Die Deutsche Bank startet mit Aktienrückkäufen, Renk scheint sich einzupendeln, Nordex überrascht mit guten Zahlen und Bayer blickt weiter in den Abgrund
Gelingt bei diesen Aktien noch der Ausbruch?
Die Bullen stoßen immer wieder auf Kursmarken, über die sich nicht so recht hinaustrauen wollen. Charttechniker sprechen dabei von Widerständen. Solche können, müssen aber nicht mit psychologischen Hürden zusammenhängen. Typisch für solche Konstellationen ist aber, dass Ausbrüche zumeist nur mit frischen Impulsen auf die Beine gestellt werden können.
Solche könnte es bei der Deutschen Bank (DE0005140008) mit etwas Glück schon in der kommenden Woche geben. Bereits seit Jahresbeginn mühen die Käufer sich damit ab, das 52-Wochen-Hoch bei 12,92 Euro wieder ins Visier zu nehmen. Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ soll das Geldhaus nun am Montag mit dem bereits im Januar angekündigten Rückkauf eigener Aktien beginnen. Bis zum 23. Juli sollen bis zu 100 Millionen Aktien zurück zur Deutschen Bank fließen.
Es bleibt noch abzuwarten, welche Auswirkungen dies konkret haben mag. Doch solange es nicht zu einem spontanen Ausverkauf kommt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit positiven Effekten zu rechnen. Am Freitag machte sich unter den Aktionären schon mal etwas Vorfreude breit und es ging um 1,65 Prozent auf 12,57 Euro aufwärts. Weit entfernt von den nächsten Widerständen ist die Aktie damit beileibe nicht.
Renk auf der Suche nach dem Boden
Bei der noch jungen Aktie von Renk (DE000RENK730) hat die Charttechnik bisher nur bedingt Aussagekraft. Nach einem fulminanten Börsenstart scheint der Titel sich aber etwas beruhigt zu haben. In der laufenden Woche gab es nur noch kleinere Bewegungen zu sehen und der Kurs stabilisierte sich letztlich knapp oberhalb von 27 Euro. 27,04 Euro stehen zum Wochenende auf dem Ticker.
Das ist kein schlechtes Niveau, ging die Aktie doch ursprünglich mit 15 Euro an den Start. Die wichtigsten Widerstände sind bei dem Rüstungsunternehmen rund um die 30-Euro-Marke zu vermuten. Knapp darunter findet sich das aktuelle Rekordhoch, welches am 19. Februar erreicht werden konnte. Kurz vor der Verdopplung scheint den Anteilseignern der Höhenflug von Renk doch etwas unheimlich geworden zu sein. Die weitere Entwicklung ist schwerlich abzusehen, da bei der Aktie Hoffnungen und psychologische Faktoren eine große Rolle spielen.
Nordex wagt sich nach Norden
Bei Nordex (DE000A0D6554) konnten hingegen zuletzt harte Zahlen die Laune der Anteilseigner wieder anheben. Das Unternehmen legte am Donnerstag überraschend freundliche Ergebnisse und einen ansehnlichen Ausblick vor. Bemerkbar gemacht hat sich vor allem, dass die Preise für Windkraftanlagen deutlich erhöht wurden. Die Nachfrage soll darunter nicht gelitten haben und so konnte endlich wieder ein kleiner Gewinn eingefahren werden. Jener soll im laufenden Jahr weiter anwachsen.
Nordex konnte die Erwartungen der Analysten übertreffen und die Bullen bedankten sich mit einem Kursplus von 7,9 Prozent am Freitag. Das hob den Kurs bis auf 11,36 Euro und damit über die wichtige 200-Tage-Linie, welche knapp darunter verläuft. Es weht ein Lüftchen von Trendwende. Gelingt es nun noch, das Septemberhoch bei 12 Euro zu überwinden, könnte der weitere Weg nach oben endlich frei werden. Allerdings warnen skeptische Naturen davor, dass die Verbesserungen bei der Marge bisher noch nicht unbedingt nachhaltig wären.
Bayer: Chancenlos?
Vom Überwinden charttechnischer Widerstände kann die Aktie von Bayer (DE000BAY0017) dieser Tage nur träumen. Eine ganze Reihe schlechter Neuigkeiten hat die Aktie im laufenden Jahr weiter in die Tiefe getrieben. Mittlerweile tänzelt der Kurs knapp oberhalb des 18-Jahres-Tiefs vor sich hin und es droht bereits der Rauswurf aus dem Stoxx Europe 50. In Kürze steht nun der Kapitalmarkttag an, von dem Analysten aber nicht allzu viele neue Impulse erwarten.
Die Bullen wirken angesichts anhaltender Rechtsstreitigkeiten, eklatanten Nachfrageproblemen und Enttäuschen in der Produktpipeline schon fast verzweifelt. In den letzten Wochen gab es nur ab und zu dezente Versuche einer Erholung zu sehen. Mit jenen kamen die Käufer aber nicht einmal in die Nähe der 30-Euro-Linie, welcher aus psychologischer Sicht noch etwas Bedeutung zukommt. Auch die ausgelaufene Woche brockte Bayer wieder einmal Verluste ein. Trotz eines Zugewinnes von 0,9 Prozent am Freitag sind auf 5-Tages-Sicht Abschläge von 1,5 Prozent zu verbuchen und am Wochenende standen magere 28,33 Euro auf der Anzeigetafel. Ohne dringend benötigte neue Impulse droht eine Fortsetzung des rasanten Kursverfalls.
Auf dem Sprung?
Die Charttechnik ist beileibe nicht der Weisheit letzter Schluss. Sie gibt aber durchaus Anhaltspunkte dazu, wie es um die Stimmung der Anlegerinnen und Anleger bestellt ist. Gerade Widerstände geraten dabei immer wieder in den Fokus. Sind vermehrt Investoren dazu bereit, bisherige Schmerzgrenzen zu überschreiten, lässt sich daraus eine klare Erwartungshaltung ablesen und eine solche kann entscheidend die weitere Richtung von Aktienkursen beeinflussen. Gut möglich also, dass die hier genannten Titel kurz vor dem Sprung in höhere Gefilde stehen bzw. zu einem kleinen Comeback ausholen könnten. Garantieren lassen sich solch erfreuliche Szenarien aber leider nie.
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03.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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