NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 09.02.2023: Gold-Anleger warten auf US-Konjunkturdaten

US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

 

Aktuell befinden sich die Marktakteure in Lauerstellung, weshalb nicht viel Bewegung in Gold ist. Derzeit notiert Gold bei 1.883 USD, doch die bald veröffentlichten US-Zahlen zu Erstanträgen der Arbeitslosenhilfe werden den Edelmetall-Markt dominieren.

Wie in dem schon heute Morgen eingestellten Bericht dargelegt, stellten die bereits um 8 Uhr vorab publizierten Januar-Inflationszahlen für Deutschland heute die wichtigsten Konjunkturdaten-Veröffentlichungen dar. Darauf folgt um 14:30 Uhr die Publikation der wöchentlichen US-Statistik zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die Einfluss sowohl auf Gold (TVC:GOLD) als auch auf die anderen Edelmetalle haben wird.

Ohne Adjustierung des für Deutschland relevanten Inflations-Warenkorbs an dessen gültige Zusammensetzung für die gesamte Eurozone wurde in Deutschland im Januar nach dieser "klassischen" Definition nun ein Rückgang der Inflationsrate von 9,6 % auf 9,2 % verzeichnet (Konsensprognose dagegen: erneuter Anstieg auf 10,0 %).

 

Inflation minimal gestiegen

 

Harmonisiert mit der Eurozonen-weit gültigen Warenkorb-Zusammensetzung ergab sich für Deutschland dagegen im Januar nun eine Inflationsrate von 8,7 %. Dies stellte gegenüber dem Dezember (8,6 %) zwar einen leichten Auftrieb dar, blieb aber ebenfalls hinter der Konsenserwartung der Ökonomen (8,9 %) zurück.

Auf beide o.g. heute wichtigsten Konjunkturdatenveröffentlichungen hin ist aber auch im weiteren Tagesverlauf keinerlei nennenswerte Preisreaktion der Edelmetalle zu erwarten.

Vielmehr könnte die ab ca. 11 Uhr angekündigte neue Quartals-Publikation der EU-Kommission zu ihren weiteren BIP-Wachstums- und Inflations-Einschätzungen innerhalb der EU für 2023 - 2025 heute für ein gesteigertes Interesse auch der Edelmetall-Akteure sorgen. Hinsichtlich weiterer relevanter Redetermine steht ab heute Abend um 19 Uhr außerdem auch noch ein Vortrag des EZB-Vizepräsidenten De Guindos in Madrid auf der Agenda, wo er möglicherweise ebenfalls eine Einschätzung zu den voraussichtlichen weiteren Leitzinsanhebungs-Erfordernissen der EZB abgeben wird.

 

Gold aktuell unspektakulär

 

In dem heute jedoch somit insgesamt von makroökonomischer Seite als recht unspektakulär einzustufenden Tag tendiert Gold (TVC:GOLD) aktuell um + 0,5 % über seinem Vortagesschluss (aktueller Kurs: 1884 USD).

 

Chartbild: Gold

 

Gold auf TradingView

 

Der seit 06.02. nach einem vorherigen Crash von 1.960 USD aus ab einem Tief von 1.860 USD, also exakt um stolze 100 USD tiefer, vorerst wieder eingeleitete zögerliche Erholungstrend findet damit also heute bislang wieder eine moderate Fortsetzung.

In dieser aktuell noch immer sehr moderaten Stabilisierungsphase sehen wir den nächsten Widerstand in Gold nun in der zuletzt verletzten Unterstützungszone von ca. 1.892 – 1.905 USD, darüber hinausgehend würde der aktuell bei 1.913 USD liegende gleitende Bollinger Band-Durchschnitt auf 1tägiger Chartbasis den nächsthöheren Widerstand bilden.

Auf der anderen Seite würde ein künftige nachhaltige Verletzung der weiterhin unbedingt zu behauptenden, elementar wichtigen Chartunterstützung bei 1.860 USD schlagartig ein noch erheblich stärkeres Korrekturpotenzial auf nur noch rd. 1830 USD eröffnen. Denn hier wurde vom 03. - 05.01. die nächsttiefere Horizontal-Unterstützung in Gold gebildet.

Entsprechend seiner Erholungstendenz seit dem 06.02. ist das Momentum von Gold im kurzfristigen Chart auf 4 Stunden-Basis nun ebenfalls erstmals wieder leicht in die Kaufzone (> 50) vorgestoßen und bildet dort momentan weitere Kaufsignale aus.

 

09.02.2023 - Matthias Reiner

 

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