Italien und Frankreich erhöhen und verlängern den Tankrabatt, unterdessen in Deutschland der Tankrabatt seit heute Geschichte ist
Preissteigerung um satte 40 Cent
In der Nacht zum Donnerstag ist der Tankrabatt ausgelaufen. Die Preise sind teils um 40 Cent den Liter gestiegen. In Italien und in Frankreich läuft der Rabatt weiter.
Jeder Autofahrer hat gewusst, dass der Tankrabatt nur bis Ende August gültig ist, und man hat sich bis gestern Abend – wenn man sich Medienberichten im Fernsehen anschaut – mit rabattierten Sprit eingedeckt. Schön ist die Geschichte, wie ein junger Herr gestern Abend seiner Freundin noch eine Tankfüllung geschenkt hat: ein Geschenk im Angebotspreis – wie rührend. Tatsächlich kann man verstehen, warum man schnell noch den günstigen Sprit mitnimmt und noch zusätzliche Kanister befüllt: Angesichts steigender Energiepreise spart man, wo man kann. Verständlich und menschlich.
Preise jenseits von zwei Euro
Die Preise für Benzin und Diesel sind vielerorts auf weit mehr als zwei Euro gestiegen. Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an knapp 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6 und 6.30 Uhr durch die Nachrichtenagentur dpa mithilfe der Spritpreisdaten des ADAC. Am Vortag hat an keiner der Tankstellen der Preis an der Zwei-Euro-Marke gekratzt. Seit dem 1. Juli ist der Benzinpreis um 35 Cent und Diesel um 17 Cent gesenkt worden. Seit heute ist die Steuermaßnahme ausgelaufen.
Billig eingekaufter Kraftstoff wird teuer verkauft
Zu Beginn des Tankrabatts hatte es einige Zeit gebraucht, bis der Tankrabatt spürbar bei dem Endverbraucher angekommen war. Damals hieß es, dass der teuer eingekaufte Kraftstoff erst einmal verkauft werden müsse, ehe der verbilligte in Umlauf gebracht wird. Dann müsste es rein rechnerisch sein, dass der verbilligte Kraftstoff doch weitere Tage zu günstigen Preisen von den Tankstellenbetreibern angeboten werden. Merkwürdig nur, dass der verbilligte Sprit genau um Mitternacht aufgebraucht war. In einem Beitrag der „ARD“ liest man, dass der Sprecher des Tankstellen-Interessenverbandes, Herbert Rabl, den großen Konzernen vorwirft, bereits eingekauften und damit billigeren Kraftstoff in den Tanks nun zu überhöhten Preisen zu verkaufen. An den Zapfsäulen werde es in den kommenden Wochen einen großen Preiskampf geben, sagte Rabl dem SWR. "Die großen Marken haben den Tankrabatt fast oder ganz draufgehauen - die kleinen Marken ziehen nun nach. Wir erleben ein Tauziehen, wer sich durchsetzt."
Frankreich und Italien gehen einen anderen Weg
Frankreich hat den eigenen Tankrabatt von 18 Cent auf 30 Cent erhöht und gar verlängert. Dieser soll im November und Dezember auf 10 Cent gesenkt werden und bis Ende des Jahres auslaufen. In Italien wird der Kraftstoffpreis sowohl für Diesel und Benzin als auch für Autogas um 30 Cent reduziert werden. Der italienische Tankrabatt galt ursprünglich bis 20. September, dieser ist nun Anfang Oktober verlängert worden.
01.09.2022 - Christina Daron
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