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NTG24-Tagesbericht Gold vom 27.07.2023: Gold stürzt nach unerwartet starken US-Konjunkturdaten um -1,4 % ab

Bei Fortsetzung der US-Zinsskepsis auch weitere Korrektur bis auf rd. 1910 USD denkbar

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 27.07.2023: Gold stürzt nach unerwartet starken US-Konjunkturdaten um -1,4 % ab

 

Im Zuge heute – entgegen den vergangenen Publikationen – unerwartet stark vorgelegter US-Konjunkturdaten verzeichnete Gold heute bis um 20:50 Uhr eine erhebliche Kurseinbuße um – 1,4 % auf nur noch 1945 USD. Der starke Abschlag ist durchaus nachvollziehbar, da entgegen erneut deutlich abgeschwächter aktueller Preisauftriebe die anhaltende US-Wirtschaftsdynamik die FED auch durchaus im September zu einer erneuten, Inflationsrisiken weiter eindämmenden Leitzinserhöhung veranlassen könnten.

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Werbebanner testenBis heute im 20:50 Uhr verzeichnete Gold (TVC:GOLD) im Zuge der erstmals seit Wochen wieder erstaunlich stark ausgefallenen US-Konjunkturdaten eine erhebliche Korrektur um – 1,4 % auf nur noch 1945 USD, womit auch der seit 06.07. eingeleitete, kurzfristig maßgeblichste Aufwärtstrend ab Unterschreitung von 1959 USD eindeutig verletzt und damit nun gegenstandslos wurde.

 

Heutige Gold-Korrektur in Einklang mit gestrigen FED-Zinsaussagen durchaus begründet

 

Im Umfeld der mit diesen heutigen sehr robusten US-Konjunkturdaten erneut massiv angefachten Zinsskepsis der US-Anleger (die Rendite 10jähriger US-Treasuries schoss zeitgleich um 16 Stellen auf 4,01 % und damit den höchsten Stand seit 10.07. nach oben) erhielt im Hinblick auf die gestrige FED-Ankündigung, nach der Zinsanhebung um + 0,25 % auf einen neuen Korridor von 5,25 – 5,50 % auf anhaltend starke Konjunktur- und Preisdaten notfalls auch am 20.09. mit einer weiteren Leitzinsanhebung um + 0,25 % zu reagieren, heute natürlich sofort neue Nahrung, obwohl die ebenfalls vorgelegten zugehörigen Preisentwicklungsdaten ihren schon seit Monaten rückläufigen Anstiegstrend ein weiteres Mal vollauf bestätigten.

So entwickelten sich, sogar noch stärker als schon die glänzenden Juni-Inflationspublikation der USA am 12.07., nun auch die heute bekanntgegebenen BIP-Preisdaten für das gesamte 2. Quartal mit einem Absturz der Jahresanstiegsrate von 4,1 % im 1. Quartal auf nur noch 2,2 % entgegen der deutlich konservativeren Ökonomen-Konsensprognose von 3,0 % ebenso drastisch rückläufig, wie dies auch kaum weniger für die gesamte effektive Konsumausgaben- (sog PCE-) Preissteigerungsrate im 2. Quartal galt (+ 2,6 % nach noch + 4,1 % im 1. Quartal).

Und selbst auch ohne Einbeziehung von Nahrungsmittel- und Energiekosten gab die Kernrate der PCE-Preissteigerung im 2. Quartal auf Jahresbasis gegenüber dem 1. Quartal von 4,9 % auf nur noch 3,8 % stärker nach, als dies die Ökonomen zuvor prognostiziert hatten (4,0 %).

 

Publikation neuer US-Konjunkturdaten mit unerwartet starkem Ausgang

 

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Werbebanner EMH PM TradeVerzeichneten alle publizierten US-Preisdaten heute also weiterhin sehr ermutigende Abschwächungstrends, so wurde dieses Bild doch durch eine unerwartet starke (und damit perspektivisch erneut möglicherweise inflationstreibende und am 20.09. eine weitere FED-Leitzinserhöhung am 20.09. provozierende) weitere Konjunkturdatenvorlage leider völlig konterkariert.

