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Tesla träumt mal wieder vom Cybertruck, BYD weiterhin gefragt bei Analysten, Valneva am seidenen Faden und auch Nordex kämpft gegen Verkaufsdruck

Die Hoffnung stirbt stets zuletzt

NTG24 - Tesla träumt mal wieder vom Cybertruck, BYD weiterhin gefragt bei Analysten, Valneva am seidenen Faden und auch Nordex kämpft gegen Verkaufsdruck

 

Entgegen der landläufigen Meinung hängen Erfolge an der Börse nicht nur mit Glück zusammen und die gern gezogenen Casino-Vergleiche greifen in aller Regel viel zu kurz. Gleichwohl spielen Spekulationen immer wieder eine wichtige Rolle und wer solche für Investmententscheidungen heranzieht, geht stets ein hohes Risiko ein. Dabei gibt es immer irgendetwas zu finden, worüber sich munter munkeln und mauscheln lässt.

So etwa bei Tesla (US88160R1014), wo der Cybertruck sich schon zu einer Art Running Gag entwickelt hat. Bereits im Jahr 2019 angekündigt sollte das ungewöhnlich designte Fahrzeug eigentlich schon 2021 seinen Weg auf die Straßen finden. Zu sehen ist davon bisher nichts. Tesla-Chef Elon Musk versprach nun aber, dass die Produktion in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich anlaufen soll und mit ersten Auslieferungen im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen sei.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWie viel Verlass auf solche Aussagen ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Nachdem Tesla beim Cybertruck bisher so ziemlich alle Versprechen gebrochen hat, dürfte die allgemeine Zuversicht auf Aktionärsseite sich aber eher in Grenzen halten. Die Tesla-Aktie konnte zuletzt dennoch schwer zulegen, nachdem der Konzern zwar keine neuen Rekorde, aber dennoch sehr ansehnliche Zahlen für Q2 vorlegen konnte. Das ist letztlich auch entscheidender als frische Spekulationen.

 

Kein Grund zur Panik?

 

Bei Teslas chinesischem Konkurrenten BYD (CNE100000296) beherrschen Gerüchte derzeit so ziemlich alles, wenn es um den Aktienkurs geht. Besonders Munkeleien darüber, dass der langjährige Supporter Warren Buffet mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (US0846707026) aussteigen konnte, sorgte für Bewegung. Leider ging es dadurch aus Anlegersicht in die völlig falsche Richtung. Viele scheinen regelrecht angsterfüllt auf die derzeit möglichen Szenarien zu blicken.

Nicht aus der Ruhe bringen lassen sich derweil die Analysten, welche die BYD-Aktie weiterhin mit einer erdrückenden Mehrheit zum Kauf empfehlen. Laut einem Bericht von „Der Aktionär“ gibt es derzeit 32 Kaufempfehlungen, denen gerade einmal zwei Halteempfehlungen und eine negative Einschätzung gegenüberstehen. Morgan Stanley bezog sich in einer aktuellen Untersuchung auch konkret auf die genannten Gerüchte und erwartet aufgrund jener eine hohe Volatilität in naher Zukunft. Große Sorgen machen sich die Börsenprofis der US-Bank deshalb aber nicht, da die Fundamentaldaten unverändert überzeugen.

 

Crash oder Chance?

 

Nicht mehr allzu viel zum Spekulieren gibt es derzeit bei Valneva (FR0004056851). Die Zulassung für den Corona-Totimpfstoff ist da, die Lieferverträge mit der EU wurden drastisch reduziert und die Produktion wurde aufgrund der verschwinden geringen Bestellmengen erstmal vollständig gestoppt. Erwartungsgemäß sorgte das für einen beispiellosen Kursrutsch und große Sorgen auf Seiten der Aktionäre.

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Die trösten sich mit weiteren interessanten Projekten in der Pipeline und mit der Aussicht darauf, dass Corona im Herbst noch einmal ein großes Comeback feiern könnte, wodurch auch die Nachfrage nach Impfstoffen wieder anziehen könnte. Allerdings ist bisher nicht bekannt, ob und wie gut Valnevas Vakzin eigentlich gegen Omikron und Subtypen wirkt. Grundsätzlich wird derzeit darüber spekuliert, ob knapp unterhalb von 10 Euro ein guter und günstiger Einstiegszeitpunkt gefunden sein könnte. Eine kurze Gegenbewegung der Schnäppchenjäger wurde am Freitag allerdings mit einem Minus von über drei Prozent schon wieder gestoppt.

 

Eine angenehme Abwechslung

 

Auch bei Nordex (DE000A0D6554) hoffen einige Anleger derzeit darauf, dass der Titel bei rund 8 Euro und damit nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 6,98 Euro endlich seinen Boden gefunden haben könnte. Tatsächlich griffen hier die Börsianer am Freitag wieder verstärkt zu und stellten damit ein Kursplus von 4,5 Prozent auf die Beine. Zum Wochenende ging es damit auf immerhin 8,60 Euro in die Höhe.

Das ist besser als nichts und angesichts der vielen Probleme und Herausforderungen für den Windkraftkonzern fraglos ein kleiner Erfolg. Hoffnungen auf eine Kursrallye muss man sich aktuell aber nicht unbedingt machen. Zumindest rein charttechnisch wäre eine solche frühestens oberhalb der 10-Euro-Marke absehbar und selbst dann noch lange nicht garantiert. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, der zusätzlich von mehr als genug Gegenwind begleitet sein wird.

 

Keine leichte Sache

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistNüchtern betrachtet ist es selten eine gute Idee, Investments aufgrund von Gerüchten und Spekulationen zu tätigen. Doch freilich gibt es Beispiele, bei denen sich derartige Geschäfte mehr als gelohnt haben. Von Meme-Aktien bis hin zu Tesla konnten sich mutige Anleger mit dem richtigen Timing satte Renditen sichern, von denen sich ansonsten nur träumen lässt. Noch mehr Beispiele gibt es allerdings für Fälle, in denen sich gute Hoffnungen schlicht in Luft auflösten. Daher ist auch weiterhin nur zu empfehlen, fundamentale Überlegungen nicht aus den Augen zu verlieren. Denn ansonsten verkommen Investments tatsächlich zu nicht mehr als einem Glücksspiel.

 

25.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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