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Gamestop-Aktie: Wie Kleinanleger während des Hypes als Kanonenfutter missbraucht wurden

Vorsicht bei Gamestop-Aktie

NTG24 - Gamestop-Aktie: Wie Kleinanleger während des Hypes als Kanonenfutter missbraucht wurden

 

Vor einer Woche erreichte der Hype rund um die Gamestop-Aktie (ISIN: US36467W1099; WKN: A0HGDX) auf einem Kursniveau von 483 US-Dollar seinen Höhepunkt. Anleger, die auf diesem Niveau aufgrund euphorischer Meldungen und eines rasanten Kursanstiegs von mehreren tausend Prozent eingestiegen sind, mussten mittlerweile einen Verlust von rund 80 % verbuchen, was selbst an den derzeit extrem volatilen Aktienmärkten nur extrem schwer wieder aufzuholen ist.

Auch wenn der Titel nun optisch günstiger erscheint, so möchten wir dringend von einem Engagement bei dem Anteilschein des kriselnden Unternehmens abraten, da das Papier noch immer extrem überbewertet ist. So taxieren die acht Analysten, welche die Aktie von Gamestop covern, ihr mittleres Kursziel auf lediglich 13,44 US-Dollar, was angesichts des extrem schwierigen Marktumfeldes der Firma, sowie den mangelnden Zukunftsperspektiven keinesfalls zu konservativ erscheint.

 

 

 

Kleinanleger-Haussen oft mit kurzer Verfallsdauer

 

In den Medien wurde die Erscheinung, dass sich zumeist unerfahrene Privatinvestoren in Gruppen zusammenschließen, als eine Revolution an den Finanzmärkten gefeiert, da solche Herden gemeinsam die Hedge Fonds, welche mit Short Selling häufig hohe Profite einfahren, in ihren Geschäftsmodellen elementar angreifen könnten. Tatsächlich sind einige institutionelle Großspekulanten massiv durch extrem schnelle Aufwärtsbewegungen unter Druck geraten. Dennoch ist vollkommen nüchtern betrachtet, von dieser neuen Form der Geldanlage dringend abzuraten.

 

 

Denn von solchen Kursbewegungen dürften auf Dauer nur die Initiatoren profitieren, da diese sich rechtzeitig und zu günstigen Preisen mit den entsprechenden Aktien eindecken können, welche nachher durch eine intensive Kommunikation über die Sozialen Medien in ungekannte Höhen getrieben werden. Da Privatanleger erst nach einer gewissen Zeit durch einen massiven Preisanstieg auf die jeweiligen Titel wie auch AMC (ISIN: US00165C1045; WKN: A1W90H) und Blackberry (ISIN: CA09228F1036; A1W2YK) aufmerksam werden, erfolgt der Einstieg, der nicht selten durch Gier und mit einem kurzfristigen Zeithorizont erfolgt, zumeist auf einem völlig übertriebenen Bewertungsniveau. Können die entsprechenden Kursgewinne nicht schnell eingefahren werden und beginnt eine derartige Aktie in den Abwärtsmodus zu wechseln, so wollen sich oft gleich viele Börsenneulinge auf einmal verabschieden, was regelmäßig zu einem massiven Kursabsturz führt.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIn der Tat hat eine solche Spekulation absolut nichts mit einer soliden Geldanlage zu tun, da im Prinzip seitens der Privatanleger nur darauf spekuliert wird, nur noch einen dümmeren Käufer zu finden, der die Aktie zu einem noch absurderen Bewertungsniveau kauft. Vielmehr können sich neben den Initiatoren auch Hedge Fonds solche Bewegungen zunutze machen, da sie über weitaus bessere Kenntnisse verfügen, wie die Marktlage bei den jeweiligen Aktien ist, und im Gegensatz zu der Kleinanlegerherde weitaus koordinierter und zielgerichteter vorgehen können. Entsprechend kann sich nun unter anderem die US-Investmentgesellschaft Senvest Management über den Hype bei der Gamestop-Aktie freuen, da diese mit der Kursentwicklung einen Profit von 700 Millionen US-Dollar einfuhr.

 

 

 

Fazit:

 

Wegen des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes und des Booms in den Sozialen Medien sind viele Kleinstanleger neu an die Börsen gekommen. Diese Gruppe muss bei einem Investment in extrem überbewerteten Aktien mitten in einer Hochphase der Euphorie fast immer mit schnellen und massiven Verlusten rechnen. Dies hat nichts mit einer seriösen Form der Geldanlage zu tun. Wir raten daher aktuell dringend vom Kauf der Aktien von Gamestop, AMC und Blackberry ab.

 

04.02.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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