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Wie weit könnte eine Silberkorrektur gehen?

Wie geht es mit Silber weiter?

NTG24 - Wie weit könnte eine Silberkorrektur gehen?

 

Nachdem der Silberpreis mit seinem Durchmarsch durch die magische Chartmarke von 21,13 Dollar am 21.07.2020 die allermeisten Analysten vollkommen überrumpelte, haben sich die kurzfristigen Gewinne weiter vergrößert. In der bisherigen Spitze der Aufwärtsbewegung erreichte der Silberpreis am 07.08.2020 einen Höchstkurs von 29,86 Dollar.

Von seinem Ausverkaufstief vom 18.03.2020 bei 11,64 Dollar hat Silber damit in der Spitze in rund 4 ½ Monaten 157 % zugelegt. Was für ein Sentiment-Wechsel! Jahrelang war Silber das ,,Sauerbier‘‘ unter den Vermögensanlagen. Keine Verzinsung, Industriemetall, nimmt viel Platz bei der Lagerung weg usw.

 

Und nun? Wie geht es weiter?

 

Aus dem vorherigen zentralen Widerstand von 21,13 Dollar ist nun eine zentrale Unterstützung geworden. Dies bedeutet, dass dieses Kursniveau auf Monatsschlusskurs-Basis halten sollte. Tut es dies nicht, müssen wir unsere Bewertung tiefgehend überprüfen. Derzeit besteht aber dazu gar kein Anlass, denn wie wir zuvor vielmals betonten, hat Silber durch seinen ,,Slingshot Move‘‘ sehr viel Schwung. Und dieser dürfte noch für viel höhere Kurse reichen.

Nach dem starken Kursanstieg stehen die Zeichen aber erst einmal auf Konsolidierung der aufgebauten Gewinne. Wie tief geht nun aber diese Konsolidierung?

Ein Blick auf den langfristigen Chart zeigt, dass die nächsten Unterstützungen auf Monatsbasis bei rund 25,12 Dollar, dem Zwischenhoch vom August 2013 und dem zugehörigen Monatsschluss von 23,52 Dollar liegen. Diese Marken stellen bei statischer Betrachtung auf Monatsbasis solide Unterstützungen dar. Dies bedeutet aber nicht, dass der Silberpreis innerhalb des Monats auch darunter schließen könnte. Denn Silber ist eben wie ein Optionsschein auf Gold. Eine Goldkorrektur würde dabei das Ausmaß der Silberkorrektur deutlich beeinflussen.

 

 

Ein alternativer Blick auf Silber ist jener aus Fibonacci-Perspektive. Wir hatten bereits zuvor herausgestellt, dass Silber bei seinem Ausbruch über die Marke von 21,13 Dollar genau an seinem 38,2 % - Fibonacci-Retracement (kurz) Halt machte, aber nur, um danach schnurstracks in Richtung 30 Dollar weiterzulaufen. Dies zeigt aber die Relevanz der Fibonacci-Niveaus für Silber.

Nimmt man die nächste Unterstützung dieser Art, wäre das bereits überwundene 38,2 % - Retracement bei rund 26,21 Dollar die nächstliegende Unterstützung. Ein kurzer Rückfall auf das 23,6 % - Retracement bei rund 20,62 Dollar ist aber ebenfalls möglich, wenn auch weniger wahrscheinlich.

 

 

Kurzfristig zeigt sich im Silberchart allerdings bereits eine Schwäche, wie Chart 3 verdeutlicht. Denn Silber bildete bereits ab dem 07.08.2020 ein kleines Doppeltop, unter dessen Nackenlinie bei 27,37 Dollar es am 11.08.2020 gefallen ist. Nach der sich anschließenden Verkaufswelle, bei der sich die Nackenlinie bei 23,45 Dollar für ein größeres Doppeltop bildet haben könnte, erholte sich der Silberpreis wieder, ohne aber sein vorheriges Top wieder zu erreichen (s. Chart 3). Es könnte sich deshalb um ein verschachteltes doppeltes Doppeltop handeln. Das zweite kleinere Top steht allerdings noch aus, wenn man die Bewegung am 13.08.2020 nicht mitzählt. Im anderen Falle wäre das kleinere Doppeltop bereits gebildet und mit Unterschreiten seiner Nackenlinie bei 25,75 Dollar beendet.

Ein Unterschreiten der Aufwärtstrendlinie (blaue ansteigende Linie in Chart 3) wäre in diesem Falle sehr wahrscheinlich. Dadurch würde sich auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Nackenlinie des größeren Doppeltops bei 23,45 Dollar gebrochen wird.

 

 

Diese mögliche Eigendynamik nach unten ist der Stoff, aus dem der Wash-out, also das Herausdrängen kurzfristiger, eher technisch orientierter (Momentum-) Trader aus dem Markt gemacht ist.

Dieses Szenario wäre für jene, die bei dem steilen Hochstart des Silberpreises den Einstieg verpasst haben, eine sehr gute Einstiegsgelegenheit.

Silber ist aber immer für Überraschungen gut. Es ist also ebenso möglich, dass der Markteintritt jener, die dem Silberpreis nun hinterherlaufen, dazu führt, dass die tieferen Niveaus gar nicht erst erreicht werden und Käufe deutlich früher einsetzen.

 

Fazit

 

Silber hat kurzfristig eine Umkehrformation gebildet, die zur Vorsicht mahnt. Diese Konstellation kann und sollte zu einem Test der neuen Unterstützungsmarken und zu einer Bildung eines härteren Investorenkerns führen, bei dem technisch orientierte Trader und Momentum-Investoren aus dem Markt fliegen. Wir sehen der wahrscheinlich ziemlich schwungvollen Konsolidierung erwartungsfroh entgegen. Denn die Stärke des Ausbruchs und das Ausmaß der Gewinne nach einer massiven Bodenbildung in Verbindung mit einer klassischen Bärenfalle (Slingshot Move) haben die Sterne für Silber mittelfristig sehr aussichtsreich aufgestellt.

 

20.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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