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HOYA CORP: Weltmarktführer in Optik-Technologien

HOYA CORP: Nr. 1 in optischer Informations- und Medizintechnologie

NTG24 - HOYA CORP: Weltmarktführer in Optik-Technologien

 

Einer der zuletzt bereits in weltweite Spitzenränge vorgestoßenen, den meisten Investoren hierzulande bislang jedoch wohl noch immer weitgehend unbekannten Spezialisten sowohl für optoelektronische Informations- wie aber auch Medizintechnologieprodukte ist ohne Frage die japanische HOYA CORP. (JP3837800006). Nahezu alle weltweit namhaften Produzenten von optikgestützten IT- und Medizintechnik-Anwendungen zählen mittlerweile zum illustren Kunden- oder gar auch teils Konkurrenzkreis von Hoya, seien es beispielsweise im IT-Bereich der Weltmarktführer für lithographische Chipbeschichtungen, ASML HOLDING (NL0010273215), der international expandierende Augenheilkunde-Spezialist CARL ZEISS MEDITEC (DE0005313704) oder auch der gestern analysierte Technologieführer für digitale Laserprojektionen, die belgische BARCO NV (BE0003790079).

Zur Abbildung des generell rasant wachsenden Segments zunehmend innovativer Optik-Technologielösungen ist die Position der HOYA CORP. daher auch bereits seit Auflegung unseres erfolgreich abschneidenden Strategiedepots VERMÖGENSSTREUUNG am 30.04.2019 fester Bestand dieses Depots und stellt dort seither auch den Performance-Spitzenreiter dar (in Euro + 35,8 % seit Einstand). Zeit genug also daher, auch diesen hoch interessanten Technologieführer einmal näher vorzustellen, der es bereits auf eine beachtliche Large Cap-Aktienmarktkapitalisierung von über 30 Mrd. Euro bringt.

 

Chart: HOYA CORP (in Euro) gegen ASML / CARL ZEISS MEDITEC / DAX

 

Chart: Hoya Corp. vs. ASML, Carl Zeiss M., DAX

 

Geschäftsprofil

 

Das Erfolgsgeheimnis im Geschäftsprofil der bereits 1941 gegründeten HOYA CORP. – die seinerzeit bereits ebenso ein asienweiter Technologieführer in der Herstellung optischer Mikroskop- und Kameralinsen waren – liegt generell gesagt mittlerweile in einem so hoch integrierten Spektrum optoelektronischer Verfahren und Erzeugnisse sowohl für gleichzeitige industrielle wie medizintechnische Anwendungen, wie es in dieser Integrationstiefe weltweit derzeit kaum ein zweites Mal anzutreffen ist.

In dem stetigen Unternehmensleitsatz, der globalen Konkurrenz in puncto Innovationskraft dauerhaft deutlich voraus zu sein, avanciert die weltweit tätige Hoya Corp. mittlerweile in nicht weniger als 27 % ihres Produktabsatz-Spektrums zur Nr. 1 und in 58 % des konzernweiten Produktumsatzes zur Nr. 2 der Welt!

Die weltweite Führungs-Position Nr. 1 nimmt Hoya dabei durchweg in allen Kernproduktbereichen ein, die den industriellen Optoelektronikprodukten zuzurechnen sind (= 33 % Beitrag zum Konzernumsatz). Hierzu zählt der weiterhin tragende Bereich optischer Kamera- und Mikroskoplinsen ebenso, wie Linsenmodule für Smartphone- und Digitalkameras, Laserquellen aller Art, je nach Bedarf abschirmungs- oder bündelungsgenaueste Fotolicht- und Strahlungsfilter selbst für eine ultrahochfrequente UV-Lithographie von Chips (hier kommt ASML als Abnehmer ins Spiel) sowie Bildsignal-Basisplatten in LCD-Panels von Flachbildschirmen, PC-Monitoren und Smartphones.