So stieg nun das reale BIP der USA im 2. Quartal um + 2,4 % gegenüber dem Vorjahr an, verglichen mit + 2,0 % im 1. Quartal und einer von den Ökonomen sogar prognostizierten Wachstumsabschwächung auf + 1,8 %.

Zeitgleich wurden heute um 14:30 Uhr die Investitionsgüter-Auftragseingänge für den Juni auf sequenzieller Monatsbasis (!) mit einem regelrechten Anstiegs-Boom um + 4,7 % (ohne Rüstungsgüter sogar um + 6,2 %) gegenüber dem Mai publiziert, verglichen mit einem Anstieg um „nur“ + 2,0 % im Mai gegenüber dem April und der Analysten-Konsensprognose eines Anstiegs um sogar nur + 1,0 %.

Ferner wurden die neuen Wochenerstanträge auf Arbeitslosenhilfe als weiteres Signal der derzeit anhaltend robusten US-Wirtschaftslage mit 221.000 schwächer veröffentlicht als noch in der Vorwoche (228.000) und auch von den Analysten geschätzt (235.000).

Und schließlich fiel auch der führende US-Immobilienmarkt-Frühindikator der schwebenden, d.h. bislang nur vertraglich fixierten Hausverkäufe im Juni mit einem Anstieg um + 0,3 % gegenüber dem Mai weitaus dynamischer aus, als im Mai gegenüber dem April (sogar Rückgang um – 2,5 %) sowie ebenfalls von den Analysten erwartet (- 0,5 %).

Die vorgelegten US-Konjunktur- verzeichneten anders als die Preisdaten also heute ein einhelliges Bild einer erneut offenbar signifikant einsetzenden US-Konjunkturbelebung, worauf im Hinblick auf die gestrige FED-Ankündigung einer fallweise weiteren notwendigen Leitzinsanhebung um +0,25 % am 20.09. nur zur verstärkten prophylaktischen Ausschaltungen weiterer Inflationsrisiken die heutige, erneut scharfe Kehrtwende von Gold durchaus als begründet anzusehen ist.

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Korrektur-Fortsetzung von Gold bis auf zunächst rd. 1910 – 1915 USD nicht auszuschließen

 

Sollte demzufolge die heute verzeichnete Zinsskepsis der US-Anleger künftig auch weiterhin entsprechend hochbleiben, wäre unseres Erachtens kurzfristig die mögliche Realisierung eines Kursziels von nur noch rd. 1910 – 1915 USD als nächster elementarer Unterstützung (= längerfristiger flacherer Aufwärtstrend bereits seit dem 20.11.2022 und zudem auch am aktuellen unteren Bollinger-Rand des Wochencharts liegend) keinesfalls auszuschließen.

Da morgen ab 14:30 Uhr jedoch nur im Wesentlichen (neben dem abschließenden Juli-Verbrauchervertrauens-Index der University of Michigan) weitere, voraussichtlich ebenfalls weiter nachgebende US-Preisdaten veröffentlicht werden (insbesondere die Konsumenten-Inflationserwartungen auf 1 Jahr, die PCE-Preissteigerungsraten allein für den Juni sowie die allgemeinen Arbeits- und Lohnkosten-Indizes für das 2. Quartal) könnte sich nun bei entsprechend positivem Ausgang morgen nun erst einmal wieder eine zumindest leichte Stabilisierung des Goldpreises einstellen.

Von Käufen raten wir nach der heutigen Verletzung des Aufwärtstrends seit dem 06.07. wie auch des zunächst weiter auf rd. 1910 – 1915 USD zu taxierenden, grundsätzlichen Korrekturpotenzials derzeit jedoch ab.

 

Chart: Gold kurzfristig

 

Gold auf TradingView

 

27.07.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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