Nach der Absage der Bevölkerung an die Erweiterung der Gigafactory in Grünheide umgarnt nun Italien Tesla
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte
Schon seit Längerem plant Tesla damit, seine Gigafactory in Grünheide zu erweitern und unter anderem einen Güterbahnhof zu errichten. Die entsprechenden Pläne, welche rund 100 Hektar weitere Fläche vorsehen, erhielten in einer Bürgerbefragung aber eine klare Absage. Darin scheint Italien nun eine Chance zu wittern.
Wie die „Welt“ berichtet, verwies der italienische Wirtschaftsminister Adolfo Urso kürzlich vor dem Industrieausschuss der Abgeordnetenkammer auf die ablehnende Haltung der Bevölkerung in Grünheide gegenüber den Expansionsplänen von Tesla (US88160R1014). Darin scheint der Politiker eine Chance zu wittern, den Elektroautobauer zu einem Investment im eigenen Land bewegen zu können. Entsprechende Gespräche sollen schon seit Monaten stattfinden.
Urso geht fest davon aus, dass die Absage an die Erweiterung im deutschen Werk eine Konsequenz nach sich ziehen wird. Bislang hat sich Tesla in diese Richtung allerdings nicht geäußert und die Pläne für Grünheide wurden auch noch nicht endgültig beerdigt. Es handelt sich gewissermaßen erstmal nur um den feuchten Traum eines Politikers.
Daran zeigt sich allerdings klar, dass Deutschland sich allzu viel Abneigung gegenüber großen Konzernen in der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage kaum leisten kann. Denn andere Länder stehen bereits Schlange und empfangen nicht nur Tesla mit offenen Armen. Ob deshalb jegliche Überlegungen bezüglich des Schutzes des Grundwassers und damit auch der Bevölkerung über Bord geworfen werden sollten, darüber lässt sich streiten. Entscheidungen sollten aber keinesfalls leichtfertig getroffen werden.
Tesla bleibt gefragt
Auch wenn Tesla schon bessere Tage erlebt hat, so bleibt der Konzern noch immer ein gern gesehener Investor rund um den Globus. Das scheint den Anlegern etwas mehr Sicherheit zu vermitteln. Die Aktie des Unternehmens konnte sich am Mittwoch um knapp ein Prozent bis auf 188,14 Euro verbessern. Die Probleme um eine sinkende Nachfrage und dahinschmelzende Margen bleiben aber freilich bestehen.
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29.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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