Leichte Zeichen der Besserung bei TUI, auch Tesla wieder mit grünen Vorzeichen, BYD stellt neue Modelle für Europa in Aussicht und Vonovia bastelt weiter an der Erholung

Die Märkte zeigen sich weiterhin recht freundlich, doch die Skepsis verschwindet nicht

 

Mit etwas Hängen und Würgen gelang es dem DAX am Donnerstag noch so eben, in den Plusbereich zu rutschen, und das auf einem zugegebenermaßen ansehnlichen Niveau. Auch mancher Titel, der zuvor noch unter Druck gestanden hatte, freute sich über grüne Vorzeichen. Von einer echten Entwarnung kann bei den folgenden Aktien aber leider noch keine Rede sein.

Zu de größten Gewinnern im gestrigen Handel zählten die Anteilsscheine von TUI (DE000TUAG505), die sich um 3,88 Prozent auf 6,64 Euro verbessern konnten. Allerdings sind solche Bewegungen unter dem Strich kaum der Rede wert. Die Verluste der vergangenen Tage können damit nicht nachhaltig abgefedert werden. Auf Monatssicht sind aktuell Abschläge in Höhe von 28,76 Prozent zu beklagen.

Beendet wurde mittlerweile der Handel mit Bezugsrechten rund um die jüngste Kapitalerhöhung. Bei jener griffen zumindest die Vorstände fleißig zu, was immerhin wichtige Signale liefert. Ansonsten bleibt aber viel Skepsis um den Reiseveranstalter, der nicht erst seit Corona mit niedrigen Margen und eher enttäuschenden Zahlen sowie einer hohen Schuldenlast zu kämpfen hat. Die meisten Analysten raten von einem Kauf auch in der Nähe der letzten Tiefststände klar ab.

 

Tesla macht etwas Boden gut

 

Zumindest etwas machte sich die doch recht freundliche Stimmung am Donnerstag auch bei Tesla (US88160R1014) bemerkbar. Hier reichte es für Zugewinne von 1,16 Prozent, was den Kurs auf noch immer bescheidene 167,96 Euro befördern konnte. Nach den jüngsten Verlusten scheinen hier einige Anleger eine Chance gewittert zu haben. Vielleicht sorgen auch weitere Neuigkeiten rund um den Refresh des Model 3 für neue Kauflaune.

Von dem offiziell noch nicht angekündigten Fahrzeug gab es gestern erste Bilder zu sehen, bei denen die Front nicht mit einer Plane abgedeckt wurde. Viele neue Infos lassen sich dem nicht entnehmen. Zumindest sieht das Ganze aber nach einer weiteren Bestätigung dafür aus, dass hinter den Kulissen tatsächlich daran gearbeitet wird. Allein das reicht aus, um zumindest wieder etwas Optimismus in den Aktienkurs zu bringen.

 

BYD setzt auf Europa

 

Auch bei BYD (CNE100000296) drehte sich zuletzt alles um neue Ankündigungen, wenngleich dahinter keine vollkommen neue Fahrzeuge stehen. Stattdessen ließ der Konzern lediglich mitteilen, dass der Dolphon ab Sommer in Europa erhältlich sein soll. Anfang Herbst soll dann auch der vielbeachtete Seal folgen, womit die Spekulationen der vergangenen Monate endlich von offizieller Seite bestätigt werden.

Trotz einer sich abzeichnenden Flaute und bisher eher überschaubaren Absatzzahlen in Europa lässt der chinesische Autobauer nicht von seinen Plänen ab, in hiesigen Gefilden Fuß zu fassen. Das ist eine weitere Bekundung zum Wachstumskurs und hat damit durchaus positive Implikationen für die Börsianer. Die BYD-Aktie reagiert mit einem Plus von 1,32 Prozent, was im Chart aber ebenfalls nicht weiter auffällt. Ein wenig erholte der Titel sich zumindest vom Kurssturz vom Mittwoch, als Warren Buffet mal wieder mit bekanntgewordenen Verkäufen für Unruhe sorgte.

 

Geht Vonovia schon die Puste aus?

 

Schon seit gut zwei Wochen freut die abgestürzte Vonovia-Aktie sich über Rückenwind und mittlerweile summieren die Zugewinne sich seither auf knappe 20 Prozent. Auch am gestrigen Donnerstag ging es hier wieder in die aus Anlegersicht richtige Richtung. Die Bullen blieben aber betont vorsichtig und Kursaufschläge von rund 0,5 Prozent waren dann doch etwas mager.

Zu leiden hatte und hat Vonovia (DE000A1ML7J1) unter den steigenden Zinsen und die jüngsten Inflationsdaten aus den USA sollten da eigentlich für neue Hoffnungen sorgen. Umso bedenklicher ist es, dass der Vonovia-Aktie so früh schon die Luft auszugehen sein. Angesichts fehlender Wachstumsimpulse ist das aber auch nicht die ganz große Überraschung. Der Wohnungskonzern ist klar angeschlagen und für ein größeres Comeback wird es wohl schlicht mehr brauchen als nur vage Aussichten auf Besserung.

 

Ein zartes Pflänzchen

 

Besonders bei den hier besprochenen Aktien fallen die Kursgewinne bisher noch derart zaghaft aus, dass sich von einer echten Erholung kaum sprechen lässt. Die überschaubaren Kursgewinne sorgen für keine neuen Signale und sie sind auch sehr anfällig gegenüber der nächsten potenziellen Hiobsbotschaft. Das soll nicht bedeuten, dass zwingen mit dem nächsten Abverkauf zu rechnen wäre. Anlegern ist aber nur zu empfehlen weiterhin sehr aufmerksam zu bleiben, um im Zweifel möglichst schnell reagieren zu können. Die Märkte bleiben schwankungsfreudig und von Faktoren dominiert, die sich kaum bis gar nicht vorhersagen lassen.

 

14.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)