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Tesla im Wettstreit mit BYD, Nio kann da nur zusehen und Volkswagen scheint völlig abgeschlagen zu sein

Der Autosektor steht weiterhin ganz im Zeichen Chinas

NTG24 - Tesla im Wettstreit mit BYD, Nio kann da nur zusehen und Volkswagen scheint völlig abgeschlagen zu sein

 

Das neue Jahr bringt so einige Änderungen mit sich, doch vieles bleibt auch noch immer beim Alten. Nichts ändern wird sich etwa aller Voraussicht nach daran, dass China für die Autobauer einer der wichtigsten Märkte mit hohen Absatzzahlen und Chancen auf weiteres Wachstum bleibt. Es wird jedoch nicht einfacher, dort gegen die Konkurrenz bestehen zu können.

Das bekommt der US-Konzern Tesla (US88160R1014) immer mehr zu spüren. Um die Absätze 2023 stabil zu halten, setzte der E-Auto-Pionier in China auf kräftige Rabatte. Wie „CNBC“ berichtete, fielen jene ein gutes Stück größer aus als bei den meisten Konkurrenten. Das Model 3 hat sich den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um sechs Prozent im Preis reduziert. Beim Model Y ließen sich sogar Rabatte von elf Prozent feststellen.

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Tesla ist es damit gelungen, die Absatzzahlen auf hohem Niveau zu halten. Allerdings konnten nicht mehr die Wachstumsraten aus vergangenen Jahren erreicht werden und zusätzlich wurden die Margen in Mitleidenschaft gezogen. Die Tesla-Aktie entwickelte sich zuletzt zwar recht freundlich, doch so manche Sorge können die Bullen nicht abschütteln.

 

BYD auf dem Vormarsch

 

Der größte Herausforderer für Tesla in China ist der dort heimische Hersteller BYD (CNE100000296). Der hat seine Preise im vergangenen Jahr zwar auch reduziert. Medienberichten zufolge sparten die Kunden hier aber weniger als bei den Rabatten von Tesla. Trotzdem entwickelten die Verkaufszahlen sich rasant in Richtung Norden und das Unternehmen konnte manchen neuen Rekord verzeichnen. Im vierten Quartal könnte es mit etwas Glück sogar reichen, um Tesla erstmals zu überholen.

Nicht ganz passen wollen die Erfolgsmeldungen rund um BYD zum Aktienkurs, mit dem es in den letzten Wochen von rund 30 Euro bis auf 24,90 Euro zum Jahreswechsel abwärts ging. Mitverantwortlich dafür sind ausgerechnet die letzten Rabatte, welche sehr deutlich ausfielen und die Anleger verschreckt haben. Daran zeigt sich auch, dass die Unternehmen sehr vorsichtig agieren müssen, um die Investoren nicht zu verschrecken. Denn hohe Absatzzahlen sind an den Märkten nur dann gerne gesehen, wenn auch die Margen passen.

 

Nio enttäuscht 2023

 

Letztlich sind das aber Probleme, von denen Nio (US62914V1061) derzeit wohl nur träumen kann. Das junge Unternehmen hat noch immer große Ambitionen, welche leider längst nicht immer erreicht werden können. Das Jahr 2023 wird mit einer mittelschweren Enttäuschung beendet. Das ursprünglich anvisierte Ziel von 240.000 verkauften Fahrzeugen wird krachend verfehlt. Gereicht hat es lediglich für etwas mehr als 160.000 Verkäufe, wie die „IT-Times“ berichtet.

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Die Aktionäre scheinen es dem Unternehmen ein Stück weit nachzusehen und mit der Aktie ging es zuletzt wieder sichtlich in Richtung Norden. Es wird aber wohl einige neue Ansätze brauchen, um wieder für positive Impulse sorgen zu können. Einiges ist bereits in Vorbereitung. So stellte Nio kürzlich einen neuen Akku vor, welcher ab Frühjahr die Reichweite des ET7 auf rund 1.000 km erhöhen könnte. Zudem sollen 2024 einige neue Fahrzeuge unter Tochtermarken erscheinen. Ob damit neue Begeisterung bei den Anlegern entstehen kann, bleibt abzuwarten.

 

Volkswagen weit abgeschlagen?

 

Zumindest bei Elektroautos spielt Volkswagen (DE0007664039) in China derweil kaum noch eine nennenswerte Rolle. In Wolfsburg ist man zwar sehr bemüht darum, im Reich der Mitte den Anschluss nicht zu verließen. Mit dem ID.7 Vizzion scheint das aber nicht gelungen zu sein. Wie die Webseite „carnewschina.com“ in Erfahrung gebracht haben will, konnten von dem Fahrzeug in den ersten drei Tagen gerade einmal 300 Einheiten verkauft werden.

Das ist noch keine völlige Katastrophe, wie es in manchem Boulevard-Blatt dargestellt werden mag. Es ist aber auch weit davon entfernt, den Platzhirschen ernsthaft Konkurrenz machen zu können. Es stellt sich weiterhin die Frage, wie Volkswagen gegenüber chinesischen Herstellern und Tesla konkurrenzfähig werden will. Für das laufende Jahr sind vor allem Einsparungen angesagt. Ein revolutionäres Produkt, mit dem man die Mitbewerber das Fürchten lehren könnte, ist am Horizont aber leider nicht zu sehen.

 

China gibt den Ton an

 

Während hierzulande noch darüber diskutiert wird, ob ein Verbrenner-Aus denn wirklich sinnvoll ist, ist China schon längst einen Schritt weiter. Dort schießen die Verkaufszahlen von E-Autos weiter in die Höhe, trotz der Konjunkturflaute und einer zurückhaltenden Konsumstimmung. Die Hersteller haben ihre Zukunftsstrategie klar auf E-Antriebe ausgerichtet. Das wird den chinesischen Markt in Zukunft wahrscheinlich noch wichtiger machen. In Fernost könnte sich also entscheiden, wer künftig global den Ton angibt. Eben deshalb werden sich die Blicke in der Branche auch 2024 in diese Richtung wenden.

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02.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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