als .pdf Datei herunterladen

Weizen mit historischer Preisexplosion - Wisdom Tree Weizen ETF mit viel Schwung

Preisexplosion bei Weizen erwischt viele kalt

NTG24 - Weizen mit historischer Preisexplosion - Wisdom Tree Weizen ETF mit viel Schwung

 

Der Weizenpreis hat an der US-Warenterminbörse CBOT in dieser Woche das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2008 nach einem schnellen und explosiven Preisanstieg übertroffen. Dies wirft grundsätzliche Fragen nach den Treibern des Weizenpreises und den Effekten auf, die diese Treiber auf die zukünftige Preisentwicklung haben. Dafür ist ein Blick zurück in die Wirtschaftsgeschichte des Weizenpreises inspirierend. Aus charttechnischer Perspektive dürfte in den kommenden Monaten, ungeachtet von Wetterprognosen, die hohe Volatilität anhalten.

Der Preis von Weizen hat in den letzten Wochen ein Szenario eingepreist, von dem man nur hoffen kann, dass es nicht eintritt.

In unserem letzten Beitrag ,,Weizen holt Schwung für das nächste Kaufsignal‘‘ vom 22.02.2022 wiesen wir zuletzt auf die sich zuspitzende Lage auf dem globalen Weizenmarkt und die Bedeutung russischer und ukrainischer Weizenexporte für diesen hin.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeDamals stand der Weizenfuture an der 827,40 US-Cent je Scheffel Weizen. Danach beschleunigte sich der Preisanstieg und durchbrach als erstes den Widerstand bei 947,20 US-Cent, dem Zyklushoch vom Juni 2012. Dadurch wurde die ,,charttechnische Energie‘‘ einer mindestens 10-jährigen Bodenbildung frei, was parallel zu der eskalierenden militärischen und politischen Eskalation den Preisanstieg zu einer Preisexplosion machte.

 

Weizen auf TradingView

 

Im Zuge dessen hat der Weizenfuture nun das vom Februar 2008 stammende bisherige Allzeithoch bei 1349,40 US-Cent bereits zwischenzeitlich überschritten und markierte dabei am 08.03.2022 mit 1.363,40 US-Cent ein neues Allzeithoch.

Dieser extreme und extrem schnelle Preisanstieg für eines der zentralen Grundnahrungsmittel der Weltbevölkerung ist nun nicht nur ein ökonomisches, sondern vor allem auch ein gewaltiges politisches und soziales Problem. Aus diesem Grund dürfte eine politische Intervention nicht lange auf sich warten lassen, um den Weizenpreis zu regulieren.

Aus charttechnischer Perspektive gilt das bereits für Ausbrüche aus einer 10-jährigen Bodenbildung erst recht für Ausbrüche über 14 Jahre alte Allzeithochs.

Die extreme Dynamik des Weizenpreises hat als Ursachen primär politische Ursachen, was die Bedeutung reiner Produktionsmengen für den Weltmarkt begrenzt. Denn was nützt es, wenn die produzierten Weizenmengen nicht exportiert werden (dürfen)?

Hier kann die Wirtschaftsgeschichte die Vorstellungskraft der Marktteilnehmer anregen. Ein Blick zurück zur Entwicklung des Weltmarktpreises für Weizen in den 1970er-Jahren, als die explodierenden Getreide-Importe der Sowjetunion den Weltmarktpreis von rund 150 US-Cent je Scheffel im Sommer 1972 bis auf 600 US-Cent je Scheffel im Februar 1974 katapultierten, nachdem es in der UdSSR zu Mißernten gekommen war. In den 1960er-Jahren war die UdSSR noch ein Netto-Exporteur von Weizen gewesen.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Die Krise der Landwirtschaft war dabei nicht nur eine treibende Kraft beim Aufstieg Michael Gorbatschows an die politische Spitze des Landes, sondern auch die Kombination aus geringen Deviseneinnahmen durch niedrige Ölpreise, welche höhere Getreideimporte erschwerten.

Die Lage heute ist jedoch eine andere. Russland ist vor den USA und Kanada der weltgrößte Weizenexporteur, und die Ukraine folgt hinter Frankreich auf Platz 5. Der Ölpreis ist ebenfalls explodiert, was erklärt, dass die USA und Europa den Zugriff auf die Devisenreserven Russlands behindern und warum auch der Verkauf russischer Goldreserven blockiert werden soll.

Allerdings fehlt in dieser Konstellation noch ein Blick auf die größten Weizenexporteure. Dies waren 2020 Ägypten mit Importen im Wert von 2,36 Mrd. Euro, gefolgt von Indonesien mit 2,292 Mrd. Euro und der Türkei mit 2,045 Mrd. Euro. Damit wird auch klarer, warum die Türkei ein vitales Interesse an guten Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine hat und warum das heutige Treffen des russischen und ukrainischen Außenministers in der Türkei stattfand.

Vor dem Hintergrund der schnellen und ökonomisch wie politisch explosiven Preisbewegung ist nun bald mit einer Gegenbewegung zu rechnen. An der zugrunde liegenden Konfliktlage hat sich allerdings bisher nur wenig geändert. Hinzu kommt auch, dass der Anstieg des Weizenpreises von 475 US-Cent im Juni 2020 auf 875 US-Cent im November 2021 eben nicht durch die aktuelle militärische Konfrontation getrieben wurde.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie langjährige Bodenbildung und die punktgenaue Beschleunigung des Aufwärtstrends bei Weizen deutet vielmehr darauf hin, dass sich der Kontext des Weizenmarktes drastisch ändern könnte. Dazu gehören Exportverbote wie das jüngste Ungarns, aber auch der Kontext explodierender Rohstoffpreise durch ein Überschwappen höherer Energiepreise in alle Waren mit hohen Inputanteilen von Energie.

Eine kostengünstige Möglichkeit, an der Entwicklung des Weizenpreises zu partizipieren, ist der Wisdom Tree Weizen ETF (DE000A0KRJ93).

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Trends vorbehalten. Den Zürcher Trend und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

11.03.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)