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Johnson & Johnson revidiert Prognose nach oben

Konstant gute Quartalsergebnisse in Serie

NTG24 - Johnson & Johnson revidiert Prognose nach oben

 

Beim Pharma- und Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (ISIN: US4781601046, WKN: 853260) läuft die operative Entwicklung trotz der Corona-Pandemie weiterhin nahezu wie am Schnürchen. Dies belegen die Zahlen für das dritte Quartal, die gestern von dem Dow Jones-Unternehmen veröffentlicht wurden.

Rechneten die Analysten im Schnitt mit einem um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn von 1,98 US-Dollar je Aktie, so übertrafen die US-Amerikaner mit 2,20 US-Dollar je Anteilschein diese Schätzungen um mehr als zehn Prozent. Schon in den beiden Vorquartalen schafften es die US-Amerikaner, die Expertenschätzungen um 16 bzw. 12 Prozent zu schlagen. Wichtig ist außerdem, dass CEO Alex Gorsky die Umsatz- und Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr 2020 gegenüber der Juli Prognose leicht anheben konnte.

An der Wall Street wurde die Meldung in einer ersten Reaktion jedoch nicht honoriert. So gab das Papier im Dienstagshandel um 2,3 Prozent nach. Allerdings dürfte die geringfügige Enttäuschung nicht auf die Quartalszahlen zurückzuführen sein. Vielmehr sorgte die Tatsache, dass Johnson & Johnson seine Corona-Impstoffstudie wegen der Erkrankung eines Testpatienten unterbrochen hatte, für eine zeitweilige Verunsicherung bei den Investoren.

 

Kein Grund zur Panik

 

Insgesamt wird der Impfstoffkandidat JNJ-78436735 mit bis zu 60.000 freiwilligen Probanden getestet. Bei einer derart großen Teilnehmerzahl kann es durchaus vorkommen, dass es bei der klinischen Erprobung zu zeitweiligen Unterbrechungen aufgrund einer einzelnen Erkrankung kommen kann. Insgesamt bestehen aber weiterhin gute Chancen, dass Johnson & Johnson ab dem nächsten Frühjahr einen Corona-Kassenschlager landet.

Ohnehin sollten sich Investoren auf die Gesamtentwicklung des Konzerns, der deutschen Verbrauchern unter anderem durch die Produkte Penaten-Creme und Listerine bekannt ist, konzentrieren. Insgesamt ist Johnson & Johnson ein hervorragend aufgestelltes Unternehmen, das dank seiner guten Wettbewerbsposition in den Jahren 2018 und 2019 üppige Nettoumsatzrenditen von 18,8 bzw. 18,4% erwirtschaften konnte. 

 

Pharmageschäft als Wachstumstreiber

 

Wie aus dem jüngsten Quartalsbericht hervorgeht, läuft insbesondere das Pharma-Geschäft von Johnson & Johnson prächtig. Dieses ist mit einem Umsatzanteil von 54 Prozent bereits jetzt richtungsweisend für die Gesamtentwicklung des Unternehmens. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte die Pharma-Sparte die Erlöse um 5,0 Prozent steigern. Da sich aktuell alleine rund 30 Wirkstoffe in den USA in der klinischen Phase III, dem letzten großen Schritt vor der endgültigen Zulassung befinden, bestehen gute Aussichten, dass Johnson & Johnson mittelfristig mit neuen Medikamenten noch mehr Geld verdient. Ohnehin spielen die Amerikaner mit der Tochterfirma Janssen auf dem Gebiet der Wirkstoffforschung weltweit in der Ersten Liga.

 

Gute Aussichten für 2021 und 2022

 

Im laufenden Geschäftsjahr dürfte Johnson & Johnson bei etwa konstanten Umsätzen von rund 82 Milliarden US-Dollar seine Profitabilität nochmals steigern. So rechnen die Analysten, dass sich die Nettoumsatzrendite von 18,4 Prozent im Vorjahr auf 20,4 Prozent erhöht. Diese Prognosen sind nach der jüngsten Vorlage der Quartalszahlen durchaus realistisch. In den Jahren 2021 und 2022 sind dank der aussichtsreichen Pipeline Nettomargen von mehr als 24 Prozent möglich. Zugleich dürften sich die Erlöse im kommenden Jahr auf 87,5 Milliarden US-Dollar und in der darauf folgenden Zwölfmonatsperiode auf 92,1 Milliarden US-Dollar erhöhen, was unterm Strich kräftige Gewinnsteigerungen erwarten lässt.

 

Bewertung eröffnet weiteres Kurssteigerungspotenzial

 

Mit einem geschätzten 2021er-KGV von 18,7 und einem 2022er-KGV von 17,0 ist der Titel für ein absolutes US-Qualitätsunternehmen keinesfalls zu teuer. Vielmehr lassen die guten fundamentalen Aussichten sowie die hohe Qualität des Geschäftsmodells weitere Kurssteigerungen zu. Aktionären winken zusätzlich Ausschüttungen von insgesamt 4,24 bzw. 4,46 US-Dollar, was auf dem aktuellen Kursniveau einer Dividendenrendite von jeweils knapp drei Prozent entspricht. Zwar gibt es im Dow Jones einige Titel mit noch höheren Auskehrungen. Allerdings ist Johnson & Johnson an der Wall Street als zuverlässiger Dividendenzahler bekannt, der in der Vergangenheit seine Ausschüttungen stetig erhöht hat und auch zumindest mittelfristig weiter erhöhen dürfte.

 

Johnson & Johnson Corp.

 

Die Johnson & Johnson-Aktie befindet sich bereits seit Jahrzehnten in einem relativ stabilen Aufwärtstrend. Auch während des Corona-Crashs, der im März 2020 seinen Höhepunkt erreichte, zeigte sich das Papier auf US-Dollarbasis weitaus stabiler als andere Aktien und marschierte bereits Ende April 2020 wieder auf ein Allzeithoch. Aufgrund der guten technischen Verfassung sind weitere Kursanstiege möglich, sofern der Widerstandsbereich von 157 US-Dollar überschritten wird. Insgesamt ist die Johnson & Johnson-Aktie vor allem für langfristig orientierte und defensiv aufgestellte Anleger interessant, die nicht den schnellen Dollar machen möchten, sondern auf Dauer von der positiven Unternehmensentwicklung und den stattlichen Dividenden profitieren wollen. Entsprechend empfiehlt es sich für diese Anlegergruppe, auf dem aktuellen Kursniveau den Dow Jones-Titel zu akkumulieren.

 

14.10.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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