
NTG24-Tagesbericht Platin vom 27.03.2023: Technisches Aufwärtstrend-Momentum lässt trotz Entspannung der US-Bankenkrise nach
Zunehmende Abflachung des Aufwärtstrends
Am gestrigen Montag, dem 27.03., verzeichnete Platin bis zum Handelsschluss trotz der positiven US-Bankenkrisen-Meldung, dass die First Citizens Bank die Einlage- und (mit einem Discount) Kreditbestände der insolventen Silicon Valley Bank (SVB) übernehmen wird, eine Kurseinbuße von - 0,5 % auf 979 USD. Das Aufwärtstrend-Momentum des Edelmetalls lässt damit nun zunehmend nach.
Die gestrige Abschwächung des konjunkturzyklischen Platin (TVC:PLATINUM) um – 0,5 % auf 979 USD war um so überraschender und auch charttechnisch nun zunehmend bedenklich, als seitens der zuletzt eher auf dem Edelmetall lastenden US-Bankenkrise die eigentlich sehr positive Nachricht kam, die in North Carolina hauptansässige First Citizens Bank (US31946M1036) werde sofort die Einlagen- (56 Mrd. USD) und Kreditbestände (72 Mrd. USD minus einem Risikoabschlag von 16,5 Mrd. USD) der in Konkurs gegangenen SVB übernehmen.
Zwar ist natürlich auch weiterhin unklar, ob diese damit quasi nun paritätische 1:1-Bewertung der Einlagen- und Kreditbestände dem fraglos auch weiterhin sehr hoch anzusehenden Risiko des Kreditportfolios der SVB gerecht wird oder ob hierauf künftig noch weitere Risikoabschläge vorzunehmen sind.
Der normalerweise ebenfalls recht hoch mit Platin korrelierte S&P 500-Aktienindex reagierte in jedem Fall anders als Platin noch halbwegs positiv auf diese Meldung und schloss den Tageshandel gestern komplett unverändert ab.
Nun wieder verschlechterte FED-Leitzins-Perspektiven
Der alleinige Hintergrund, der für das gestern nur behauptete Kursbild des S&P 500-Indexes wie auch die nachgebende Tendenz in Platin verantwortlich gewesen sein dürfte, ist daher wohl darin zu sehen, dass angesichts der o.g. entspannenden Bankenkrisen-Nachricht die dem sog. FED Watch Tool angehörenden Ökonomen daraufhin ihre Konsenseinschätzung nun erneut sofort dahingehend änderten, dass sie nun wieder mit knapper Mehrheit auf der nächsten FED-Sitzung am 02./03.05. doch eine weitere Leitzinsanhebung um + 0,25 % auf 5,00 – 5,25 % erwarten und auch nun verstärkt mit dieser Beibehaltung zum darauffolgenden Meeting rechnen.
Aufwärtstrenddynamik lässt spürbar nach
In jedem Fall ist nun jedoch leider zu konstatieren, dass sich im nun dritten Verlusttag in Folge (auch heute gibt Platin aktuell um 11:40 Uhr weiter moderat um – 0,4 % auf 968 USD nach) trotz dieser noch überschaubaren Rückgänge der letzten 3 Tage das Momentum des seit 27.02. etablierten Erholungs-Aufwärtstrends nun immer stärker abzuflachen beginnt.
Mit derzeit 968 USD (zurückliegendes Hoch dieses Aufwärtstrends sogar schon bei 1007 USD) läuft Platin sogar nun bereits akute Gefahr, diesen ausgehend von nur 906 USD etablierten Aufwärtstrend aktuell wieder nach unten zu durchstoßen.
Sollte dies tatsächlich spätestens mit Verletzung der nächsten Horizontalunterstützung von rd. 960 USD so eintreten, wäre aus unserer Sicht direkt ein weiteres erneutes Korrekturpotenzial bis auf nur noch rd. 935 USD (= unterer Bollinger-Rand des Tagescharts) gegeben. Kurzfristig agierenden Anlegern raten wir daher momentan langsam wieder dazu, im Plus befindliche Positionen in Platin nun erst einmal wieder auf Gewinnmitnahmen zu überprüfen.
Traditionell mittel- bis längerfristig disponierende Investoren können Bestände im Hinblick auf die selbst in 2023 nach wie vor als zumindest halbwegs intakt anzusehenden Konjunkturperspektiven in den USA und auch Europa dagegen durchaus auch weiterhin halten.
Chart: Platin mittelfristig
Platin auf TradingView
28.03.2023 - Matthias Reiner
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