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Noch mehr Zuspruch für Evotec, Nel ASA setzt kleine Ausrufezeichen, Bayer ärgert sich wieder vor Gericht und TUI macht einen Schritt zurück beim Klimaschutz

An der Börse ist für jeden Geschmack etwas dabei

NTG24 - Noch mehr Zuspruch für Evotec, Nel ASA setzt kleine Ausrufezeichen, Bayer ärgert sich wieder vor Gericht und TUI macht einen Schritt zurück beim Klimaschutz

 

Zu Beginn der neuen Woche herrschte an den Märkten eine vorsichtig optimistische Stimmung. Hierzulande wirkten noch positive Vorgaben aus den USA nach, wo zuletzt Hoffnungen auf eine Zinssenkung im September auflebten. Das half dem DAX sichtlich auf die Sprünge. Doch bei manchem Einzeltitel gab es auch Schritte in die entgegengesetzte Richtung zu sehen.

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Erneut abgestraft wurde die Aktie von Evotec (DE0005664809), mit der es am Montag um 1,6 Prozent auf 9,60 Euro in die Tiefe ging. Nach einer mauen Prognose sind die Zweifel der Anleger groß, woran auch positive Analystenstimmen allem Anschein nach nichts ändern können. Bereits Ende vergangener Woche bestätigten sowohl RBC Capital als auch die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlungen für die Aktie des Wirkstoffentwicklers.

Warburg Research schließt sich dem nun an und stellt eine positive Entwicklung in Aussicht. Zwar ging es mit dem Kursziel nach den jüngsten Entwicklungen von 25 auf nur noch 18 Euro abwärts. Damit wird aber noch immer nahezu eine Kursverdopplung in Aussicht gestellt. Hoffnung auf eine schnelle Erholung machen die Experten allerdings nicht. Kurstreiber dürften stattdessen rar gesät sein, bis der neue Chef voraussichtlich im Sommer übernehmen wird. Es könne aber im Vorfeld durchaus Einstiegschancen für mittelfristig orientierte Anleger geben.

 

Nel ASA: Es wird interessant!

 

Obschon bei Nel ASA (NO0010081235) fundamentale Neuigkeiten gestern nicht zu sehen waren, scheinen auch hier einige Marktakteure Einstiegschancen festzustellen. Darauf weist zumindest hin, dass es um 2,9 Prozent bis auf 0,46 Euro in die Höhe ging. Zeitweise standen auch schon 0,47 Euro auf dem Ticker. Die angeschlagene Aktie erreicht damit das höchste Niveau seit knapp vier Wochen und nähert sich dem Widerstand bei 0,54 Euro.

Wie gehabt warten die Bullen ungeduldig darauf, ob auf eine kürzlich verkündete Reservierung noch ein waschechter Großauftrag folgen wird. Sollte es dazu kommen, könnte die Nel ASA-Aktie vielleicht fast schon vergessen geglaubte Höhen erreichen und das Zwischenhoch aus dem April bei 0,54 Euro noch einmal ins Visier nehmen. Leider handelt es sich dabei aber nach aktuellem Stand noch um eine reine Wunschvorstellung und Enttäuschungen lassen sich noch nicht ausschließen.

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Bayer kommt nicht zur Ruhe

 

Bei der Aktie von Bayer (DE000BAY0017) sind weitere Rückschläge schon längst eingepreist, was vor allem auf massive Rechtsrisiken zurückzuführen ist. Als wäre der Ärger um Glyphosat und PCB nicht schon schlimm genug, gesellt sich nun noch ein weiteres Verfahren in die lange Liste der Unwägbarkeiten hinzu. Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ ließ ein Bezirksgericht in Kalifornien eine Klage der Arzneikonzerns Tevra zu, welche sich gegen die mittlerweile veräußerte Bayer-Tochter Elanco Animal Health richtet.

In den Raum gestellt wird der Vorwurf, dass das Unternehmen mit Groß- und Einzelhändlern gezielt daran gearbeitet habe, den Verkauf günstigerer Generika zu erschweren. Bayer weist in der Sache jegliche Schuld von sich. Gegenwärtig ist nicht abzusehen, was in dem Verfahren herauskommen mag. Euphorie kommt an der Börse aber nicht unbedingt auf. Während viele Anleger auf Fortschritte rund um Glyphosat-Klagen waren, macht Bayer gefühlt eher einen Schritt rückwärts in juristischer Hinsicht. Die Aktie reagierte mit leichten Verlusten und ging mit 28,04 Euro aus dem Handel.

 

TUI lässt sich etwas mehr Zeit

 

Ebenfalls den Rückwärtsgang eingelegt hat TUI (DE000TUAG505), genauer gesagt die Tochter TUI Cruises in Sachen Klimaschutz. Eigentlich wollte das Kreuzfahrtunternehmen bereits im Jahr 2040 und damit deutlich früher als die Konkurrenz die Klimaneutralität erzielen. Laut „Reise vor 9“ wurden diese Pläne nun aber kassiert und es soll nun doch bis 2050 dauern. Auch bei Aida hat man sich allem Anschein nach zu einer solchen Fristverlängerung entschieden. Die beiden Konzerne sehen damit nun den gleichen Zeitplan vor wie die allermeisten Mitbewerber.

Konsequenzen sind aus den neuen Plänen nicht zu befürchten, da TUI sich die Ziele selbst auferlegt hat. An der Börse scheint der eine oder andere es sogar zu begrüßen, dass der Reiseveranstalter etwas zurückrudert. Schließlich ist Klimaschutz oftmals keine günstige Angelegenheit. Die TUI-Aktie legte am Montag um 1,5 Prozent bis auf 6,73 Euro zu, blieb damit aber weiterhin der wichtigen 7-Euro-Marke fern.

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Mal Hü, mal hott

 

Richtige Sensationen gab es im gestrigen Handel nicht zu sehen, aber durchaus die eine oder andere kleinere Überraschung, was bereits ausreicht, um etwas Bewegung in die Kurse zu bringen. Für die meisten Anleger dürfte das aber Alltag sein und auch die nächsten Tage und Wochen werden mit Sicherheit nicht langweilig werden. Immer wieder aufs Neue werden wir daran erinnert, dass sich die Entwicklung von Aktienkursen schlicht nie mit letzter Sicherheit vorhersagen lässt.

07.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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