Die Weltmarkt-Position Nr. 2 besetzt Hoya außerdem in folgenden Produktfeldern der Division Optische Medizintechnik (= Anteil von 66% am Konzernumsatz): Klassische Brillen ersetzende Kontaktlinsen (hierin ist die französische Essilor / FR0000121667 Weltmarktführer) sowie optische und thermische medizinische Endoskope z.B. für Augen-, Kiefer- oder organische Diagnosen bzw. Operationen. Darüber hinaus ist in dieser Sparte Hoya außerdem auch der unangefochtene Marktführer Japans im Vertrieb von Kontaktlinsen wie auch in der Herstellung künstlicher Augenlinsen im Zuge von Katarakt-Operationen sowie von orthopädischen Keramik-/Titan-Prothesen und -Implantaten.

Ebenso diversifiziert und ausgewogen wie die Produktstruktur ist dementsprechend auch die weltweite geographische Ausrichtung der Hoya Corp. . So verteilen sich bei einer weltweiten Anzahl von rd. 38.000 Mitarbeitern die Konzernumsätze zu 29 % auf Japan, 34 % den übrigen asiatisch-pazifischen Raum, 20 % Europa und 17 % die USA.

Interessant und sicher ebenso visionär wie „japan-untypisch“ ist dabei auch die Tatsache, dass nur 25 % der konzernweiten Produktionsleistung in Japan erbracht wird, bereits 75% des Produktangebots wird dagegen im Ausland hergestellt. Auf diese Weise wirkt Hoya der nun schon seit fast 5 Jahren verzeichneten YEN-Aufwertung gegen die meisten übrigen Industriewährungen kostenseitig so stark entgegen, wie aktuell sicher nur wenige japanische Weltkonzerne.

 

Ergebnis 2. Quartal 2019/20 (per 30.09.)

 

Entsprechend ihrem aktuell weltweit hervorragenden Produktions- und Absatzumfeld fielen auch die Ende Oktober vorgelegten Quartalszahlen per 30.09. sehr gut aus und bestätigten den herrschenden Aufwärtstrend nachdrücklich. So konnte in den abgelaufenen 3 Monaten bei einem Umsatzanstieg um 9 % der Reingewinn um 12 % gesteigert werden, der Gewinn vor Steuern gar um 15 %.

Der operative Gewinn der führenden Division „Medizintechnik“ wuchs dabei über all o.g. Produktbereiche und stieg gegenüber Vorjahr um 22 %. Vor diesem Hintergrund ist es auch als ein starker Erfolg zu werten und zeigt die hohe Geschäftsqualität von Hoya, dass trotz der zurückliegenden weltweiten Konjunkturbelastungen infolge des US-chinesischen Handelskriegs selbst auch in der zyklischeren Sparte „Optische Industrietechnik“ der Betriebsgewinn sehr solide um 12 % ausgebaut werden konnte. In dieser Division verzeichneten vor allem Fotoplatten für LCD-Displays sowie für unbewegliche Festplatten (sog. SSD’s) in Großrechenzentren sehr starke Umsatz-und Gewinnzuwächse, während speziell der Absatz von Digitalkamera-Komponenten für Smartphones deutlich rückläufig war.

 

Bild: Hoya Laser

Bildnachweis: © SLM Solutions Group AG

 

Feindliches Übernahmeangebot für Toshiba-Einheit NuFlare Inc. (JP3756350009)       

 

Ein weiteres Beispiel für ihre nach japanischen Verhältnissen offenbar sehr unkonventionelle wenn nicht gar kompromisslose, aber dafür umso erfolgreichere Unternehmensstrategie-Durchsetzung – siehe auch den 75 %-igen Produktionsanteil von Hoya Corp. im Ausland – legt der Technologiekonzern aktuell gleichfalls ebenso mit der Abgabe eines feindlichen Übernahme-Angebots für die Toshiba-Einheit NuFlare Inc. (JP3756350009) im Gegenwert von ca. 1,4 Mrd. USD an den Tag.

Denn nicht nur sind feindliche Übernahmen zwischen japanischen Unternehmen generell verpönt, da es ja dem gegenüber ein bis heute gängiges Prinzip der japanischen Unternehmenskultur ist, sogar wechselseitige Überkreuzbeteiligungen zu halten (sog. „Keiretsu“), um auf diese unerwünschte in- oder ausländische „Eindringlinge“ in die eigene Unternehmenshemisphäre wirksam abzuwenden.

