Weizen vor neuem Aufwärtsimpuls? - Wisdom Tree Weizen ETF interessant

Über dem Weizenpreis brauen sich neue dunkle Wolken zusammen

 

Der an der CBOT gehandelte Weizen-Future markierte am 08.03.2022 auf Tageshöchstkurs-Basis ein neues Allzeithoch und überwand das alte Hoch vom 27.02.2008. Ein näherer Blick auf die charttechnische Indikatoren-Lage in Kombination auf die derzeitigen Anbaubedingungen in wichtigen Anbaugebieten zeigt, dass es sich bei der seit März gesehenen Beruhigung beim Weizenpreis um die Ruhe vor dem nächsten (Preis-) Sturm handeln könnte. Eine Möglichkeit, an einem Anstieg des Weizenpreises zu partizipieren, ist der Wisdom Tree Weizen ETF.

In unserem Beitrag ,,Preisexplosion bei Weizen erwischt viele kalt‘‘ vom 11.03.2022 berichteten wir über die wesentlichen Einflussfaktoren, die dazu führten, dass das alte, vom Februar 2008 stammende Allzeithoch bei 1349,40 US-Cent am 08.03.2022 mit 1.363,40 US-Cent geknackt wurde.

Allerdings zeigte sich auf diesem Rekordniveau auch schnell Verkaufsdruck, weshalb der nächstfällige CBOT Weizen-Future-Kontrakt am 08.03.2022 mit 1.286,4 US-Cent schloss und danach bis auf sein bisheriges Korrekturtief am 29.03.2022 bei 972 US-Cent zurückfiel.

Seither hat die Volatilität deutlich abgenommen, und der Kontrakt zeigt Ansätze einer Doppelboden-Formation auf Tagescandle-Basis.

 

Weizen auf TradingView

 

 

Wichtiger als die Tageskurse sind aber für die langfristige Prognose die Wochen- und Monatscandles. Und da sieht die Signal-Situation schon anders aus. Der vorherige höchste Wochenschluss lag im März 2008 bei 1.191,4 US-Cent, der höchste Wochenschluss beim Ausbruch ab Ende Februar 2022 bei 1.209 US-Cent.

Die Entscheidung auf Monatsschlusskurs-Basis steht jedoch noch aus, denn der höchste Monatsschluss stammt bislang vom Februar 2008 mit 1.086 US-Cent. Aktuell liegt der Kurs aber schon bei 1.097,4 US-Cent.

 

Wie wahrscheinlich ist also ein baldiges Allzeithoch auf Monatsschluss-Basis?

 

Beim Blick auf die Anbaubedingungen weltweit ziehen sich nämlich die Sorgenfalten zusammen.

Denn in Frankreich, dem größten Produzenten von Weizen in der EU und einem der weltgrößten Exporteure, drohen aufgrund anhaltender extremer Dürre schon zu einem frühen Zeitpunkt im Anbauzyklus Risiken, die deutlich auf eine viel geringere Ernte in der EU hinweisen als früher. Parallel dazu bringt die Hitzewelle in Indien die Ernte- und Exportprognosen durcheinander. Wie viel das Land wirklich exportieren wird, ist auch von Exportquoten und den Preisanreizen abhängig.

Und auch in den USA macht den Weizenbauern die große Dürre zu schaffen. Aktuell bezeichnet das US-Landwirtschaftsministerium nur 27 % des ausgebrachten Winterweizens als gut oder besser. Im Vorjahr lag der Wert zu diesem Zeitpunkt noch bei 48 %!

 

Und was ist das Fazit?

 

Über der Hoffnung auf wieder sinkende Weizenpreise ziehen sich dunkle Wolken zusammen, aber eben leider nur da. Das offene Koppelsystem Mensch-Natur erinnert die Stabilitäts-Auguren vor allem in der EU daran, dass die permanente Selbstvergewisserung, in Bezug auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln einen hohen Autarkiegrad zu besitzen, schneller erschüttert werden kann, als ihnen lieb ist. Hinzu kommen die bereits kurz nach der Invasion Russlands in die Ukraine sichtbaren Preiseffekte. Russland exportiert zwar weiter seinen Weizen, aber viele Bauern in den östlichen und südlichen Weizenanbaugebieten der Ukraine werden an der Aussaat gehindert.

Vor diesem Kontext erscheint die gemischte charttechnische Indikatorlage für den Weizen-Future an der CBOT zweitrangig. Denn sollte es keine großen positiven Überraschungen beim Wetter geben, dürfte der Schaden bei der Ernte 2022/2023 zum Teil schon irreparabel sein, da sich einige Saatzyklen nicht nachholen lassen.

Ein Weg, an einem möglichen Anstieg des Weizenpreises zu partizipieren, ist der Wisdom Tree Weizen ETF (DE000A0KRJ93).

 

06.05.2022 - Arndt Kümpel

 

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