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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 25.06.2022

Die Edelmetallwoche vom 20.06.2022 – 24.06.2022

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 25.06.2022

 

Nachdem in der letzten Woche die Marktteilnehmer eine konsequent die Zinsen erhöhende US-Notenbank einpreisten, kamen in dieser Woche insbesondere am gestrigen Freitag nach etwas schwächeren US-Konjunkturdaten neue Zweifel daran auf, die umgehend für Aktienrückkäufe genutzt wurden. Der US-Dollar gab per saldo gegen den Euro wieder etwas nach, dagegen rutschte der Schweizer Franken am Freitag fast auf Parität zum Euro. Parallel gaben die langen Renditen auf beiden Seiten des Atlantiks wieder nach. Die Edelmetalle präsentierten sich gleichwohl mit Ausnahme von Palladium schwächer.

 

Goldpreis mit sehr niedrigen Umsätzen seitwärts/abwärts

 

In der abgelaufenen Handelswoche kehrte an den Märkten die Hoffnung der Investoren zurück, dass die US-Notenbank ihre geplanten straffen Leitzinserhöhungen nicht wie geplant umsetzt und verwiesen auf sich abschwächende US-Konjunkturzahlen. Daraufhin drehten die Aktienmärkte am Freitag in den USA deutlich ins Plus, der US-Dollar gab gegen den Euro wieder nach und die langen Zinsen fielen wieder. So sank die Rendite der 10-jährigen US-Treasury im Berichtszeitraum von 3,238 % auf 3,126 %, und die der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe fiel von 1,667 % auf 1,441 %.

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gewann im Wochenvergleich vor allem aufgrund des starken Freitagshandels 5,4 % auf 31.501 Punkte, während der DAX mit 13.118 Punkten praktisch unverändert schloss.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeDer US-Dollar gab gegen den Euro im Vergleich zur Vorwoche 0,6 % auf 1,05564 Dollar ab, und der Schweizer Franken gewann parallel gegen den Euro 0,6 % auf 1,01164, wobei das gestern markierte Wochenhoch bei 1,00503 Franken und damit praktisch bei Parität zum Euro lag. Die Edelmetalle zeigten sich in diesem Umfeld überwiegend schwächer. Der Goldpreis verlor im Wochenvergleich 0,7 % auf 1.827,31 Dollar.

Im Wochenverlauf zeigte er sich bei sehr niedrigen Umsätzen jedoch ohne größere Schwankungen, was auch an der charttechnischen Situation liegen dürfte.

Die CoT-Daten vom 21.06.2022 weisen für Gold einen deutlichen Anstieg der Short-Position der Commercials um 5 % auf 186.929 Kontrakte auf, während das Open Interest um 1 % auf 500.276 Kontrakte zulegte.

Insgesamt hat der Goldpreis eine ruhige Handelswoche hinter sich, wobei die noch offene Frage des ,,Make or break‘‘ in Kürze entscheiden werden dürfte. Sollte das Zwischentief vom 16.05.2022 bei 1.786,79 Dollar nicht mehr unterschritten werden, dürfte ein baldiger Anstieg über die im Chart blau markierte Abwärtstrend-Linie in Sichtweite sein.

 

Gold auf TradingView

 

Silber symmetrisch Spitz auf Knopf

 

Silber verlor in dieser Woche 2,5 % auf 21,14 Dollar und markierte mit seinem Wochentief bei 20,92 Dollar ein Muster-Mosaikstein, welcher sowohl vom Timing (siehe die Symmetrieachsen im Chart) als auch von seinem Niveaueffekt her einen klassischen Doppelboden anzeigt.

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Sollte diese Musterhypothese stimmen, könnte sich die Abwärtsbewegung der zweiten Maiwoche als die vermutete ,,Bärenfalle‘‘ herausstellen und in der kommenden Woche ein neuer Aufwärtsimpuls anstehen.

