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WIKIFOLIOS NTG24 AKTIEN KONSERVATIV + SPEKULATIV: Halbierung der S&P 500-Absicherung

Bodenbildungs-/Wendesignale in den USA begründet, in Europa jedoch kaum

NTG24 - WIKIFOLIOS NTG24 AKTIEN KONSERVATIV + SPEKULATIV: Halbierung der S&P 500-Absicherung

 

Mit dem heutigen Tag verzeichnete der für US-Benchmark-Aktienindex S&P 500 einen entscheidenden Ausbruch zumindest aus seinem steilen kurzfristigen Abwärtstrend seit 21.04.2022.

Auch wenn damit natürlich derzeit immer noch ein weiterer Anstieg des S&P 500-Indexes von über 9 % (d.h. über rd. 4500 Punkte hinaus) erforderlich ist, um auch den seit Jahresbeginn etablierten Primär-Korrekturtrend zu überwinden, haben wir es auch vor dem fundamentalen Hintergrund, dass die Gewinnwachstums-Talsohle konjunkturzyklischer US-Konzerne (anders als in Europa) vorbehaltlich einer weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs und einer entsprechenden weiteren Verschärfung von Lieferkettenstörungen wohl bereits im 3. Quartal durchschritten werden dürfte, daher nun für angemessen gehalten, heute sowohl im Strategiedepot / Wikifolio NTG24 AKTIEN KONSERVATIV (DE000LS9TGJ3) wie auch im Strategiedepot / Wikifolio NTG24 AKTIEN SPEKULATIV (DE000LS9TGR6) die Absicherung über den Short-ETF X-TRACKERS S&P 500 2x INVERSE (LU0411078636) in der von uns betonten, jederzeit sehr flexibel taktischen Eingehung von Absicherungen nun in einem ersten Schritt zumindest wieder zu halbieren.

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Werbebanner WikifolioDie zunehmenden Stabilisierungsanzeichen der führenden US-Indizes (und gerade auch im wachstums- / technologielastigen NASDAQ 100-Index) beruhen dabei nicht etwa nur auf den unternehmensspezifischen Faktoren, dass trotz der weiterhin unübersehbaren globalen Konjunkturbelastungen durch inflations-, corona- und kriegsbedingt anhaltend hohe Rohstoff- und Einsatzkomponentenkosten die mittlerweile zu 97 % abgeschlossene Berichtssaison der S&P 500-Großkonzerne zum 1. Quartal dennoch eine ansehnliche Quote positiver Umsatzüberraschungen in 73 % aller Fälle und positiver Nettogewinnüberraschungen sogar in 77 % aller Fälle aufwies (Quelle: wöchentliche S&P 500-„Earnings Insight“-Studie des international führenden US-Finanzforschungsinstituts FACTSET RESEARCH).

Diese positive Überraschungsquote liegt dabei im 1. Quartal hinsichtlich der Nettogewinne bislang zumindest auch auf dem Niveau des historischen 5 Jahres-Durchschnitts (= 77 %), im Falle der Umsätze (= 69 %) trotz o.g. Konjunkturbelastungsfaktoren sogar deutlich darüber.

Auch wenn es unter den geschilderten Konjunkturbelastungsaspekten natürlich keinesfalls ausbleiben kann, dass im 1. Quartal das voraussichtliche S&P 500-Nettogewinnwachstum mit + 9,2 % deutlich hinter dem Umsatzwachstum von + 13,6 % (damit sogar der viertstärkste (!) quartalsweise Anstieg seit Beginn dieser FACTSET-Studienreihe in 2008) zurückbleiben wird, dokumentiert der hiermit verbundene, moderate S&P 500-Nettomargendruck gegenüber dem Vorjahr (12,8 %) sowie dem 4. Quartal 2021 (12,4 %) auf nunmehr immerhin noch 12,3 % in unseren Augen jedoch dennoch eindrucksvoll, welch unverändert sehr beachtliche Nettomargen-Stärke die S&P 500-Konzerne gegenüber ihren zunehmend widrigen Konjunktur- und Geschäftsumfeldern immer noch behaupten konnten, zumal auch selbst diese auf 12,3 % gesunkene Nettogewinnmarge von 12,3 % ebenso die fünfthöchste (!) seit Beginn diese FACTSET-Analysen darstellt.

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Da gleichzeitig nach diesen FACTSET-Auswertungen das auf den Nettogewinn-Konsensprognosen der nächsten 12 Monate kalkulierte S&P 500-KGV (2022/23e) mit mittlerweile nur noch 17,1 nun schon zumindest wieder in unmittelbarer Nähe sogar seines 10 Jahres-Durchschnitts von 16,9, aber bereits deutlich unterhalb seines 5 Jahres-Durchschnitts von 18,6 angelangt ist, kann auch in der sicher gerechtfertigten Erwartung, dass in absehbarer Entspannung der allgemeinen Lieferketten- und Rohstoffpreisproblematik ab dem 3. Quartal nun wohl das 2. Quartal den Tiefpunkt im S&P 500-Nettogewinnwachstum darstellen dürfte (Analystenkonsens: Q2 = + 4,1 %; Q3= + 10,2 %; Q4 = + 9,9 %) von einer Überbewertung des breiten US-Gesamtmarkts jedoch nun zweifellos wohl keine Rede mehr sein.

