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Weitere Gewinne für die Deutsche Bank, Plug Power kann sich ebenfalls erholen, bei Vonovia wird munter spekuliert, doch TUI kann von der guten Marktstimmung nicht profitieren

Ist das die Ruhe nach dem Sturm?

NTG24 - Weitere Gewinne für die Deutsche Bank, Plug Power kann sich ebenfalls erholen, bei Vonovia wird munter spekuliert, doch TUI kann von der guten Marktstimmung nicht profitieren

 

Die Märkte konnten sich am Donnerstag weiter erholen und der DAX steht mittlerweile schon fast auf dem gleichen Stand wie vor dem 10. März, als die Silicon Valley Bank scheiterte und die Börsen im Schlepptau in die Tiefe zog. Eine systemische Bankenkrise scheint mittlerweile kein Thema mehr zu sein und es macht sich wieder so etwas ähnliches wie Normalität breit.

Der Deutschen Bank (DE0005140008) hilft das sichtlich auf die Sprünge, wenngleich die Skepsis bei Deutschlands größter Privatbank weiterhin greifbar ist. Das zeigt sich vor allem daran, dass die Kurse hier weitaus weniger zulegen als bei manchem Konkurrenten. Mit einem Plus von 1,6 Prozent ging es gestern zwar ganz ohne nennenswerte Neuigkeiten in die richtige Richtung. Mehr aber auch nicht.

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Per Handelsschluss schaffte der Titel es lediglich bis auf 9,29 Euro und blickt damit auf Monatssicht weiterhin auf Verluste in Höhe von 21,3 Prozent. Da werden die Bullen noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, damit sich zweifelsfrei von einer Trendwende sprechen lässt. Mindestens die prestigeträchtige 10-Euro-Linie müsste dazu noch erobert werden. Das ist aber leichter gesagt als getan.

 

Plug Power hat noch Luft nach oben

 

Mehr oder weniger das Gleiche lässt sich über die Papiere von Plug Power (US72919P2020) sagen. Die legten im gestrigen Handel zwar sehr viel deutlicher zu und stiegen um 6,16 Prozent bis auf 10,46 Euro, womit die psychologisch wichtige Linie bei 10 Euro erobert werden konnte. Aus charttechnischer Sicht bleibt Plug Power aber klar angeschlagen mit Kursverlusten in Höhe von 60,4 Prozent auf Jahressicht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie bessere Laune bei den Börsianern schlägt sich etwas durch und die Spekulanten trauen sich wieder aus der Deckung. Hoffen lässt sich da darauf, dass nun zumindest endlich der Tiefpunkt überschritten werden konnte. Gute Argumente für langfristige Erfolgsaussichten gibt es durchaus. Es steht aber zu befürchten, dass die Aktionäre diese schnell aus den Augen verlieren, sobald die nächste Krise heranzurollen droht. Die Aktie ist weiterhin mit Vorsicht zu behandeln und die Volatilität dürfte bis auf Weiteres hoch bleiben.

 

Chance bei der Vonovia-Aktie?

 

Auf ein mögliches Comeback spekuliert der eine oder andere derzeit auch bei Vonovia (DE000A1ML7J1), wo der Kurs nach einem heftigen Absturz gestern um etwas mehr als fünf Prozent auf 17,37 Euro zulegen konnte. Die Aussichten für das laufende Jahr sind mehr als mau und steigende Zinsen vermiesen Konzern und Aktionären die Wachstumsaussichten. Doch in dieser Hinsicht ist bekanntlich nichts in Stein gemeißelt.

Spekulanten setzen darauf, dass es noch in diesem Jahr ein Umdenken bei den Zentralbanken geben könnte, gerade nachdem sich gezeigt hat, welche Risiken aus schnellen Zinssprüngen hervorgehen. Die Fed hat das Tempo bereits dezent gedrosselt, bisher aber noch kein Ende der Zinssteigerungen in Aussicht gestellt. Darauf jetzt zu setzen, liefert fraglos enorme Renditechancen angesichts eines hostorisch niedrigen Aktienkurses bei Vonovia. Wie immer gibt es für Erfolge aber freilich keinerlei Garantien.

 

TUI im freien Fall

 

Weitgehend entkoppelt hat sich von der Marktentwicklung die Aktie von TUI (DE000TUAG505), welche sich nach Beginn der jüngsten Kapitalerhöhung mehr oder weniger im freien Fall befindet. Sowohl der Konzern selbst als auch Experten riefen angesichts des optischen Kurssturzes dazu auf, nicht in Panik zu verfallen. Genau das scheint derzeit aber zu passieren. Am Donnerstag stürzte das ohnehin angeschlagene Papier um weitere 6,28 Prozent auf nur noch 7,38 Euro in die Tiefe.

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Werbebanner EMH PM TradeSelbst wenn hier die separat gehandelten Bezugsrechte für neue Anteile miteingerechnet werden, ergibt sich ein eher mauer Kurs, der mit etwas Wohlwollen noch bei knapp 14 Euro liegen könnte. Zum Vergleich: vor genau einem Jahr kratzte das Papier noch an der Marke von 30 Euro und das ohne die Aussicht auf Geschäfte, die zumindest ansatzweise wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückkehren könnten. Die Stimmung bleibt also gedämpft, wenngleich sich noch zeigen muss, wo sich nach der Kapitalerhöhung ein neuer Boden bilden könnte.

 

Trügerische Ruhe?

 

Für den Moment ist es beruhigend zu sehen, wie schnell sich die Märkte von den jüngsten Verwerfungen zu erholen scheinen. Ausruhen können die Anlegerinnen und Anleger sich darauf aber nicht. Schließlich ist es nicht so, als wäre die drohende Bankenkrise das einzige Thema gewesen, welches die Börsianer in Atem hält. In Sachen Zinssteigerungen, Inflation und müde Konsumenten bleiben noch so einige Zweifel im Raum stehen. Das Potenzial der laufenden Erholung könnte da schon recht früh ausgeschöpft sein.

 

31.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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