Tesla, BYD, NIO – Der Kampf um dem Elektrothron nimmt weiter Fahrt auf
Chinesische Startups leiden weiter unter Restriktionen in Folge der Corona-Pandemie
Im Gegensatz zu Elektro-Pionier können die chinesischen Konkurrenten derzeit gerade operativ kaum mithalten, einzige Ausnahme stellt da BYD (Build your dreams) dar.
Der Elektroautomarkt hat sich historisch noch nie so stark entwickelt wie im letzten Jahr. Vor allem der chinesische Markt boomt. Steigende Kraftstoff-Preise als Folge des Ukraine-Russland-Krieges machen das Elektroauto auch für den breiten Gesamtmarkt erstrebenswert, da es die hohen Anschaffungskosten mit relativ geringen Fahrkosten kompensieren kann.
Für den Elektro-Pionier Tesla (US88160R1014) macht sich der boomende Markt besonders in der Bilanz bemerkbar. Im zum 31.6. abgelaufenen zweiten Quartal 2022 konnte Tesla so mit 2,3 Milliarden US-Dollar einen neuen Gewinnrekord vermelden und diesem im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar nahezu verdoppeln. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchsen die Erlöse um 42 % auf 16,9 Milliarden US-Dollar.
Tesla verkaufte im ersten Halbjahr 2022 zwar weniger Fahrzeuge als noch im Jahr zuvor, doch dies war u.a. einer Schließung der Gigafactory in Shanghai aufgrund des Corona-Lockdowns in der Provinz geschuldet. Die Produktion ist weiterhin völlig ausgelastet und zwischenzeitlich dachte der Konzern bereits über einen Bestellstopp nach.
Mit Tesla kann derzeit nur der chinesische Konkurrent BYD (CNE100000296) ernsthaft mithalten. Dieser konnte Tesla nun sogar erstmals vom Elektrothron stoßen und in der ersten Jahreshälfte 2022 weltweit mehr Fahrzeuge ausliefern als der Musk´sche Konzern. Dabei wächst BYD zudem stärker als die US-Amerikaner. Während Tesla Auslieferungszahlen aus den bereits genannten Gründen unter dem Vorjahresniveau liegen, wächst BYD weiterhin extrem stark. Im Vergleich zum Vorjahr konnte BYD die Auslieferungszahlen mehr als Verdoppeln und auch die operative Marge konnte aufgrund der hohen Nachfrage und umfassender Synergieeffekte in den neuen Werken gesteigert werden.
Chinesische Unternehmen mit Profitabilitätsproblem
Im Gegensatz zu Tesla und BYD kann die chinesische Konkurrenz zwar auch starke Wachstumsraten verzeichnen, doch die Profitabilität nimmt auf Kosten dieser hohen Wachstumsgeschwindigkeit weiter ab. Bestes Beispiel dafür ist das Startup NIO (US62914V1061), das drittgrößte Elektroauto Startup im Reich der Mitte. Die Erlöse konnten im Jahresvergleich zwar um 21,9 % auf 10,29 Milliarden Yuan gesteigert werden, doch auch der Verlust wurde kräftig ausgebaut. Insgesamt konnte NIO 14,4 % mehr Fahrzeuge als im Vorjahr verkaufen und lieferte mit rund 25.000 Fahrzeugen einen neuen Rekordwert aus.
Die operative Entwicklung läuft im Vergleich dazu allerdings katastrophal. Unter dem Strich vergrößerte sich der operative Verlust um 27,8 % auf 2,84 Milliarden Yuan. Im Vergleich zur Jahresfrist wurde der Verlust damit mehr als verdreifacht. Für NIO sind besonders die Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Krise und den Herausforderungen aufgrund der belasteten Lieferketten ein Grund für die Ausweitung des Verlusts. Zudem investiert NIO im Verhältnis zum Gesamtumsatz weiterhin enorme Summen. Ein Großteil fließt dabei in die Infrastruktur zum Batteriewechsel. In diesem Segment besetzt NIO eine vielversprechende und interessante Nische. So plant NIO den Aufbau eines vollautomatisierten Batterie-Wechsel-Netzwerks. Dieses können Autofahrer nutzen, um ihre Akkus bei Bedarf zu tauschen anstatt zu laden.
03.10.2022 - Felix Eisenhauer
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