Edelmetall Marktbericht vom 22.06.2025: Platin und Palladium im Aufwind – Diese Edelmetalle rücken ins Zentrum institutioneller Portfolios

Während der Goldpreis stagniert, gewinnen Platin und Palladium deutlich an Attraktivität

 

Die Edelmetalle Platin und Palladium haben in dieser Woche spürbar zugelegt. Platin beendete die Woche mit einem Plus von 3,1 Prozent bei 1.267 US-Dollar, während sich Palladium um 1,5 Prozent auf 1.048 US-Dollar verteuerte. Auf Monatssicht fällt das Ergebnis bislang deutlich aus: Platin liegt bei einem Zuwachs von 19,9 Prozent, Palladium kommt aktuell auf 7,8 Prozent. Damit rücken beide Metalle wieder verstärkt in den Fokus institutioneller Marktteilnehmer.

 

Im laufenden Jahr etabliert sich Platin (TVC:PLATINUM) zunehmend als spannender Kandidat im Portfolio renditeorientierter Investoren. Der anhaltende Preisanstieg ist nicht nur technisch motiviert, sondern spiegelt eine tieferliegende strukturelle Verschiebung wider. Ein sinkendes Fördervolumen – unter anderem durch Produktionsprobleme und geopolitische Spannungen – trifft auf eine robuste Nachfrage aus dem Industrie- und Technologiesektor. Leasingraten auf Mehrjahreshochs deuten zudem auf eine erhebliche Verknappung des physischen Angebots hin. Analysten sprechen mittlerweile offen von einem Angebotsdefizit, das sich in der zweiten Jahreshälfte noch verschärfen dürfte.

 

 

 

Besonders markant ist der Wandel im Investorenverhalten: Während Gold weiterhin als sicherer Hafen dominiert, sehen viele Marktteilnehmer in Platin zunehmend eine chancenreichere Alternative. Das Edelmetall, das in der Automobilindustrie – insbesondere in Katalysatoren – sowie bei Wasserstoffanwendungen eine tragende Rolle spielt, wird durch die globale Energiewende langfristig gestützt. Die strukturelle Nachfrage wächst, während das Angebot stagniert oder rückläufig ist. Daraus ergibt sich ein attraktives Chancen-Risiko-Verhältnis – vor allem in Relation zum aktuellen Bewertungsniveau, das historisch betrachtet noch immer moderat erscheint.

 

Palladium behauptet sich trotz Nachfrageverschiebung

 

Auch Palladium (TVC:PALLADIUM) zeigt sich 2025 in einer bemerkenswert stabilen Verfassung, trotz der sich wandelnden Nachfragestruktur in der Automobilbranche. Während die Umstellung auf batterieelektrische Fahrzeuge langfristig für eine geringere Nachfrage nach Palladium sorgen könnte, bleibt der Bedarf im Bereich von Hybridantrieben und konventionellen Benzinmotoren weiterhin hoch. Zudem wirkt sich das rückläufige Fördervolumen aus Russland und Südafrika preisstabilisierend aus. Kurzfristig ist der Markt gut unterstützt, mittelfristig könnten zusätzliche Impulse durch neue industrielle Anwendungen entstehen.

Einen besonderen Impuls erhält der Palladiumsektor durch konkrete Unternehmensentwicklungen wie jene von Southern Palladium. Das australische Unternehmen arbeitet mit Hochdruck an der Erschließung seines Bengwenyama-Projekts im Bushveld-Komplex in Südafrika. Die Lage gilt als geologisch besonders ergiebig, die Machbarkeitsstudien signalisieren hohe Profitabilität. Besonders hervorzuheben sind die bereits bestehenden Genehmigungen sowie die soziale Verankerung des Projekts, das durch Beteiligungen lokaler Gemeinden breite Unterstützung genießt. Die Fortschritte bei der Lizenzierung und der anstehenden Machbarkeitsstudie könnten das Unternehmen in eine neue Phase überführen – mit entsprechend positiven Rückwirkungen auf den gesamten Sektor.

 

Technische Analyse Platin: Bullenstimmung über dem gleitenden Durchschnitt

 

Platin präsentiert sich aus technischer Sicht in einer klar positiven Verfassung. Mit einem Monatszuwachs von derzeit 19,9 Prozent hat sich das Edelmetall dynamisch vom 200-Tage-Durchschnitt (GD200) nach oben abgesetzt – ein klassisches Signal für eine intakte Aufwärtsbewegung. Der GD200 zeigt weiterhin eine steigende Tendenz, was die langfristige Trendstabilität unterstreicht. Die Kurszone um 1.349 US-Dollar fungiert aktuell als markanter mittelfristiger Widerstandsbereich und potenzielles Kursziel.

Sollte dieser Bereich überwunden werden, könnte sich weiteres Momentum entfalten. Auf der Unterseite bietet die Zone um 891 US-Dollar, nahe dem 52-Wochentief, eine solide Unterstützung – sowohl technisch als auch psychologisch. Insgesamt bleibt die charttechnische Ausgangslage bullisch, zumal auch die Trendanalyse auf breiter Basis ein klares positives Bild zeichnet.

 

Technische Analyse Palladium: Aufwärtstrend mit Widerstandszone in Sicht

 

Auch Palladium zeigt eine konstruktive Entwicklung. Mit einem aktuellen Monatsplus von 7,8 Prozent notiert der Kurs oberhalb des GD200, der ebenfalls leicht ansteigt. Die technische Lage bleibt damit positiv, auch wenn der direkte Widerstand bei 1.085 US-Dollar dem Markt kurzfristig den Weg nach oben versperren könnte. Darüber hinaus stellt die Marke von 1.247 US-Dollar – das 52-Wochenhoch – einen starken langfristigen Widerstand dar. Unterstützung findet sich im Bereich von 882 US-Dollar, bei anhaltender Schwäche auch tiefer bei 832 US-Dollar. Die übergeordneten Trendindikatoren deuten weiterhin auf eine bullische Grundstruktur hin. Damit bleibt Palladium aus charttechnischer Sicht aussichtsreich für mittelfristig orientierte Anleger.

 

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22.06.2025 - Andreas Opitz

 

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