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NTG24-Tagesbericht Gold vom 05.05.2023: Gold stürzt nach den von uns erwartet starken US-Arbeitsmarktzahlen ab

Aktueller Goldkurs zwar fundamental fragwürdig, aber Aufwärtstrend weiter intakt

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 05.05.2023: Gold stürzt nach den von uns erwartet starken US-Arbeitsmarktzahlen ab

 

Gestern stürzte Gold nach der zwar nicht im Konsens der Ökonomen, allerdings von uns genauso stark erwarteten Beschäftigungsberichts-Vorlage des US-Arbeitsministeriums zum April deutlich um - 1,6 % ab. Der Schlusskurs lag jedoch bereits wieder deutlich oberhalb des Tagestiefstkurses und bestätigte damit trotz fundamental stark angebrachter Zweifel an der aktuellen Angemessenheit des Goldpreises die grundsätzlich fortbestehende Intaktheit seines Aufwärtstrends.

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Von seinem gestern nach der Vorlage starker US-Arbeitsmarktdaten im Tagestief bei nur noch 2000 USD angekommen Kurs erholte sich Gold (TVC:GOLD) ab 16:15 Uhr wieder deutlich und konnte mit einem Schlussstand von 2017,50 USD seinen Tagesverlust damit wenigstens noch auf - 1,6 % begrenzen.

Der zuvor eingetretene Absturz in Gold nach der um 14:30 Uhr erfolgten Vorlage des US-Beschäftigungsberichts für den April durch das US-Arbeitsministerium war dabei auch völlig angebracht, da dieser in allen relevanten Einzelkriterien entgegen der im Konsens durch die Ökonomen erwarteten Abschwächung äußerst robust ausfiel.

Uns verwunderte der starke Ausgang dieser Arbeitsmarkt-Berichtsvorlage hingegen kaum.

 

Gold gerät nach erneut sehr robustem US-Arbeitsmarktbericht unter die Räder

 

Vielmehr hatten wir die erhebliche Zurückhaltung der Ökonomen in ihren Konsensprognosen angesichts des 2 Tage zuvor ebenfalls sehr positiv ausgefallenen Privatunternehmens-Neueinstellungsberichts durch das Institut ADP sowie der zuletzt zudem überraschend stark publizierten April-Einkaufsmanager-Reports für das US-Industrie- wie auch Dienstleistungsgewerbe in unserer Edelmetall-Gesamtmarktvorschau vom Freitag ja schon zuvor mit recht hoher Wahrscheinlichkeit als zu pessimistisch eingestuft, was schließlich auch durch die anschließenden Zahlenvorlagen rundweg bestätigt wurde.

So kam es nach dem Arbeitsministeriums-Bericht im April außerhalb der Landwirtschaft nun zu 253.000 Neueinstellungen, entgegen der Konsensprognose der Ökonomen von nur + 180.000 sowie der im März sogar nachträglich auf nur + 165.000 herunterrevidierten Neueinstellungszahl. In diesem Zuge sank dadurch auch die Arbeitslosenquote in den USA weiter leicht von 3,5 % auf 3,4 %, während die Ökonomen sogar mit einem geringfügigen Anstieg auf 3,6 % gerechnet hatten.

Darüber hinaus fiel auch der Stundenlohnsteigerungs-Druck im April wieder einmal unerfreulich stark aus und verschärfte die schlagartige Korrektur des Goldpreises nach diesen Zahlen sicher noch erheblich.

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Werbebanner EMH PM TradeDenn entgegen der von den Ökonomen prognostizierten Beibehaltung der monatlichen Stundenlohnausweitung auf dem März-Niveau von + 0,3 % stieg dieser im April nun monatlich sogar weiter auf + 0,5 % an. Auf Jahresbasis führte dies damit nun im April zu einem Stundenlohnzuwachs um + 4,4 %, während dieser im März noch + 4,3 % betragen hatte und auch in diesem Kriterium die Ökonomen sogar einen leichten Rückgang auf + 4,2 % erwartet hatten.

Man kann somit definitiv festhalten, dass die Ökonomen gestern im Konsens wirklich in lückenlos allen entscheidendsten Kriterien in ihrer Annahme einer US-Arbeitsmarktabschwächung im April falsch gelegen haben, was damit den hierauf gestern zunächst bis auf 2000 USD erfolgten Goldpreis-Absturz natürlich vollauf schlüssig erklärt.

 

Neues Signal für US-Konjunkturaufschwung seit April + weiterhin restriktive FED-Politik

 

Dagegen sehen wir uns nun auch durch diesen gestrigen, sehr robusten US-Arbeitsmarktbericht in unserer schon zuvor durch die o.g. weiteren Konjunkturdaten geprägten Mutmaßung bestätigt, dass die US-Wirtschaft seit April nach ihrem realen BIP-Wachstumseinbruch im 1. Quartal auf nur noch + 1,1 % nun wieder in eine merkliche Belebung übergegangen sein dürfte.