Die CoT-Daten vom 21.06.2022 weisen allerdings für Silber einen neuen Anstieg der Short-Position der Commercials um 24 % auf 27.250 Kontrakte aus, während das Open Interest parallel um 4 % auf 145.356 Kontrakte abnahm.

Insgesamt hat sich die Situation beim Silberpreis aus charttechnischer Sicht zwar zugespitzt, allerdings ist dadurch der Symmetriegrad des potenziellen Doppelbodens weiter gestiegen, was die musterseitigen Chancen auf eine kurzfristige Bodenbildung oberhalb von 20,46 Dollar, dem Tagestief vom 13.05.2022, weiter verbessert hat.

Allerdings bleibt Silber weiter in der charttechnischen ,,Gefahrenzone‘‘ und braucht auch nur wenig, um bei einem Unterschreiten des Tiefs vom 13.05.2022 ein neues Verkaufssignal zu generieren. Die kommende Handelswoche dürfte für Silber also spannend werden!

 

Silber auf TradingView

 

Platin Wochenverlierer

 

Platin fiel in dieser Handelswoche 2,8 % auf 902,70 Dollar und schloss damit sowohl auf Tages- als auch Wochencandle-Sicht und Schlusskurs unterhalb seiner kurzfristigen Unterstützungen (siehe Chart). Allerdings wurde das Zwischentief vom 27.04.2022 bei 895,38 Dollar nicht unterschritten, was kurzfristig zu einer sehr ambivalenten Signallage führt. Wie auch bei Silber ,,quietscht‘‘ der Platin-Chart sozusagen charttechnisch. Die Umsätze waren dabei nicht wirklich hoch, aber auch nicht klein genug, um sie (wie bei Gold) positiv zu bewerten.

Die CoT-Daten vom 21.06.2022 weisen für Platin Rückgang der Short-Position der Commercials um 6 % auf 6.397 Kontrakte aus. Das Open Interest fiel parallel um 3 % auf 64.946 Kontrakte.

Insgesamt bleibt die charttechnische Situation für Platin ähnlich kritisch wie jene von Silber. Und wie auch bei seinem Schwestermetall ist es wenig wahrscheinlich, dass es sich länger auf dem aktuellen Preisniveau aufhält. Entweder es wird ein Doppelboden oder ein Unterschreiten der genannten Unterstützung führt zu einer beschleunigten Abwärtsbewegung.

 

Platin auf TradingView

 

Palladium kann sich leicht erholen

 

Palladium konnte als einziges unter den Edelmetallen in dieser Handelswoche zulegen und gewann 3,5 5 auf 1.858,56 Dollar.

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Werbebanner ClaudemusDabei zeigt die im Chart markierte senkrechte Symmetrielinie bereits einen hohen Symmetriegrad an. Was jedoch noch fehlt, wäre ein Intra-Week-Reversal. Denn das Tief des vermuteten ersten Bodens im Dezember 2021 lag bei 1.528 Dollar, das bisherige Tief des vermuteten zweiten Bodens bei 1.760,67 Dollar. Qualitativ ist deshalb die Symmetrie aus Tiefstkurs-perspektive noch relativ gering, was allerdings grundsätzlich auch kein Hinderungsgrund für einen neuen Aufwärtsimpuls ist.

Jedoch bleibt damit auch bei Palladium die charttechnische Situation mehrdeutig. Wie auch bei Gold waren die Umsätze in dieser Woche allerdings sehr gering.

Die CoT-Daten vom 21.06.2022 weisen für Palladium einen Anstieg der Long-Position der Commercials um 4 % auf 4.511 Kontrakte aus, während das Open Interest um 1 % auf 7.641 Kontrakte zurückging.

Insgesamt hat Palladium eine ruhige Handelswoche hinter sich, die die mehrdeutige charttechnische Lage nicht aufgelöst hat. Auch hier ist weiter Geduld gefragt.

 

Palladium auf TradingView

 

25.06.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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