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Gold und Fiatgeld

Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.

NTG24 - Gold und Fiatgeld

 

Man könnte es für einen Zufall halten: Erst steigt Gold im Sommer 2019 über wichtige charttechnische Widerstände in US-Dollar, Euro und Pfund. Kurz darauf wird ein Gesetz in Deutschland verabschiedet, dass die Obergrenze für anonyme Käufe von 10.000 Euro auf 2.000 Euro zum Jahresbeginn 2020 senkt. Just in diesem Monat überschreitet der Goldpreis in Euro endgültig das bisherige Allzeithoch vom August 2012.

 

Gold in EUR

 

Und mitten im Shutdown der Corona-Pandemie steigt der Goldpreis in Euro und Pfund schnell und stark in neue Kurshöhen weiter.

 

Gold in GBP

 

Und selbst in knochenharten Schweizer Franken gerechnet hat der Goldpreis sein Hoch aus der Finanzkrise im April 2020 überschritten.

 

Gold in CHF

 

Und auch aus Sicht der Japaner ist Gold schon länger eine exzellente Anlage, und sogar ganz ohne Verzinsung!

 

Gold in JPY

 

Nur in US-Dollar hat der Goldpreis noch kein neues Allzeithoch erreicht.

 

Gold in USD

 

Wie es aussieht, wenn die Bürger und Marktteilnehmer, oft in Personalunion, das Vertrauen in die Währung verlieren und damit eine Kapitalflucht auslösen, kann man an den meisten Währungen der Emerging Markets erkennen.

Ein Blick auf die türkische Lira etwa:

 

Gold in TRY

 

Wenn eine Sache teuer wird, kann das am Nutzwert liegen oder aber an der Währung, in der die Ware gekauft wird. In diesem Fall dürfte es kaum am Nutzwert liegen. Denn genau wie vor 3.000 Jahren nutzt man Gold, nicht nur die historisch jungen Notenbanken, vor allem als Reserve(geld) und Sparbüchse, daneben als Schmuck und seit einigen Jahrzehnten in geringem, aber zunehmenden Maße als Komponente in der Technologie.

Wenn also die aktuelle Geldmengenexplosion nicht funktionieren würde, was wäre dann? Der Kassenhaltungskoeffizient als Reziproke der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist nicht konstant. Er hängt wesentlich davon ab, in welchem Ausmaß die Wirtschaftssubjekte an die Wertstabilität dieser Währung glauben.

Dies ist auch der Grund, warum die Geldeigenschaft durch Akzeptanz entsteht und der Staat nur mit Zwang nicht ausreichend stabiles Geld zu einer Währung erklären kann. Er kann aber nicht verhindern, dass individuelle Tauschprozesse nicht in Geld abgewickelt werden.

Es ist aktuell völlig offen, ob Euro, Pfund und Dollar aus Sicht des Goldes den Weg in Richtung türkische Lire einschlagen. Aber man kann wohl davon ausgehen, dass sich dies durch steigende Preis ankündigt. Spätestens dann wird man sich daran erinnern, dass Gold (und Silber) über 95 % der Historie Geld waren.

 

Fazit

 

Der eine ist eben vorher klug, der andere hinterher.

 

24.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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