Sollte sich dies auch zunächst bis mindestens zum Ende des 2. Quartals weiter in diesem Trend fortsetzen (wofür wir eine recht hohe Wahrscheinlichkeit sehen), würde das BIP-Wachstum im 2. Quartal fraglos wieder spürbar stärker als noch im 1. Quartal ausfallen, womit dann voraussichtlich auch eine US-Wirtschaftsrezessions-Gefahr im Gesamtjahr 2023 (selbst auch im Falle erneuter Konjunkturdämpfungseffekte durch die zurückliegenden FED-Leitzinserhöhungen) wohl bereits als gebannt betrachtet werden könnte.

Da diese Wirtschaftsbelebung jedoch im April nun auch unübersehbar wieder sofort mit einer erneuten Verstärkung des Lohnauftriebs einhergegangen ist, wird das landesweite FED-Direktorium auch diesen US-Arbeitsmarkt-Bericht nun sicher erneut mit deutlichem Missfallen zur Kenntnis genommen haben und sich darin nun wieder einmal in ihrer bereits am Mittwoch erneut in den Raum gestellten Haltung bestätigt sehen, auf noch „unabsehbare Zeit“ ein mögliches finales Leitzinsniveau von 5,00 – 5,25 % zunächst noch auf „Monate hinaus“ konstant beizubehalten.

Sollten also nun nicht wenigstens die nun am 10.05. in den USA zur Vorlage anstehenden April- Inflationsdaten aus FED-Sicht noch halbwegs akzeptabel ausfallen (im Konsens wird hier auf Jahressicht in der Gesamtrate nun eine Beibehaltung von 5,0 % erwartet, in der Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelkosten dagegen wenigstens ein minimaler Rückgang von 5,6 % auf 5,5 %), könnte der vom sog. FED-Watch Tool aus unserer Sicht bereits jetzt sehr unglaubwürdig vertretene Mehrheitskonsens einer spätestens zum 20.09. prognostizierten ersten FED-Leitzinssenkung wohl endgültig als völlige Makulatur erachtet werden.

Das Eintreten eines solchen, nach den bisher überraschend positiven US-Konjunkturvorboten für den April absolut nicht auszuschließenden Negativ-Inflationsszenarios würde dann dem Goldpreis ab dem 10.05. ohne jede Frage sicher einen weiteren empfindlichen Absturz zufügen.

 

Gold-Aufwärtstrend zwar charttechnisch noch intakt, aber erhöhte Vorsicht geboten

 

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Werbebanner ClaudemusSo sehr wir daher auch weiterhin die aktuelle Angemessenheit des Goldkurses zumindest aus fundamentaler Sicht selbst jetzt noch bei 2017 USD nach seinem schlagartigen Rückgang vom nun erreichten Donnerstag-Rekordhoch bei 2080 USD in Zweifel ziehen, ist jedoch dennoch zu konstatieren, dass sich Gold gerade auch dank des starken Freitags-Rebounds auf den Schlusskurs von 2017 USD auch weiterhin charttechnisch noch immer in einem grundsätzlich intakten Aufwärtstrend befindet.

Dies gilt auch weiterhin, obwohl nun schon seit 20.03. (allerdings unter einem massiven Abbau der an diesem Tag maximalen Überkauftheit in Gold) per Saldo praktisch nur noch eine hoch volatile Seitwärtsbewegung in Gold zu verzeichnen ist.

Denn zum einen verletzte Gold mit seinem gestrigen Tagestief von 2000 den häufig sehr als Unterstützung dienenden Bollinger-Durchschnitt im Tageschart von 2004 USD bisher nur zu kurzzeitig und geringfügig, als dass diese Unterstützung nun mittlerweile wieder erneut (wie auch schon ständig vom 19.04. – 02.05.) als hinfällig zu betrachten wäre.

Zudem befindet sich dieser Bollinger-Durchschnitt bereits seit dem 10.03. seinerseits weiterhin in einem nach wie vor kontinuierlichen Anstieg, was ebenfalls als Beleg für den charttechnisch generell weiterhin völlig intakten, wenn auch zuletzt im Momentum deutlich abgeschwächten Aufwärtstrend in Gold anzusehen ist.

Von einem möglichen Ende des Aufwärtstrends in Gold wäre charttechnisch daher frühestens erst dann auszugehen, wenn die derzeit besonders im Wochenchart seit 19.03. signifikant erkennbare, flachere Anstiegs-Flagge in Gold ab Unterschreitung von 1969 USD zunehmend signifikant verletzt würde.

Bis zur möglichen Erreichung dieses Unterstützungspunkts (was gerade auch ab 10.05. durchaus ein erhöhtes Risiko darstellt) sollten in der momentanen fundamentalen Fragwürdigkeit des aktuellen Goldpreis-Niveaus daher durchaus auch weiterhin Gewinnmitnahmen in Betracht gezogen oder zumindest von neuen Goldkäufen derzeit Abstand genommen werden.

Eine tatsächlichen definitiven Anlass, gerade auf mittlere bis längere Sicht strategisch aufgebaute Goldbestände derzeit grundsätzlich zum Verkauf zu stellen, sehen wir derzeit jedoch noch nicht, sondern würden hierfür (frühestens) erst eine Unterschreitung der o.g. Marke von 1969 USD für maßgeblich halten.

 

Chart: Gold längerfristig

 

Gold auf TradingView

 

06.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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