Nein, Hoya Corp. setzt diesem für japanische Verhältnisse sehr ungewöhnlichen Akt einer Keiretsu-Aushöhlung derzeit sogar noch eine Krone dahingehend auf, dass dieses feindliche Übernahmeangebot auch noch als direktes Gegenangebot zur Offerte des Mutterkonzerns Toshiba Corp. vorgelegt wurde, die bislang mit 52 % Mehrheitsaktionär von NuFlare ist und mit ihrer Übernahmeofferte eigentlich im Begriff war, NuFlare nun komplett in den Mutterkonzern zu übernehmen und zu integrieren!

Dieses Vorgehen von Hoya Corp. löst aktuell einen regelrechten, auch medienwirksam begleiteten Aufschrei in der japanischen Unternehmenslandschaft aus, das andere traditions- und nationsbewusste japanische Konzernlenker momentan sicher auch nur mit dem Vorwurf von „Wildwest-Methoden“ kommentieren, die Hoya Corp. in der Frage einer NuFlare-Übernahme aktuell praktiziert.

Dennoch würde eine Übernahme von NuFlare (wofür Hoya das Angebot von Toshiba um 1.000 YEN auf 12.900 YEN aufbesserte) Hoya Corp. operativ selbstverständlich bestens zu Gesicht stehen. Denn NuFlare ist japanischer Marktführer in der notwendigen Bemusterung der Halbleiterglasplatten (sog. Blank Masks), die Hoya Corp. als Lichtreflektionsbasis für UV-lithographische Chip-Beschichtungen weltführend herstellt und vertreibt. Eine Übernahme von NuFlare würde die vertikale Produktionsprozess-Integration bei Hoya Corp. also nochmals deutlich steigern, und auf diese Weise weitere Kostensenkungen und Effizienzgewinne mit sich bringen.

Es bleibt somit mit Spannung abzuwarten, wie das aktuelle „Gerangel“ zwischen Toshiba und Hoya um NuFlare letztendlich ausgehen wird. Belastungen auf die Geschäfts- und Aktienkursperspektiven von Hoya für den Fall, dass sie im Bieterwettstreit um NuFlare den Kürzeren zieht, würden wir angesichts der vergleichsweise moderaten betraglichen Übernahmedimension (insgesamt rd. 2 Mrd. USD oder rd. 6 % der aktuellen Aktienmarktkapitalisierung von Hoya) jedoch längerfristig kaum erwarten.

 

FAZIT: Aktienbewertung und Anlageurteil von HOYA CORP.

 

Hoya Corp. ist in vielen Bereichen seiner breit diversifizierten und technologisch hoch innovativen Palette an optoelektronischen Erzeugnissen sowohl für den industriellen wie auch medizintechnischen Bedarf ein unbestrittener Weltmarktführer. Eine längst in Large Cap-Dimensionen gestiegene Aktienmarktkapitalisierung (über 30 Mrd. Euro) wie auch die rasante weltweite Expansion bestätigen den ungebrochen dynamischen Wachstumspfad des Konzerns. Zur Erreichung seiner ambitionierten Geschäftsziele legt der Konzern offensichtlich auch notfalls eine für japanische Verhältnisse recht unkonventionelle und rigorose Gangart an den Tag, was wir für den langfristigen Geschäftserfolg des Konzerns jedoch nur als förderlich einstufen würden. Auf Basis eines bis 2022 voraussichtlich erzielten weiteren Reingewinnzuwachses um rd. 30 % und der exzellenten operativen Marge (27 %) wie Eigenkapitalrendite (20 %) halten wir das aktuelle KGV (2020e) von 29 gerade im Bewertungsvergleich zu prominentesten Vergleichsunternehmen wie Carl Zeiss Meditec oder ASML weiterhin für sehr attraktiv. Zur weiteren Verfolgung unserer Positionierung in dieser Aktie verweisen wir auf unser Strategiedepot VERMÖGENSSTREUUNG, in dem sich dieser Titel befindet.

 

 

21.12.2019 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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