Tesla zieht in Schweden gegen streikende Postmitarbeiter vor Gericht

Nummernschilder in Geiselhaft

 

Schon seit einer Weile wird Tesla in Schweden bestreikt, wo Angestellte für den Abschluss eies Tarifvertrags kämpfen. Aus Solidarität haben sich diesem Anliegen mittlerweile mehrere Gewerkschaften angeschlossen. Als Resultat daraus unterließen Postangestellte zuletzt die Zustellung von Nummernschildern. Dagegen zieht das Unternehmen nun vor Gericht, wie der „Spiegel“ berichtet.

 

Gleich zwei Klagen reichte Tesla (US88160R1014) demnach ein. Eine richtet sich gegen die schwedische Verkehrsbehörde, welche dazu verpflichtet werden soll, Nummernschilder in den Besitz von Tesla zurückzugeben. Im Falle einer Verweigerung wird eine Geldstrafe von umgerechnet etwa 87.000 Euro eingefordert. Eine weitere Klage richtet sich gegen den Postkonzern Postnord.

Jenes soll ebenfalls zu einer Rückgabe von Kennzeichen verpflichtet werden. Ob auch hier Strafzahlungen bei Unterlassung eingefordert werden sollen, ist nicht bekannt. Tesla selbst reagierte auf die Streikmaßnahmen laut Medienberichten bereits, indem Kennzeichen derzeit per Kurier zugestellt werden. Offensichtlich soll das aber nicht zum Dauerzustand werden.

Dass man nun vor Gericht zieht, statt sich mit Arbeitnehmervertretern an einen Tisch zu setzen, sendet klare Signale in Richtung der Belegschaft. Bisher weicht Tesla nicht einen Millimeter von seiner Absicht ab, sich einem Tarifvertrag zu verweigern. Die begründete das Unternehmen vor einiger Zeit unter anderem damit, dass bestehende Verträge bereits teils bessere Konditionen hätten. Allerdings wäre da wohl fraglich, warum Teile der Belegschaft dennoch in den Arbeitskampf getreten sind.

 

Tesla bleibt unnachgiebig

 

In der Sache scheint sich wenig bis gar nichts zu tun. Der Widerstand gegen Tesla wächst aber klar, und das macht sich mittlerweile auch in angrenzenden Staaten bemerkbar. Wie das Ganze zu Ende gehen mag, ist bisher nicht absehbar. Mit seiner harten Position pokert Tesla in Zeiten des Fachkräftemangels aber in jedem Fall hoch. Das wissen auch die Aktionäre, welche die Aktie am Montag um 1,5 Prozent auf 214,60 Euro in die Tiefe beförderten.

28.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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