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Varta süß-sauer, Tesla’s Fibonacci-Moment, Lufthansa bricht Abwärtstrend, BP holt Schwung

Markttechnik und Branchenrotation unter der Lupe

NTG24 - Varta süß-sauer, Tesla’s Fibonacci-Moment, Lufthansa bricht Abwärtstrend, BP holt Schwung

 

Zu den Kollateralschäden der Eigendynamik, welche durch die Mitglieder des Reddit-Chatraumes ,,WallStreetBets‘‘ ausgelöst wurde, gehört neben Silber auch der deutsche Batteriehersteller Varta (DE000A0TGJ55). Die aktuell über 9,2 Mio. Mitglieder diskutierten heiß darüber, ob asiatische Hersteller den Varta-Batterien mit niedrigeren Preisen das Wasser abgraben könnten. Das Ergebnis war ein Eimer kaltes Wasser auf die zuvor neu gewonnene Kursfantasie. Und so sieht der aktuelle Chart von Varta auch aus. Nach einem Allzeithoch bei 181,30 Euro am 28.01.2021 ging es genauso schnell runter wie zuvor nach oben. Nach einer Zwischenerholung dann der nächste Schlag in die Magengrube der Euphorie, ein lauwarmer Ausblick des Unternehmens. Dann war das Sentiment wohl unten angekommen. Die Aktie fiel unter seinen seit März 2020 laufenden mittelfristigen Aufwärtstrend und gestern intraday auch noch unter seine Unterstützung vom 15.01.2021. Auf Schlusskurs-Basis hat das Rettungsseil aber gerade noch gehalten, und auch heute schien sich die Aktie weiter zu fangen. Charttechnisch ist nun einiger Schaden angerichtet, aber insbesondere aus mittelfristiger Sicht ergibt sich noch kein großer Schaden, sondern eher eine ziemlich militante Turbokonsolidierung. Nicht zuletzt wird es spannend sein zu sehen, mit welchem Monatscandle-Schlusskurs Varta am Freitag aufwarten kann!

Ebenfalls eine interessante Charttechnik weist Tesla (US88160R1014) auf. Die Aktie hatte bis gestern ihren bisherigen Jahresgewinn von über 27 % vollständig wieder abgegeben und liegt erst heute wieder leicht darüber. Nach den starken Kursgewinnen zuvor ist dies allerdings zu erwarten gewesen. War es das aber nun schon mit der Korrektur? Während einiges dagegen spricht, gibt es auch einen Hinweis, dass gestern das Korrekturtief gesehen wurde. Denn eine Fibonacci-Analyse mit Ausgangspunkt 08.09.2020 ergibt, dass Tesla gestern genau an seinem 50 % - Retracement wieder nach oben gedreht ist. Und sollte sich der Bitcoin-Preis weiter gen Norden bewegen, partizipiert ja der Automobilbauer ganz massiv und direkt davon. Gründe, dass es dies mit der Korrektur also schon war, gibt es einige. Sollte allerdings der Bitcoin-Kurs nochmals abstürzen, dürfte es auch bei Tesla zu einem Test der Relevanz des Fibonacci-Retracements kommen.

Auch in Deutschland lassen sich im Übrigen interessante Chartkonstellationen finden, so etwa bei der Aktie von Lufthansa (DE0008232125). Sie ist ein klassischer Gewinner einer Eindämmung der Corona-Pandemie. Nun hat der Kranich ein bereits vor der Corona-Pandemie im Januar 2018 begonnenen Abwärtstrend nach oben verlassen. Sollte sich also das Szenario verdichten, dass in dieser Urlaubssaison die Auslastung der Maschinen steigt, hat die Aktie die charttechnische Begründung in dieser Woche geliefert, was der Wochenschlusskurs, der auch der Monatsschlusskurs ist, im besten Falle bestätigen sollte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEin ebenfalls ziemlich in Mitleidenschaft gezogenes Unternehmen profitiert dagegen von steigenden Ölpreisen. Der Ölriese BP (GB0007980591) ist ein struktureller Energieelefant, der gerade das Fliegen lernen will! Das tief in der Carbon-Industrie verankerte Geschäftsmodell soll grün und nachhaltig werden. Nun hat CEO Bernard Looney betont, dass die Netto-Null-Strategie mit einer strategischen Neubestimmung, die gerade abgeschlossen wurde, eingeleitet wird. Dabei spielen Offshore-Windkraft und Wasserstoffenergie eine zentrale Rolle. Aus dieser Kombination könnte trotz hoher Anpassungskosten eine langfristige ,,Sexiness‘‘ des BP-Investment Cases erwachsen, der auch bei einem Blick auf den Kursverlauf deutlich wird. Denn die Aktie steht tiefer als vor 20 Jahren und preist bereits eine Menge negativer Szenarien ein. Da fällt jede positive Nachricht auf fruchtbaren Boden. Heute steigt die Aktie erst mal wegen der höheren Erträge, die die weiter steigenden Ölpreise generieren, um 5,4 % auf 298,80 Pence.

 

24.02.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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