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NTG24-Tagesbericht Gold vom 27.06.2023: Heutige US-Konjunktur- und Preisdaten für Gold ein Schlag ins Kontor

Erstmaliger FED-Präsidenten (Powell)-Auftritt auf EZB-Konferenz für Gold möglicherweise fatal

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 27.06.2023: Heutige US-Konjunktur- und Preisdaten für Gold ein Schlag ins Kontor

 

Nach der heutigen Publikation erneut durchweg überraschend positiver US-Konjunktur- und Preisdaten ist die bis um 20:30 Uhr verzeichnete weitere Gold-Korrektur um nur – 0,5 % auf 1914 USD aus unserer Sicht noch als zu glimpflich einzustufen.

Der morgige, historisch erstmalige direkte Auftritt eines FED-Präsidenten (Powell) auf der laufenden EZB-Konferenz in Sintra / Portugal im Rahmen einer Panel-Diskussion zu aktuellen Fragen der internationalen Zentralbanken-Politik exakt zeitgleich mit dem Wall Street-Handelsauftakt um 15:30 Uhr birgt damit nun das hohe Risiko, dass Gold (TVC:GOLD) mit Unterschreitung der derzeit wichtigsten Horizontalunterstützung von 1910 USD ab morgen nun endgültig in eine charttechnisch nur noch sehr neutrale Kurszone von rd. 1830 – 1890 USD zurückfallen könnte.

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Werbebanner ClaudemusBereits die heute vorgelegten wichtigsten US-Konjunktur-Indikatoren waren dabei für Gold klar negativ zu werten, zeigten sie doch erneut, in welch robustem Wirtschafts- und Preisumfeld sich die USA aktuell weiterhin befindet, was entweder die Konsenserwartung des FED Watch-Tools einer weiteren Leitzinserhöhung um + 0,25 % oder die FED-Präferenz für zwei weitere Leitzinserhöhungen in 2023 um + 0,5 % sehr plausibel werden lässt.

 

Negative Gold-Reaktion auf heutige starke US-Konjunkturdaten noch zu moderat

 

Denn lückenlos gingen heute alle monatsweise publizierten US-Konjunkturindikatoren über die Schätzungen der Wirtschaftsexperten wie auch die jeweiligen Vormonatswerte klar hinaus.

So wurde der Gesamt-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Mai gegenüber dem April nun mit + 1,7 % nach + 1,2 % im April relativ zum März publiziert, die Ökonomen hatten hingegen sogar einen Rückgang um – 1,0 % im Mai erwartet.

Auch die Investitionsgüter-Auftragseingangs-Kernrate unter Ausklammerung von Rüstungsgütern und Fahrzeugen stieg im Mai auf Monatsbasis nun um + 0,6 % (Konsensprognose: - 0,1 %), während im April gegenüber dem März noch ein Rückgang um – 0,6 % verzeichnet worden war.

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Weiter gingen die für Gold heute klar negativen Fundamentalnachrichten mit einem weiteren Rückgang des Case-Shiller-Hauspreisindexes im April von jährlich – 1,1 % auf – 1,7 %, die Ökonomen hatten hingegen sogar mit einem Rückgang zum – 2,6 % gerechnet.

Dies bedeutete, dass dieser Hauspreisindex saisonal unadjustiert im April auf Monatsbasis nun um + 1,7 % gestiegen ist (Konsensprognose: + 1,5 %), verglichen mit einem Monatsanstieg im März um + 1,6 %. Danach fielen die um 16 Uhr veröffentlichten US-Neubau-Hausverkäufe im Mai mit 763.000 ebenfalls klar höher aus als im April (680.000) sowie von den Ökonomen erwartet (675.000).

Und zuletzt toppte auch die Verbrauchervertrauens-Indexkalkulation des Conference Boards für den Juni als einer der aussagefähigsten Frühindikatoren mit einem publizierten Wert von 109,7 den Vormonatswert von nur 102,5 wie auch die Analysten-Schätzung von 104,0 um Längen.

Nach all diesen heutigen durchweg starken US-Konjunktur- und Preisindikatoren, die die ehemals zitierte Gefahr einer möglichen US-Rezession in 2023 nun endgültig gegenstandslos werden lassen sollten und gleichzeitig aber (entgegen den extrem bullishen Statements des Präsidenten der FE Atlanta, Bostic) nun sicher mindestens noch eine weitere Zinserhöhung in 2023 um + 0,25 % nach sich ziehen dürften, war der o.g. bisherige weitere Rückgang von Gold um nur – 0,5 % auf 1914 USD aus unserer Sicht jedoch in jedem Fall als noch zu moderat einzustufen (ganz im Gegensatz zu den US-Aktienmärkten, wo z.B. der S&P 500-Index nach diesen Konjunkturdaten völlig zu Recht um weitere + 1,1 % nach oben schnellte).

 

Morgige Panel-Debatte Powell-Lagarde könnte Goldabsturz unter 1910 USD bewirken

 

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Werbebanner EMH PM TradeIn der morgen um 15:30 Uhr – exakt mit dem Wall Street-Handelsauftakt – bisher historisch erst- und einmaligen öffentlichen Panel-Diskussion zwischen Powell (Präsident der FED) und Lagarde (Präsidentin der EZB) im Rahmen der laufenden EZB-Zentralbank-Konferenz in Sintra / Portugal, in der beide ihren aktuell engsten und zinspolitisch perfekt aufeinander abgestimmten Schulterschluss im gemeinsamen Kampf gegen die Inflations-Ausbreitung in den USA wie auch der Eurozone betonen dürften, könnte Gold daher unseres Erachtens nun leicht unter einer definitiven Verletzung von 1910 USD (= Tages- und damit auch Korrekturtief vom 23.06.) der finale „Dolchstoß“ unter einem in den kommenden Tagen erfolgenden Rückfall nur noch in die zunächst völlig neutrale Unterstützungsfächer-Auffangzone von rd. 1830 – (in diesem Fall) bestenfalls 1890 USD ereilen.

Wir erneuern unsere im gestrigen Tagesbericht zu Gold abgegebene Verkaufsempfehlung von Gold im Falle einer Unterschreitung von 1910 USD daher nun nochmals nachdrücklich.

 

Chart: Gold längerfristig

 

Gold auf TradingView

 

27.06.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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