstieg sei jedoch ein verstärktes Engagement der Formel 1 im Bereich Nachhaltigkeit der Motoren, wie zum Beispiel die Verwendung von Bio-Sprit. Ein Aspekt, der einen Einstieg ab 2025 nahelegt, denn ab dann soll das Reglement gerade in diesem Bereich angepasst werden. Der Elektroanteil der Motoren soll von derzeit rund 16 % der Leistung noch einmal deutlich aufgestockt werden und ein CO2-neutraler Kraftstoff verwendet werden. Darüber hinaus gilt bereits ab dieser Saison eine Budgetobergrenze, die ein Engagement des VW-Konzerns auch aus finanzieller Sicht deutlich attraktiver macht.

 

Und was ist das Fazit?

 

Auch wenn gerade aufseiten von Red-Bull und VW die Gerüchte zurzeit noch dementiert werden, kann man als neutraler Beobachter wohl festhalten, dass ein Einstieg des Volkswagen-Konzerns ab 2025 sehr wahrscheinlich sein dürfte. Gerade das neue Reglement mit seiner günstigen Kostenstruktur dürfte für VW eine lukrative Möglichkeit bieten, an nachhaltigen Motoren zu forschen und nebenbei einen immensen Marketing-Mehrwert zu generieren. Auch für Red-Bull würde es viele Vorteile bieten, mit einem deutschen Experten in der Motorenentwicklung zusammenzuarbeiten.

Die Vergangenheit zeigte jedoch auch, dass trotz der gegenseitigen Bemühungen auf eine Zusammenarbeit, solche Pläne auch schnell platzen können. Im Jahr 2015 stand Audi unmittelbar vor einem Vertragsabschluss mit Red-Bull, bevor dieses Vorhaben durch den Diesel-Skandal platzte. Sollte es zu einem Einstieg des VW-Konzerns kommen, dürfte dies einen Stresstest für Mercedes bedeuten, der die Aufgaben des Weltmeisterteams noch einmal deutlich erschweren würde.

 

03.05.2021 - Tim Gerstenberg - tg@ntg24.de

 

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