Facebook wird Meta, Kostensteigerungen bei Amazon und Apple mit Lieferkettenproblemen - BÖRSE TO GO

Facebook wird Meta - der Konzern wettet seine Zukunft auf das Metaversum

 

Facebook wettet seine Zukunft auf das Metaversum. Das Unternehmen benennt sich in Meta um. Amazon erleidet einen Nachfrageschock. Man findet nicht genügend neue Mitarbeiter, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Apple leidet erstmals stark unter Problemen in den Lieferketten. Die Prognose für das Weihnachtsquartal wird gestrichen. 

Asien zeigt sich heute früh uneinheitlich. Obwohl die Vorgaben aus Europa und Amerika stark waren, leiden heute früh einige Börsen wie Taipeh und Seoul unter Gewinnmitnahmen. Die meisten chinesischen Benchmarks führen die Liste der Gewinner in der Region an. Der Terminmarkt folgt Asien. Alle Futures notieren vor Eröffnung der europäischen Vorbörse im Minus. Der DAX-Future wird -0,32 % tiefer bei 15.623 Punkten gesehen. 

In Frankfurt herrschte auch am Donnerstag eine Risk-On Stimmung. Am stärksten gefragt war der SDAX, der um 0,85 % auf 17.166,70 Punkte kletterte, und der TecDAX, der um 0,61 % auf 3.836,75 Punkte stieg. Der MDAX schloss nahe dem Schlusskurs vom Mittwoch bei 35.012,14 Punkten und der DAX gab leicht um -0,06 % auf 15.696,33 Punkte ab. 

Die Wall Street war ebenfalls sehr risikofreudig, nachdem der Nasdaq Composite Index ein neues Allzeithoch setzte. Der Technologie-Index stieg um 1,39 % auf 15.448,10 Punkte. Auch der S&P 500 Index setzte einen neuen Rekord auf Schlusskursbasis und stieg um 0,98 % auf 4.596,42 Punkte. Der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich um 0,68 % auf 35.730,48 Punkte. 

 

Facebook wird Meta

 

In einem ungewöhnlich radikalen Schritt implementiert Facebook (US30303M1027) nicht nur die Erkenntnisse aus den Covid-19-Lockdowns, sondern wettet die ganze Zukunft des Unternehmens darauf, dass AR und VR Umgebungen die Zukunft für soziale Kontakte sind. Facebook will das Metaversum konsequent erobern und benennt daher das Unternehmen offiziell von Facebook in Meta um. In einer breit angelegten Medien-Kampagne verbreitet das Management seine Vision seit gestern Abend, nachdem Mark Zuckerberg die Vision erstmals öffentlich im Juli 2021 angekündigt hatte. Die Wall Street reagierte grundsätzlich positiv, aber die neue Vision lässt noch Fragen offen, wie Meta konkret die Werbebranche mit ins Metaversum nehmen will. 

 

 

Amazon bekommt nicht genügend neue Mitarbeiter

 

Amazon (US0231351067) erlebt einen Nachfrageschock. Die Zahlen zum 3. Quartal blieben unter den Erwartungen der Anleger und die Aktie gab nachbörslich um -4,05 % auf 3.307,00 US-Dollar nach, nachdem die Notierungen im Vorfeld der Zahlen noch deutlich im Plus lagen. Der Umsatz erreichte 110,8 Mrd. US-Dollar (+15 %) und der Gewinn halbierte sich fast auf 3,2 Mrd. US-Dollar, nachdem man nicht in allen Regionen genügend neue Mitarbeiter finden konnte. Das führte dazu, dass die Logistik aufwendig umgeleitet werden musste, was die Kosten erhöhte. Amazon versucht für die Weihnachtssaison 150.000 neue Mitarbeiter einzustellen, nachdem man in den vergangenen 18 Monaten weltweit 628.000 neue Mitarbeiter zusätzlich engagiert hatte. Auch gab Amazon einen enttäuschenden Ausblick auf das wichtige Weihnachtsquartal. Das Wachstum werde sich weiter abschwächen und nur zwischen 4 und 12 % liegen. Der Gewinn soll zwischen einem Break-Even und 3 Mrd. US-Dollar liegen. 

 

Apples Lieferketten unter Druck

 

Apple (US0378331005) konnte die Umsatzerwartung der Wall Street nicht ganz erreichen. Man legte für das 4.Fiskalquartal einen Umsatz von 83,4 Mrd. US-Dollar vor, was unter der durchschnittlichen Schätzung lag, die sich bei 84,3 Mrd. US-Dollar eingependelte hatte. Der Gewinn hingegen schlug die Erwartung und stieg um 62 % auf 20,5 Mrd. US-Dollar. Die Schätzungen hatten hier bei 20,2 Mrd. US-Dollar gelegen. Der Finanzvorstand Luca Maestri betonte, dass die Probleme in den Lieferketten Apple rund 6 Mrd. US-Dollar gekostet haben und das man erwartet, dass die Probleme im laufenden Quartal größer werden. Apple verzichtet daher auf eine Prognose für das wichtige Weihnachtsquartal. Die Aktien hatten im Vorfeld der Quartalszahlen stark um 2,50 % auf 152,57 US-Dollar zugelegt und sanken nachbörslich um -3,53 % auf 147,19 US-Dollar. 

 

Tagestermine

 

Die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt des 3. Quartals werden heute Vormittag im Mittelpunkt stehen, nachdem am Donnerstag die Zahlen aus den USA unter den Erwartungen blieben. Die Zahlen werden um 10:00 Uhr bekannt gegeben und die Ökonomen erwarten einen Anstieg um 2,4 %.

 

29.10.2021 - Mikey Fritz

 

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