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Europa rückt nach rechts, worin Experten Chancen für Rheinmetall und BASF erkennen, RWE und Nel ASA steuern hingegen auf eher schwierige Zeiten zu

Was kommt auf Unternehmen wie Rheinmetall nach der Europawahl zu?

NTG24 - Europa rückt nach rechts, worin Experten Chancen für Rheinmetall und BASF erkennen, RWE und Nel ASA steuern hingegen auf eher schwierige Zeiten zu

 

Etwa 370 Millionen Wahlberechtigte waren in den letzten Tagen dazu aufgerufen, ihre Stimme für das neue Europaparlament abzugeben. Die ersten Hochrechnungen ließen einen Rechtsruck erkennen, wenngleich jener weniger dramatisch ausfiel, als es manche Umfrage im Vorfeld vermuten ließ. Schon im Vorfeld zogen einige Analysten ihre Schlüsse aus der politischen Tendenz auf dem alten Kontinent.

Generell wird nicht damit gerechnet, dass die Europaauswahlen kurzfristig spürbare Auswirkungen auf die Märkte haben werden. Auf lange Sicht sieht das aber schon anders aus. Sollten die Kräfte am rechten Rand weiter zulegen, ließe sich dies kaum länger ignorieren. Der Aktienexperte Nicolas Wylenzek vom US-Investmenthaus Wellington erkennt darin vor allem in der Rüstungsindustrie Chancen. Das war kürzlich beim „Handelblatt“ zu lesen.

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In Bereichen wie Kampfflugzeugen und Kampfpanzern streben europäische Staaten eine engere Zusammenarbeit an, wofür sich auch viele Parteien aussprechen, die bei den jüngsten Wahlen als Gewinner angesehen werden. Es bleibt also tendenziell bei sonnigen Aussichten für Rheinmetall (DE0007030009). Dort könnten die Kurse sich schon jetzt sehen lassen. Zum Wochenende machte der Titel es sich bei 532,80 Euro bequem und damit nicht allzu weit entfernt des Rekordhochs bei 571,80 Euro.

 

BASF: Zurück in die Heimat?

 

Speziell die nationalistischen Tendenzen in Europa werden auch als Chance für Industriekonzerne begriffen. BASF (DE000BASF111) war in jüngerer Vergangenheit damit beschäftigt, hierzulande Standorte abzubauen und in China kräftig zu investieren. Die Parteien am rechten Rand sehen das nicht gerne, wenngleich dort auch der eine oder andere China-Sympathisant vertreten ist, um es diplomatisch auszudrücken.

Nicht unwahrscheinlich ist aber, dass rechte Kräfte sich darum bemühen werden, europäische Konzerne wieder in ihre Heimat zu locken. Wie genau das geschehen soll, bleibt für den Moment offen. Auf der Agenda nicht weniger Parteien aus dem Europaparlament steht aber unter anderem, Energiepreise zu senken und damit den Standort Europa wieder attraktiver werden zu lassen. Das wäre für BASF eine kleine Wohltat, könnte manch anderem Unternehmen aber auch schaden.

 

RWE: Wende in der Energiewende?

 

RWE (DE0007037129) leidet schon seit einer ganzen Weile unter gesunkenen Strompreisen und noch dazu wird der Fokus auf grüne Technologien in der europäischen Politik mehr und mehr auf den Prüfstand gestellt. Hierzulande warb die AfD auf ihren Wahlplakaten mit dem Versprechen von „bezahlbarer Energie“ und verziert dies mit einem Foto der Pipeline Nord Stream 2.

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Werbebanner funktionierende-kapitalanlagen.deIm Europaparlament steht die AfD nach dem Bruch mit dem französischen Rassemlement National zwar auf verlorenem Posten. Dennoch steht das Ganze beispielhaft dafür, in welche Richtung es in Europa künftig gehen könnte. Der „Green Deal“ soll nach dem Willen einiger politischer Akteure aufgekündigt werden und die Rufe nach einem neuerlichen Ausbau fossiler Brennstoffe werden größer. Sollten sich darauf auch konservative Parteien einlassen, käme es für RWE einer Katastrophe gleich. Der Versorger investierte in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau Erneuerbarer Energien.

 

Die nächste Schlappe für Nel ASA?

 

Noch mehr Gegenwind könnte es schlimmstenfalls für Nel ASA (NO0010081235) geben, denn bei den Norwegern ist grüner Wasserstoff das Fundament, auf dem der gesamte Konzern fußt. Wird der Ausbau Erneuerbarer Energien ausgebremst, fehlt es auch in absehbarer Zukunft an Ressourcen, um grünen Wasserstoff herzustellen und vor allem die Preise dafür in die Tiefe zu befördern. Zu einer Alternative zu Gas und Öl würde der Kraftstoff in einem solchen Szenario nicht allzu schnell avancieren.

Zugegebenermaßen ist all das schon etwas weit vorgegriffen. Es lässt sich aber nicht ausschließen, dass die Börsianer sich auf eine Zukunft einstellen, in welcher der Durchbruch von Wasserstoff noch eine ganze Weile auf sich warten lassen könnte. Nel ASA kann momentan nichts weniger gebrauchen als frische Skepsis. Denn die Aktie ist nach einer Phase der Erholung auf eher überschaubarem Niveau steckengeblieben. 0,64 Euro standen am Wochenende auf dem Ticker und damit nur etwas mehr als die Hälfte des Kursstands von vor einem Jahr.

 

Die Karten werden neu gemischt

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNoch bleibt abzuwarten, welche Koalitionen sich im neuen Europaparlament ergeben und ob Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einmal mehr in ihr derzeitiges Amt gewählt wird. Es zeichnet sich jedoch ab, dass sowohl in einigen Einzelstaaten als auch Europa insgesamt ein Kurswechsel am Horizont zu erkennen ist. Das wird an der Börse kaum für akute und sensationelle Reaktionen sorgen. Aus Anlegersicht kann es aber nicht schaden, sich schon jetzt auf mögliche langfristige Entwicklungen gedanklich einzustellen.

 

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10.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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