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Ein Verbund von Bad Banks in Europa?

EZB-Aufseher regt in Corona-Krise Bad Bank - Verbund in Europa an

NTG24 - Ein Verbund von Bad Banks in Europa?

 

Die Staaten der Euro-Zone sollten sich in der Corona-Krise laut der EZB mit grenzüberschreitenden Verbünden von sogenannten ,,Bad Banks‘‘ gegen eine drohende Welle von Kreditausfällen wappnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEinen entsprechenden Vorschlag machte der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, am Dienstag im Europäischen Parlament. Eine solche paneuropäische Initiative hätte aus seiner Sicht viele Vorteile: So könnten gemeinsame Finanzierungswege beschritten und eine harmonisierte Preisgestaltung vereinbart werden. Damit seien solche grenzüberschreitenden Verbünde von Sammelstellen für Problemkredite ,,ein nützliches Werkzeug”, um den erwartenden Anstieg von ausfallgefährdeten Darlehen anzugehen.

Italiens Notenbankchef Ignazio Visco hatte sich jüngst für die Beteiligung privater Investoren an staatlichen Bad Banks zum Verkauf fauler Kredite starkgemacht. Viele Experten rechnen damit, dass im Zuge der Pandemie-Folgen der Anteil der ausfallgefährdeten Kredite in den Büchern der Banken steigen wird. Denn Firmen könnten wegen der lang anhaltenden Krise vermehrt in Zahlungsnöte geraten.

Ende des zweiten Quartals lag nach Daten der Europäischen Zentralbank die zusammengefasste Quote der faulen Kredite bei den großen Instituten im Euro-Raum bei 2,94 %.

 

Fazit

 

Die Corona-Krise stellt viel neue Munition zur weiteren Aushöhlung des Grundsatzes bereits, dass die EU keine Haftungsgemeinschaft ist. Erinnerungsrufe diesbezüglich scheinen ungehört zu verhallen. Es regiert die Regel: Not kennt kein Gebot. Der Corona-Wiederaufbaufonds war dabei nur der erste Schritt. Dabei gerät aber völlig außer Acht, dass die Ursachen der bestehenden Überschuldung der Staaten wie auch die deutliche Unterkapitalisierung der Banken nicht zuletzt durch die Niedrigzins-Politik der Zentralbanken und durch eine völlige Aufweichung der Maastricht-Kriterien ausgelöst wurden. Es wird spannend sein zu sehen, wie die Gerichtsbarkeit mit den ständigen Rechtsbrüchen umgeht.

 

28.10.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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