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BioNTech zieht es nach Australien, BASF rätselt über die eigenen Prognosen, schwere Vorwürfe zum Russland-Geschäft der Allianz und Apple muss weniger Strafe zahlen

Was an den Märkten abseits der Zinssorgen passiert

NTG24 - BioNTech zieht es nach Australien, BASF rätselt über die eigenen Prognosen, schwere Vorwürfe zum Russland-Geschäft der Allianz und Apple muss weniger Strafe zahlen

 

In den letzten Tagen konnte man leicht den Eindruck gewinnen, dass an den Märkten abseits von Ängsten um rasant steigende Zinsen und eine mögliche Rezession überhaupt nichts geschehen ist. Doch es gab durchaus die eine oder andere Entwicklung, die mit diesem leidigen Thema nicht in Zusammenhang stand, auch wenn Auswirkungen auf die Aktienkurse sich eher in Grenzen halten.

BioNTech (US09075V1026) etwa verkündete kürzlich, in Australien sowohl ein neues Forschungszentrum als auch eine Produktionsstätte auf die Beine stellen zu wollen. Mit Corona-Impfstoffen hat das Ganze allerdings wenig bis gar nichts zu tun. Im Fokus steht laut einem Bericht des „ZDF“ vor allem die Suche nach neue Krebstherapien.

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Anleger dürfte das durchaus aufhorchen lassen. Denn nachdem die Geschäfte mit Corona-Impfstoffen nicht versiegt, aber doch deutlich zurückgegangen sind, finden sich die größten zukünftigen Chancen für BioNTech bei den Krebstherapien. Der Durchbruch dürfte noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, was aber kein Grund ist, die Aktie der Mainzer völlig aus den Augen zu verlieren.

 

2023 könnte schwierig werden für BASF

 

Bei BASF (DE000BASF111) tut man sich derweil schwer mit den Prognosen für das kommende Jahr. Der hauptsächliche Grund dafür sind die teils massiv schwankenden Energiepreise. Bereits in diesem Jahr sind die Kosten für diesen Posten in astronomische Höhen explodiert. Wie es in dieser Hinsicht weitergeht, vermögen selbst Experten kaum vorherzusagen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBASF verwendet für die eigenen Prognosen mittlerweile zwar allerlei technische Spielereien wie Künstliche Intelligenz. Die kann allerdings in der Hauptsache Rückschlüsse aus historischen Entwicklungen ziehen. Vorhersagen bei vollkommen neuen Ausgangssituation gestalten sich hingegen schwierig, was sich bereits während der Corona-Pandemie eindrucksvoll zeigte. Aufgrund dessen wird BASF neben einem Best- und Worst-Case-Szenario mindestens ein zusätzliches Szenario vorstellen. Das dürfte Anlegern eine Investmententscheidung nicht eben einfacher machen.

 

Was treibt die Allianz in Russland?

 

Die Allianz (DE0008404005) musste sich jüngst schwere Vorwürfe zu ihrem Verhalten in Russland gefallen lassen. Zwar kündigte der Versicherer bereits im März an, sich weitgehend aus dem kriegsführenden Land zurückziehen zu wollen. Die Londoner „Moral Rating Agency“ sieht bisher aber nur wenig Engagement in diese Richtung. Konkret wird der Allianz vorgeworfen, durch geschickte Verkäufe und einem anschließenden Joint Venture mit Zetta nur auf dem Papier aus Russland abgezogen zu sein.

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Werbebanner EMH PM TradeUnter dem Strich könne das Engagement der Allianz in Russland aber vielleicht genauso groß sein wie vorher, so die Kritiker. Als einziges deutsches Unternehmen erhält die Allianz dadurch einen wenig ruhmreichen Platz in der „Communications Hall of Shame“. Die britische Agentur geht sogar so weit, dem Versicherer „Moralwashing“ vorzuwerfen. Die Allianz selbst äußerte sich zu all dem bisher nicht, trotz mehrerer Presseanfragen. Die Anleger reagierten bisher eher gelassen auf das Thema.

 

Berufungsgericht reduziert Strafe für Apple

 

Bei Apple (US0378331005) dürften sich die Anleger derweil darüber freuen, dass eine Milliardenstrafe in Frankreich deutlich nach unten korrigiert wurde. Ein Berufungsgericht bestätigte zwar den Vorwurf, dass das Unternehmen seine Marktmacht gegenüber Großhändlern ausnutzte und so das Entstehen von Konkurrenz verhindert habe. Nicht bestätigt wurde aber der Vorwurf der Preisbindung und die Quote zur Berechnung der ursprünglichen Strafe wurde deutlich nach unten gesenkt.

Das führt dazu, dass Apple nun statt etwa 1,1 Milliarden Euro „nur“ noch rund 370 Millionen Euro zahlen soll. Das ist zwar immer noch viel Geld, kann vom Giganten Apple aber mehr oder weniger aus der Portokasse gezahlt werden. Der iPhone-Hersteller gibt sich damit aber nicht zufrieden und kündigte weiteren Widerstand gegen die Strafe vor, welche aus seiner Sicht rein politisch motiviert sei. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen. Für die Anleger ist es aber erfreulich, dass es einen ersten Teilerfolg gab.

 

Ablenkung tut gut

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistZugegeben, die meisten der hier genannten Themen hatten nur einen geringen bis gar keinen Einfluss auf die Aktienkurse der angesprochenen Unternehmen. Zu massiv waren die Sorgen und Ängste rund um die Themen Zinsen, Inflation und drohende Rezession. Eben diese Dinge auch mal beiseitezuschieben, ist aber ab und an auch nicht verkehrt und hilft dabei, sich als Anleger nicht in diverse Horrorvorstellungen hineinzusteigern. Was die weiteren Aussichten angeht, hat sich zuletzt nicht viel verändert. Solange die Inflation nicht deutlich verringert werden kann, ist ein Ende des Bärenmarktes nicht in Sicht. Von dieser Warte aus gibt es auch Gründe, das entschiedene Vorgehen der US-Notenbank Fed zu begrüßen und das viel zu lange Zögern der EZB zu kritisieren. Wer noch immer mit allzu großen Zukunftsängsten an der Börse zu kämpfen hat, dem sei versichert, dass auch wieder bessere Zeiten kommen werden. Es könnte aber noch ein Weilchen dauern.

 

09.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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