Edelmetall Marktbericht vom 14.02.2024: Unerwartet hoher Anstieg der Verbraucherpreise in den USA führt zu Abverkäufen bei Gold, Silber, Platin und auch Palladium
Die Situation in Deutschland mit diversen Unternehmensinsolvenzen stellt eine Herausforderung für die Wirtschaft dar
Die jüngsten Bewegungen auf dem Markt für Edelmetalle zeigen eine einheitliche, wenn auch leider negative Entwicklung. Gold, Silber, Platin und Palladium haben alle in dieser Woche Verluste verzeichnet, wobei Gold nahe einem Zweimonatstief stagnierte und unter der psychologisch wichtigen Marke von 2.000 US-Dollar pro Unze blieb. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf hinsichtlich der künftigen Richtung der Edelmetallpreise und der zugrunde liegenden Faktoren, die diese Bewegungen antreiben.
Ein überraschend starker US-Inflationsbericht hat die Erwartungen der Händler hinsichtlich der geldpolitischen Maßnahmen der Federal Reserve erschüttert. Der Bericht für Januar zeigte einen unerwartet hohen Anstieg der Verbraucherpreise, was dazu führte, dass die Prognosen bezüglich des Zeitpunkts und des Ausmaßes der ersten Zinssenkung durch die Fed bis zum Jahresende angepasst wurden. Diese Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf die Edelmetallmärkte, insbesondere auf Gold (TVC:GOLD), das traditionell als sicherer Hafen in Zeiten finanzieller Unsicherheit und als Absicherung gegen Inflation gilt.
Der Einfluss von Zinsentscheidungen und wirtschaftlichen Indikatoren
Die Reaktion des Marktes auf den US-Inflationsbericht und die daraufhin angepassten Erwartungen an die Zinspolitik der Federal Reserve unterstreichen die Sensibilität der Edelmetallpreise gegenüber geldpolitischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Indikatoren. Die Anleger richten nun ihr Augenmerk auf die kommenden US-Einzelhandelsumsätze und die Zahlen zum Erzeugerpreisindex, um weitere Hinweise auf die Richtung der Wirtschaft und die möglichen Schritte der Federal Reserve zu erhalten. Die Aussagen von mindestens fünf Fed-Vertretern, die im Laufe der Woche erwartet werden, dürften ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein.
Die Situation in Deutschland: Eine Welle von Unternehmensinsolvenzen
Parallel zu den Entwicklungen auf dem US-Markt sieht sich Deutschland mit einer eigenen wirtschaftlichen Herausforderung konfrontiert: einer anhaltenden Welle von Unternehmensinsolvenzen. Nach einem Rekordwert im Dezember blieb die Zahl der Insolvenzen auch im Januar auf einem unverändert hohen Niveau. Diese Entwicklung betrifft nicht nur Unternehmen, die bereits vor der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten waren, sondern auch solche aus Schlüsselbranchen, die nun häufiger Restrukturierungen durchführen, die oft mit Insolvenzverfahren einhergehen.
Branchenspezifische Herausforderungen und ihre Auswirkungen
Die von der Pleitewelle betroffenen Branchen in Deutschland – Automobil-, Chemie- und Immobilienbranche – stehen jeweils vor einzigartigen Herausforderungen. Die hohen Energiepreise setzen die Chemiebranche unter Druck, die Autoindustrie befindet sich inmitten einer Transformation zur Elektromobilität und muss sich gegen die Konkurrenz aus China behaupten, während die Immobilienbranche mit den Folgen der Zinswende und steigenden Kosten zu kämpfen hat. Diese sektorspezifischen Probleme könnten weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft insgesamt und speziell auf die Nachfrage nach bestimmten Edelmetallen haben, da sowohl Platin als auch Palladium wichtige Materialien für die Automobil- und Chemieindustrie sind.
Gold: Auf der Suche nach Richtung
Gold schloss am Dienstag bei 1993 US-Dollar und verzeichnete damit einen Rückgang von -1,6% in dieser Woche. Die technische Analyse zeigt, dass der Goldpreis derzeit eine kritische Phase durchläuft. Trotz des jüngsten Rückgangs bleibt der Preis über dem langfristigen 200-Tage-Durchschnitt, was ein positives Signal sein könnte. Allerdings deutet die übergeordnete Trendlage darauf hin, dass Bullen es schwer haben könnten, den Markt zu dominieren. Der Unterstützungsbereich um 1853 US-Dollar und der Widerstandsbereich um 2135 US-Dollar werden in den kommenden Wochen entscheidend sein.
Silber: Bären am Ruder
Silber (TVC:SILVER) hat in dieser Woche mit einem Rückgang von -2,7% ebenfalls an Wert verloren. Der Preis von Silber, der unter dem 200-Tage-Durchschnitt liegt, deutet auf eine übergeordnet negative Trendlage hin. Der Unterstützungsbereich bei 21,62 US-Dollar und der Widerstandsbereich bei 25,91 US-Dollar sind Schlüsselzonen, die es zu beobachten gilt. Die aktuelle Marktlage zeigt, dass Bären dominieren, was kurzfristig Herausforderungen für potenzielle Käufer darstellen könnte.
Platin: Bären haben das Sagen
Platin (TVC:PLATINUM) verzeichnete einen Rückgang von -0,31% in dieser Woche und bestätigt damit den negativen Trend mit einem vorläufigen Monatsergebnis von -4,7%. Der Preis liegt unter dem 200-Tage-Durchschnitt, was die negative Stimmung unterstreicht. Die technische Analyse identifiziert 841 US-Dollar als wichtigen Unterstützungsbereich und 1013 US-Dollar als Widerstandsbereich. Die deutliche Dominanz der Bären könnte weiterhin Druck auf den Platinpreis ausüben.
Palladium: Kein Fortschritt zu verzeichnen
Palladium (TVC:PALLADIUM) steht diese Woche unverändert da, mit einem vorläufigen Monatsergebnis von -11,5%. Dies unterstreicht die Schwierigkeiten, vor denen Anleger stehen. Der Kurs liegt unter dem 200-Tage-Durchschnitt, was auf eine überwiegend negative Marktlage hindeutet. Der Unterstützungsbereich bei 847 US-Dollar und der Widerstandsbereich bei 1240 US-Dollar sind entscheidende Marken für die zukünftige Richtung von Palladium.
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14.02.2024 - Andreas Opitz
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