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Norilsk Nickel strategisch

Norilsk Nickel und der Palladium-Token

NTG24 - Norilsk Nickel strategisch

 

Zwei Nachrichten, die zusammen eine interessante Mischung ergeben: Erst teilt Norilsk Nickel (US55315J1025) in einer gemeinsamen Studie mit der ICBC Standard Bank mit, dass man davon ausgehe, dass die Palladiumnachfrage bis 2025 auch weiter über dem Palladiumangebot dieser Periode liegen wird. Die Schadstoffregulierung gerade in stark besiedelten Ballungsgebieten ist weltweit ein riesiges Problem, wie die vielen Smogglocken beim Landeanflug von Moskau über Neu-Delhi bis Peking zeigen. Schärfere Gesetze vor allem in China, Indien, den USA und der EU sind die Folge.

 

Palladium

 

Digitale Token für Palladium

 

Nun zeichnet sich eine weitere Entwicklung immer deutlicher ab, die die Verwendung von Palladium um ein in dieser Studie noch gar nicht enthaltenden Faktor erweitern könnte. Denn wie Norilsk Nickel mitteilte, hat das Unternehmen damit begonnen, eine Plattform für digitale Metall-Token zu testen. Diese könnten für rund 20 % der Gesamtproduktion von Palladium stehen. Zu den Kunden von Norilsk Nickel, welche an den Tests teilnehmen, gehören Trafigura Group Ltd., Traxys SA und Umicore.

Dies sagte CEO und Großaktionär Wladimir Potanin. Russlands reichster Mann möchte, dass Norilsk Nickel das erste große Unternehmen wird, welches den digitalen Verkauf seiner Metallproduktion anbietet und damit den Handel bedeutend erleichtert.

Die Rohstoffindustrie sucht derzeit nach Wegen, mit digitalen Handelssystemen die Administration und die Kosten durch die Verwendung der Ledger-Technologie zu erleichtern. Damit wird es ebenfalls möglich, dass Material durch die gesamte Angebotskette hinweg zu nachzuverfolgen.

Die Plattform soll es den Norilsk Nickel – Kunden ermöglichen, Token zu kaufen, welche durch Palladium gedeckt sind. Diese können dann gegen das physische Metall bei Bedarf eingetauscht werden. Ein Vorteil davon ist, dass der Kunde nicht die Gesamtmenge des zugrunde liegenden Kontraktes abnehmen muss. Er kann dieses leicht an einen Dritten veräußern, anstatt relativ komplizierte Verhandlungen mit dem Verkäufer aufzunehmen.

 

Standort der Handelsplattform noch offen

 

Der Konzern machte bereits vor einem Jahr seine Pläne zur Einführung eines Krypto-Tokens bekannt, war aber bisher auf der Suche nach einem Handelsstandort. Daraufhin investierte Potanin in ein Start-up, welches eine Blockchain-Plattform entwickeln sollte.

Nornickel strebt danach, dass die Token bis zu 20 % seiner Metallverkäufe abdecken werden. Die Plattform wird vor allem das vom Unternehmen erzeugte Metall anbieten, was aber nicht ausschließt, dass auch andere industrielle Partner dem Projekt beitreten. Rohstoffgedeckte Token sind zwar keine ganz neue Entwicklung, jedoch waren es vor allem weniger industrielle Nutzer, die von ihnen Gebrauch machen.

Weil Russland noch kein Gesetz zu digitalen Finanzvermögenswerten verabschiedet hat, dürfte die Plattform zuerst an Standorten wie der Schweiz, Singapur, den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten starten. Die russische Notenbank und die russischen Rohstoffhersteller haben sich inzwischen aber auf einen Gesetzentwurf diesbezüglich geeinigt. Potanin hofft, dass dieser bald von der Duma verabschiedet wird. Der russische Präsident Putin wies vor einigen Wochen die russische Regierung an, die weitere Entwicklung von digitalen Assets zu unterstützen.

 

Nornickel

 

Fazit

 

Norilsk Nickel hat die nötigen Finanzmittel und mit seinem Mehrheitsaktionär Potanin eine treibende Kraft hinter der Einführung von digitalem Palladium. Die Marktmacht des weltgrößten Palladiumproduzenten dürfte ein Übriges dazu beitragen, den Palladiummarkt ,,investierbarer‘‘ zu machen, zumal das Angebotsdefizit weiter zunehmen könnte. Das vor einigen Tagen in London angekündigte Investitionsprogramm passt in dieses Bild. Wir sind deshalb für die weitere Entwicklung sowohl des Palladiummarktes als auch der Aktie von Norilsk Nickel zuversichtlich. Letztere befindet sich auch in unserem Themendepot Basis- und Edelmetalle.

 

 

 05.12.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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