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Das Gold Burkina Fasos im Zielradar der Jihadisten

Gotteskrieger erbeuten 140 Mio. USD in den Goldminen Burkina Fasos

NTG24 - Das Gold Burkina Fasos im Zielradar der Jihadisten

 

Wie die staatliche ägyptische ,,Ahramonline‘‘, das Online-Portal der 1875 gegründeten und damit ältesten Nachrichtenagentur der arabischen Welt, am Wochenende berichtet, haben Jihadisten in den Goldminen Burkina Fasos seit dem Jahr 2016 Gold im Wert von rund 140 Mio. US-Dollar geraubt. Sie bezieht sich dabei auf einen Report der Regierung Burkina Fasos.

Die Goldminen in Burkina Faso erscheint als zunehmend lebenswichtig für den westafrikanischen Binnenstaat. Einst verließ man sich auf den Export von Baumwolle als Devisenquelle. Doch die geringen Verarbeitungskapazitäten und die fallenden Agrarrohstoffpreise verringern die Bedeutung für die Einnahme von Devisen.

Das neue Allzeithoch des Goldes hat jedoch nicht nur die Rolle des Goldes für die Devisenreserven Burkina Fasos deutlich erhöht, sondern auch die Begehrlichkeiten in alle Richtungen verstärkt.

Denn zunehmend ist Gold eine Finanzierungsquelle von Jihadisten und anderen bewaffneten Gruppen geworden, die große Gebiete Burkina Fasos kontrollieren. Dies stellte Ollo Kambou, der Autor des Berichts des ,,Burkina Economic and Social Observatory (OES)‘‘ fest.

Danach werden die Gesamtschäden der Angriffe der Rebellen auf 600 Mrd. zentralafrikanische Francs (ca. 1,1 Mrd. US-Dollar) seit 2016 geschätzt. Dies entspricht rund einem Drittel der gesamten Staatseinnahmen Burkina Fasos.

Die Spirale der Jihadisten-Gewalt begann dabei vor rund 5 Jahren parallel zu einem ,,Goldrausch‘‘ in den Minen des Landes.

Dabei stieg die Goldproduktion in Burkina Faso nach Schätzungen der Vereinigung der Minenunternehmen Burkina Fasos von 400 kg im Jahr 2007 auf 52 Tonnen im Jahr 2018. Damit machte der Goldsektor 11,4 % des BIP Burkina Fasos aus.

Die Attacken der Jihadisten behindern jedoch die Minenproduktion. Dabei erbeuten sie nicht nur das Gold, sondern auch die Sprengstoffe.

Mehr als 1.100 Menschen sind seit 2015 bei den Angriffen der Jihadisten umgekommen. Damals überschritten diese die Grenze vom Nachbarland Mali aus und verursachten einen regelrechten Flüchtlingsstrom. Derzeit kontrolliert die Zentralregierung Burkina Fasos weite Gebiete des Landes immer noch nicht.

Die Gewalt geht dabei von Gruppen aus, die sich oftmals zu Al-Quaida oder dem Islamischen Staat zugehörig erklären.

 

Fazit

 

Burkina Faso verdeutlicht, weshalb das Nachverfolgen der Förder- und Lieferketten von Rohstoffen eine wachsende Bedeutung gewinnt. Je weiter der Preis für Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium steigt, umso relevanter wird eine lückenlose Zurückverfolgung der jeweiligen Produktion. Die aktuelle Entwicklung in Burkina Faso zeigt aber auch, welche enormen Kollateralschäden ein ,,gescheiterter Staat‘‘ haben kann, was im Umkehrschluss die hohe Bedeutung nachhaltiger Institutionen insgesamt erneut bestätigt.

 

08.09.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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