
Edelmetall Marktbericht vom 20.07.2024: Gold und Silber durchlaufen trotz langfristigem Aufwärtstrend kurzfristige Verluste
Die Rolle der Alpenrepublik in der internationalen Edelmetallwirtschaft
In dieser Woche zeichneten die Edelmetallmärkte ein gemischtes Bild, das durch sinkende Preise bei gleichzeitig langfristigem Wachstum geprägt war. Während Gold auf 2399 US-Dollar fiel, ein Rückgang um 0,54 %, verlor Silber deutlicher und schloss bei 29,20 US-Dollar – ein Minus von 5,2 %. Trotz der kurzfristigen Verluste zeigen beide Metalle im Jahresvergleich ein starkes Wachstum. In diesem Artikel analysieren wir, was hinter den jüngsten Bewegungen steckt und welche Faktoren die Märkte beeinflussen könnten.
Die jüngsten Bewegungen auf den Edelmetallmärkten waren geprägt von einer einheitlichen, wenn auch negativen Entwicklung. Diese Woche endete sowohl für Gold (TVC:GOLD) als auch für Silber (TVC:SILVER) mit Verlusten, eine Entwicklung, die beispielhaft für die Volatilität dieser Anlageklassen steht. Trotz dieser Schwankungen bleibt der Jahresverlauf positiv, mit einem Anstieg von 16,37 % bei Gold und 22,82 % bei Silber.
Internationale Handelsströme und die Rolle der Schweiz
Die Schweiz spielt eine zentrale Rolle im internationalen Handel mit Edelmetallen. Jüngste Handelsdaten unterstreichen eine bemerkenswerte Aktivität, besonders im Goldsektor, der sowohl im Import als auch Export beträchtliche Volumina und Werte erreichte. Hauptlieferanten waren im Juni 2024 Chile, Peru und die USA. Im Bereich der Exporte sticht besonders die Position der Schweiz als Hauptlieferant für Märkte wie China, Frankreich, Indien und die Türkei hervor. Trotz eines Rückgangs der Exporte nach China bleiben die Handelsströme robust, was die globale Verflechtung und Bedeutung der Schweiz im Edelmetallsektor unterstreicht.
Die Risikoaversion in den Finanzmärkten und politische Einflüsse
In den letzten 24 Stunden zeigten die Finanzmärkte eine verstärkte Risikoaversion, angetrieben durch politische und wirtschaftliche Entwicklungen. In den USA zeichnet sich eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Wahlsieg von Donald Trump ab, was überraschend positive Signale für die Aktienmärkte sendet. Gleichzeitig haben Spekulationen über einen vorzeitigen Rücktritt von Joe Biden die politische Unsicherheit erhöht. Die Federal Reserve signalisiert zudem eine mögliche Zinssenkung im September, während die Europäische Zentralbank unter Christine Lagarde eine komplexe Rhetorik an den Tag legt, trotz eines signifikanten Rückgangs der Inflation.
EZB-Politik und ihre globalen Auswirkungen
Die Haltung der Europäischen Zentralbank bleibt trotz der Herausforderungen durch eine niedrigere Inflation unverändert komplex. Diese Politik zieht Parallelen zu Japan, das ähnliche ökonomische Herausforderungen ohne drastische Zinserhöhungen meistert. Diese Situation reflektiert eine komplexe Dynamik, die sich sowohl auf die Gold- als auch Silbermärkte auswirkt, da Investoren in unsicheren Zeiten tendenziell sichere Anlagen bevorzugen.
Gold: Ein Blick auf die technischen Indikatoren
Der Goldpreis zeigt trotz der jüngsten Rückgänge im Wochenverlauf eine positive Entwicklung im Jahresverlauf. Der aktuelle Monatsgewinn beträgt 3,1 %. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein wichtiger Indikator für die langfristige Trendanalyse, ist steigend und der Preis befindet sich aktuell darüber, was ein positives Signal für Anleger darstellt. In der technischen Analyse zeichnen sich klare Zonen ab:
Als direkter mittelfristiger Widerstandsbereich dient die Zone um 2484 US-Dollar, während der mittelfristige Unterstützungsbereich bei 2146 US-Dollar liegt. Langfristige Sicherheit bieten die 1810 US-Dollar, nahe dem 52-Wochentief, was diesen Bereich als sehr robusten Unterstützungspunkt kennzeichnet. Die übergeordnete Trendanalyse, welche eine Vielzahl von Indikatoren berücksichtigt, deutet darauf hin, dass die Bullen den Markt derzeit dominieren.
Silber: Analyse und Markttendenzen
Ähnlich wie Gold weist Silber eine positive Tendenz im laufenden Jahr auf, trotz eines eher seitwärts gerichteten Trends im aktuellen Monat. Der Monatsgewinn von Silber liegt bei lediglich 0,22 %. Der 200-Tage-Durchschnitt ist ebenfalls steigend, und der Preis befindet sich über diesem wichtigen Langzeitindikator. Dies stellt ein allgemein positives Zeichen dar.
Bei der Betrachtung der technischen Widerstands- und Unterstützungszonen zeigt sich, dass die Zone um 32,49 US-Dollar als mittelfristiger und härtester Widerstandsbereich fungiert. Der direkte, mittelfristige Unterstützungsbereich liegt bei 24,31 US-Dollar. Langfristig gesehen bietet die Zone um das 52-Wochentief von 20,67 US-Dollar eine starke Unterstützung. Die umfassende Analyse der Markttrends mittels diverser Indikatoren legt nahe, dass der Markt eine tendenziell seitwärts gerichtete Haltung einnimmt.
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20.07.2024 - Andreas Opitz
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