Dies würden wir sogar auch dem grundsätzlich besonders wachstumsdynamischen NASDAQ 100-bzw. in den Top-Aktienschwergewichten strukturell recht ähnlichen S&P 500 Technology-Sektorindex attestieren, deren geschätztes KGV (2022/23e) von 19,7 mit einer Bewertungsprämie von gerade einmal 15 % zum breiten S&P 500-Index trotz ihrer perspektivisch fraglos auch weiter immer stärkeren Margen- und Wachstumsüberlegenheit derzeit nun lediglich bereits das Durchschnittsniveau dieser Prämie vor der Corona-Technologieaktienhausse in der Phase von Anfang 2014 – Anfang 2020 erreicht hat.

 

Chart: S&P 500-Index

 

S&P 500 auf TradingView

 

Rechtfertigen also nicht schon die mikroökonomischen Unternehmens- und Aktienbewertungs-Gegebenheiten die jüngste Stabilisierung aller US-Benchmarkindizes bereits hinreichend, so wirkte auch die makroökonomische Wirtschaftsdatenlage in den USA in den letzten Tagen kaum weniger aktienstützend.

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Werbebanner EMH PM TradeSo wurde die sehr feste US-Aktienmarktverfassung allein auch heute zusätzlich dadurch gefördert, dass für den April nun erstmals seit Monaten mit + 6,3 % gegenüber dem Vorjahr eine rückläufige Tendenz der Preissteigerungs-Komponente der US-Verbraucherausgaben (März: noch + 6,6 %, Konsenserwartung für April: ebenfalls + 6,6 %) gemeldet wurde, was damit durchaus auch ein erstes Indiz für eine bevorstehende Zenitbildung der allgemeinen US-Inflationsraten sein könnte, auch wenn die Entwicklung dieser Ausgaben-Preiskomponente natürlich auch stark durch ein zunehmend proaktiv geändertes, allgemeines Ausgabenstruktur- und Budgetierungs-Verhalten der Konsumenten beeinflusst worden sein dürfte.

Jedoch zeigen sich auch auf der Produzentenseite derzeit erste Signale einer offenbar nun langsam einsetzenden Preisentspannung (z.B. Rückgang der sog. „Prices Paid-Komponente“ des ISM-Einkaufsmanagerindexes des Verarbeitenden Gewerbes im April von 89,6 vor einem Jahr und 87,1 im März auf nunmehr nur noch 84,6).

Der jüngste, mittlerweile doch schon recht deutliche Rückgang der Rendite 10jähriger US-Treasuries im Hoch von 3,12 % auf momentan nur noch 2,80 % ist somit auch im Licht der bereits fast fest angekündigten weiteren FED-Leitzinserhöhung am 13. Juni um 50 BP auf einen neuen Korridor von 1,25 – 1,50 % somit ebenfalls als vollauf nachvollziehbar anzusehen, und liefert somit auch von dieser makroökonomischen Zinsseite her nun den dringend benötigten „Treibstoff“ für weitere potenzielle Aktienkursanstiege, und dies natürlich gerade im Segment der grundsätzlich als besonders zinssensitiv und dazu zuletzt am weitaus unterbewertetsten anzusehenden Technologie- und sonstigen Wachstumstitel.

Neben der heute erfolgten Halbierung der S&P 500-Absicherung (die wir im Fall einer weiter freundlichen Marktverfassung in den nächsten Tagen auch komplett auflösen würden) werden wir daher künftig in der Aktienselektion innerhalb des von uns nun erneut zunehmend stark präferierten US-Markts unser Hauptaugenmerk nun wieder immer mehr gerade auf das Segment der Technologie- und Wachstumsaktien legen und empfehlen derzeit daher auch externen Anlegern eine entsprechende anlagestrategische Fokussierung.

 

Chart: EURO STOXX 50-Index

 

EURO STOXX 50 auf TradingView

 

Dem vordergründig in den letzten Tagen erneut vollständigen charttechnischen Anschluss auch der wichtigsten europäischen Benchmark-Indizes (v.a. DAX 40 und Euro STOXX 50) an diese US-Indexstabilisierung stehen wir dagegen fundamentalanalytisch auch weiterhin sehr kritisch und zurückhaltend gegenüber, da auf Europa nach zunehmend vermehrten ökonomischen Prognosen angesichts des Ukraine-Kriegs (Lieferkettenprobleme v.a. für europäische Importeure), eines generell nochmals eher als schlechter als in den USA einzustufenden Konsumumfelds wie auch der in der EU voraussichtlich erst im 4. Quartal beginnender Zinserhöhungsschritte der EZB in 2022 schon ab dem laufenden Quartal wie auch in 2023 ein deutlich schwächeres Konjunkturwachstum als in den USA zukommen dürfte, was anders als in den USA zumindest für 2022 europaweit mit hoher Wahrscheinlichkeit lediglich ein reales BIP-Wachstum mit einer „1 vor dem Komma“ verheißen dürfte.

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Werbebanner ISIN-WatchlistInsofern stehen wir den Perspektiven des DAX40- wie auch EURO STOXX 50-Index, die die weiteren Konjunkturrisiken für Europa auf ihren aktuellen Ständen unseres Erachtens noch viel zu stark ausblenden, auch weiterhin fundamental grundsätzlich skeptisch gegenüber, und würden den Abbau auch derartiger Absicherungen – wie momentan über den Short-ETFs LYXOR EURO STOXX -2x SHORT (FR0010424143) – künftig erst ab einer unzweifelhaften Chartausbruchs-Konstellation auch dieser Indizes in Erwägung ziehen.

Für den Moment erachten wir den mit der heutigen Halbierung der S&P 500-Absicherung hergestellten Aktien-Nettoinvestitionsgrad von nunmehr jeweils 45 % in den Strategiedepots / Wikifolios NTG24 AKTIEN KONSERVATIV + AKTIEN SPEKULATIV jedoch als völlig ausreichend und der allgemeinen Marktlage angemessen.

 

27.05.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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