Herbe Schlappe für die Deutsche Bank, Nel ASA hält sich stabil, Spannung bei Super Micro Computer und BASF macht schon wieder Boden gut!

Anleger kommen kaum zur Ruhe!

 

Es vergeht kein Tag an der Börse, an dem Anlegerinnen und Anleger nicht aus irgendeinem Grund gespannt in die nahe Zukunft blicken würden. Sei es aufgrund von anstehenden Zahlen, unerwarteten Überraschungen oder charttechnischen Überlegungen heraus. Zu Beginn der laufenden Woche gab es von all dem etwas zu sehen.

 

Verantwortlich für die unangenehme Überraschung war die Deutsche Bank (DE0005140008), welche davor warnte, in einem Rechtsstreit um die Postbank-Übernahme vielleicht unterliegen zu können. Einige Aktionäre pochen weiterhin darauf, dass ihnen mehr zustehen würde, und allem Anschein nach scheinen sie mit dieser Forderung nicht auf verlorenem Posten zu stehen. Noch ist nichts entschieden, doch die Deutsche Bank kündigte schon mal den Aufbau einer Milliarden-Rückstellung an und setze ein kleines Fragezeichen über ein zweites Aktienrückkaufprogramm.

Bekannt wurde das Ganze schon am Wochenende. Nun hatten die Aktionäre auch Gelegenheit, darauf zu reagieren. Der Höhenflug der Deutschen Bank an der Börse wurde unsanft gestoppt und es ging am Montag um 8,6 Prozent bis auf 15,10 Euro in die Tiefe. Damit hat sich der Kurssprung aus der vergangenen Woche schon wieder in Luft aufgelöst, wenngleich der generelle Aufwärtstrend noch nicht zwingend in Gefahr geraten ist.

 

Nel ASA: Kommt da noch was?

 

Eine sehr viel angenehmere Überraschung lieferte vor wenigen Tagen Nel ASA (NO0010081235) mit der Meldung über eine frische Reservierung im Gigawatt-Bereich. Das half dabei, den Aktienkurs ein wenig zu stabilisieren und die wichtige Marke bei 0,40 Euro zu verteidigen. Immerhin 0,43 Euro standen gestern bei Handelsschluss auf der Anzeigetafel. Für einen waschechten Turnaround reicht das leider noch nicht.

Gespannt wird an den Märkten nun erwartet, ob auf das Ganze auch tatsächlich ein Auftragseingang folgen wird und wann dies der Fall sein könnte. Nel ist nur zu raten, sich damit möglichst nicht allzu viel Zeit zu lassen. Denn die spontane Euphorie dürfte recht schnell wieder verfliegen und charttechnisch ist weiterhin Druck von oben zu spüren. Es gibt also keinerlei Grund, um sich bei der Nel ASA-Aktie schon auszuruhen.

 

Kann Super Micro Computer punkten?

 

Große Erwartungen dürfte es heute bei Super Micro Computer (US86800U1043) geben. Von dem Börsen-Highflyer werden frische Zahlen erwartet, und das mit noch größerer Spannung als zu normalen Zeiten. Denn als vor einigen Tagen der Termin für die Zahlen angekündigt wurde, war dies nicht verknüpft mit vorläufigen Zahlen, wie es in vorherigen Quartalen öfter der Fall war. Einige Beobachter sahen darin ein Anzeichen für schwache Ergebnisse und der Aktienkurs ging auf Tauchstation.

Am Montag machte sich etwas mehr Zuversicht breit und die Super Micro Computer-Aktie legte um 3,8 Prozent bis auf 890,35 US-Dollar zu. Die Bullen arbeiten damit fleißig weiter an einer Erholung. Die Zahlen werden zeigen, ob es für eine solche auch eine fundamentale Grundlage gibt oder ob der Hype sich nicht vielleicht doch seinem Ende entgegenneigt.

 

BASF im Aufschwung

 

Eher wenige Überraschungen gibt es dieser Tage bei BASF (DE000BASF111), was der Aktie aber nicht weiter schadet. Die Hoffnung auf bessere Zeiten trägt die Aktie schon seit einer Weile und mit einem Kursgewinn von 0,5 Prozent ging es gestern wieder auf 49,06 Euro in die Höhe. Die Aktie ist damit auf dem besten Wege, nach der Ausschüttung der Dividende wieder die psychologisch wichtige 50-Euro-Linie in Angriff zu nehmen.

Im Chart sieht es auf den ersten Blick derzeit nach Abkühlung aus. Doch rechnet man die Dividendenzahlungen heraus, zeigt die BASF-Aktie weiterhin eine sehr angenehme Tendenz und die Kursgewinne belaufen sich aktuell auf immerhin 8,6 Prozent auf Jahressicht. Auch bei dem Chemieriesen bleibt aber noch abzuwarten, ob die dezente Vorfreude der Anteilseigner letztlich auch ihre Berechtigung haben wird. Schiefgehen kann leider noch so einiges.

 

Das wird spannend

 

Für Nervenkitzel ist an den Märkten auch in den kommenden Tagen und Wochen fraglos gesorgt. Gerade der Mai könnte mit mancher Richtungsentscheidung daherkommen, wenn weitere Zahlen von vielbeachteten Unternehmen anstehen. Unter anderem wird es von Apple und Nvidia in Bälde Updates geben. Im Vorfeld sind die Marktentwicklungen zu nicht unwesentlichen Teilen geprägt von Erwartungen und Hoffnungen, denen unweigerlich ein Vergleich mit handfesten Zahlen und frischen Prognosen bevorsteht.

30.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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