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NTG24-Tagesbericht Platin vom 27.04.2023: Platin korrigiert nach sehr enttäuschenden US-BIP- und -Preisdaten zum 1. Quartal noch zu moderat

Heutige weitere schlechte US-Preiszahlen könnten Hausse-Übertreibung abschließend beenden

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 27.04.2023: Platin korrigiert nach sehr enttäuschenden US-BIP- und -Preisdaten zum 1. Quartal noch zu moderat

 

Vor dem Hintergrund des gestern um 14:30 Uhr sowohl bedenklich stark publizierten US- BIP-Rückgangs im 1. Quartal wie aber auch dem gleichzeitig erneuten Anstieg des Preisauftriebs gegenüber dem 4. Quartal, was die FED nun in ein unangenehmes Dilemma ihrer weiteren Zinspolitik-Steuerung versetzen dürfte, ist die gestrige Abschwächung des erhöht konjunktursensiblen Platins um - 1,2 % unseres Erachtens dennoch zu moderat ausgefallen.

Platin (TVC:PLATINUM) baute mit der gestrigen Korrektur auf einen Tagesschlussstand von 1077 USD zwar seine gewaltige Überkauftheit infolge seiner erratischen Rallye vor allem seit dem 13.04. zwar weiter ab, fundamental war dieser Rückgang des erhöht konjunktursensitiven Edelmetalls aus unserer Sicht aber nichtsdestoweniger sogar noch als untertrieben einzustufen.

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Kombination schwacher US-BIP- und ungünstiger Preisdaten gerade für Platin fatal

 

Denn der erschreckend schwache Ausweis der realen BIP-Wachstumsrate der USA im 1. Quartal mit nur noch + 1,1 % (4. Quartal 2022 noch + 2,6 %, auch Konsensprognose der Ökonomen von + 2,0 % damit weit verfehlt) bei jedoch einem gleichzeitig weiter verstärkten Preisauftrieb im 1. Quartal (Preiskomponente des BIPs nun + 4,0 nach zuvor + 3,9 %, Preiskomponente der allgemeinen Konsumausgaben im 1. Quartal nun + 4,2 % nach zuvor + 3,7 %, Preiskomponente der Kern-Konsumausgaben im 1. Quartal nun sogar + 4,9 % nach zuvor + 4,4 %) wird die FED nun künftig in ihrer weiteren Zinspolitik fraglos in einen erheblichen Zwiespalt zwischen einer weiterhin konsequent erforderlichen Inflationsbekämpfung und dem von ihr jederzeit attestierten „Bestreben“, eine Rezessionsauslösung in den USA in 2023 „bestmöglich“ verhindern zu wollen, versetzen.

Wir hatten dieses für die FED zweifellos künftig nun deutlich gestiegene Dilemma auch schon gestern ausführlich in unserem Tagesbericht zu Gold dargelegt.

 

Bei weiter rigoroser FED-Inflationsbekämpfung US-Rezession in 2023 nun denkbar

 

Wir sind uns jedoch absolut sicher, dass die FED in ihrem alles überragenden Primärauftrag der Inflationsbekämpfung, weshalb sie ja schließlich entgegen dem weit optimistischeren Konsens des sog. FED Watch-Tools bislang auch jede Leitzinssenkung noch in 2023 rigoros abgelehnt hat, in dieser weiterhin klar zinsrestriktiven Marschroute nach den gestern sehr kritisch publizierten US-Preisdaten nun erst recht auch weiterhin unbeirrt fortfahren wird.

Dem gegenüber wird sie jedoch, und dies ebenfalls zu recht, das stets nur als Sekundärziel formulierte „Bestreben“ der Rezessionsverhinderung in den USA in 2023 zugunsten der vorrangigen Inflationsbekämpfung sicher nun klar in den Hintergrund treten lassen, da sie ja ebenso auch stets die Möglichkeit „schmerzhafter“ Auswirkungen ihrer Zinspolitik auf die US-Wirtschaft insbesondere in 2023 in Aussicht gestellt hatte und demzufolge ein selbst auch für uns zuvor als zu pessimistisch erscheinendes reales US-BIP-Wachstum in 2023 von nur + 0,4 % prognostiziert hatte.

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Werbebanner EMH PM TradeAllerdings müssen wir nun natürlich unumwunden anerkennen, dass in der nun erhöhten Wahrscheinlichkeit einer weiterhin rigoros restriktiven Zinspolitik dieses sehr unerfreuliche BIP-Wachstums-Szenario der FED (gerade nach dem im 1. Quartal nun nur noch verzeichneten Wachstum um +1,1 %) nun absolut in den Bereich des Möglichen gerückt ist und in der absehbaren weiteren Eintrübung der US-Wirtschaft in den weiteren Quartalen auch eine Rezessionseintritt im Gesamtjahr 2023 nun nicht mehr ausgeschlossen werden kann.

Dies sind natürlich gerade für die erhöht konjunkturzyklischen Edelmetalle Platin und Palladium (TVC:PALLADIUM) sehr unerfreuliche Vorboten, die nach unserer Erwartung künftig dann aber wohl auch in der Eurozone und der EZB-Zinspolitik eine ähnliche Entsprechung finden dürften.

Eine letzte Bestätigung dieses offenbar künftig nun doch kritischeren Inflationsbekämpfungs- vs. Rezessionsverhinderungs-Dilemmas könnten heute auch noch weitere hoch relevante US-Preisdaten-Publikationen für den März sowie das gesamte 1. Quartal zwischen 14:30 Uhr und 16:00 Uhr liefern.

Um welche Publikationen es sich dabei im Detail handelt und wie die Konsensprognosen hierzu aussehen, werden wir später noch in unserem weiteren Edelmetall-Gesamtmarktbericht darlegen.

 

Neuengagements in Platin vorerst weiterhin nicht empfehlenswert

 

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Werbebanner ClaudemusSollten diese heutigen Preis-Publikationen der USA jedoch wiederum so kritisch ausfallen wie schon gestern im Rahmen der BIP-Veröffentlichung für das 1. Quartal, würde sich die Korrektur in dem aktuell um weitere – 0,4 % auf 1073 USD abgeschwächten Platin fraglos gerade vor dem Wochenende sowie der am 03.05. anstehenden FED-Zinsentscheidung mit Sicherheit sogar noch deutlich beschleunigt fortsetzen.

In diesem Fall erschiene uns mindestens ein Rückfall von Platin auf ca. 1040 USD (= signifikante Horizontal-Unterstützung vom 14. – 17.04.) bis 1047 USD (= aktueller Bollinger-Durchschnitt im Tageschart) problemlos denkbar.

Selbst auf mittlere bis längere Sicht raten wir derzeit von Engagements in Platin daher vorerst weiterhin ab.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

28.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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