Rheinmetall hilft die gute Stimmung an den Märkten nur wenig weiter

Was hält die Käufer zurück?

 

Eigentlich sieht es alles andere als schlecht aus für Rheinmetall. Die Quartalszahlen konnten die Analysten weitgehend zufriedenstellen und es kommen laufend neue Aufträge herein. Allerdings fehlt es vielen Aktionären noch an den richtig dicken Fischen.

Für wenig Aufregung sorgen eher überschaubare Order bei Rheinmetall (DE0007030009). Kürzlich wurde bekannt, dass ein NATO-Land Artillerie-Munition für einen zweistelligen Millionen-Betrag geordert haben soll. Die Lieferung soll innerhalb von zwei Jahren stattfinden. Schlecht ist eine solche Meldung nicht, doch sie lockt an der Börse auch kaum jemand hinter dme Ofen hervor.

Stattdessen sind viele Anteilseigner noch immer enttäuscht darüber, dass die Großaufträge mit bezug zum 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögens der Bundeswehr wohl noch etwas länger auf sich warten lassen. Genau das schlug kürzlich viele Anleger in die Flucht und auch die gestrige Freude über eine niedriger als erwartete Inflation in den USA konnte die Stimmung nicht wieder kippen.

So gehörte Rheinmetall mit einem Kursverlust von knapp einem Prozent am Mittwoch zu den wenigen Verlierern an den Märkten; der Kurs ging bis auf 163,30 Euro zurück. Auch die Analysten werden vorsichtiger, sehen aber weiterhin viel Aufwärtspotenzial. Warburg Research etwa bleibt bei einer klaren Kaufempfehlung, stutzte das Kursziel zuletzt aber von ehemals 240 Euro auf nun nur noch 211 Euro zusammen.

 

Zu viel gewollt?

 

Es ensteht ein wenig der Eindruck, als hätten die Anleger aufgrund des Kriegs in der Ukraine und der Hochrüstung vieler westlicher Staaten schlicht zu viel von Rheinmetall erwartet. Tatsächlich blickt der Konzern auf rekordverdächtige Auftragseingänge und die Umsätze dürften langfristig in völliig anderen Regionen als noch vor einigen Jahren liegen. Doch all das hilft nicht viel, wenn die Aktionäre schlicht ein kleines bis mittelschweres Wunder erwarten. Bleibt abzuwarten, ob und wo die Rheinmetall-Aktie sich nun stabilisieren können wird.

 

11.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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