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Eli Lilly, Pfizer und Johnson & Johnson im Visier der US-Regierung und auch Novo Nordisk hat momentan wenig zu lachen

Die Pharmabranche bereitet Anlegern Kopfzerbrechen

NTG24 - Eli Lilly, Pfizer und Johnson & Johnson im Visier der US-Regierung und auch Novo Nordisk hat momentan wenig zu lachen

 

Das Geschäftsmodell der großen Pharmakonzerne ist nicht nur weitgehend krisensicher, sondern auch enorm lukrativ. Zu verdanken ist dies zu nicht unwesentlichen Teilen dem weitgehend unkontrollierten Markt in den USA, wo mit Abstand die größten Gewinne erzielt werden können. Doch die amtierende Regierung unter US-Präsident Donald Trump hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau daran etwas zu ändern.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBereits im Frühjahr sprach Donald Trump darüber, die Medikamentenpreise in den USA deutlich senken zu wollen, knüpfte dies aber noch nicht an feste Vorgaben oder gar irgendwelche Konsequenzen. Nun wurde der Ton verschärft. Wie Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Donnerstag ankündigte, habe Trump Briefe an 17 große Pharmaunternehmen verschickt. Darin werden jene aufgefordert, innerhalb von 60 Tagen sicherzustellen, dass Verbraucher in den USA mehr von einer Bestpreisgarantie profitieren und Medikamente zu niedrigeren Preisen angeboten werden.

 

 

 

Das sorgte an der Börse für einen Schreckmoment, der sich durch die gesamte Branche zog. Verluste gab es unter anderem bei der Aktie von Eli Lilly (US5324571083) zu sehen, die um 2,6 Prozent auf 740,07 US-Dollar abwertete. Das Unternehmen fährt momentan insbesondere mit schwer gefragten Abnehmmedikamenten hohe Gewinne ein. Die Anleger befürchten nun, dass in Zukunft deutlich kleinere Brötchen gebacken werden müssen.

 

Auch Pfizer gibt nach

 

Ähnliche Sorgen lasteten auch auf der Aktie von Pfizer (US7170811035), mit der es am Donnerstag um 2,2 Prozent auf 23,29 Dollar in Richtung Süden ging. Dabei ist noch vollkommen offen, welche Folgen der Vorstoß der US-Regierung haben mag. Noch wird auf die Freiwilligkeit der Konzerne gesetzt. Trump mahnte jedoch, dass jene „keine Fehler“ machen sollten. Sollten sie die Preise nicht von sich aus senken, so werde der Staat alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um dies zu erzwingen.

Rückhalt bekommt der Präsident von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy, der sich ohnehin mehr oder minder auf einem Kreuzzug gegen die Pharmakonzerne befindet. Tatsächlich lässt sich auch nicht bestreiten, dass die in den USA aufgerufenen Preise zuweilen jenseits von Gut und Böse liegen. Doch größere Rabatte würden die Unternehmen wohl auch zu Sparmaßnahmen zwingen. Beobachter rechnen in einem solche Fall mit weniger Forschungsausgaben und eklatanten Stellenabbauten.

 

Johnson & Johnson reiht sich ein

 

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Werbebanner EMH PM TradeNach der Vorstellung der US-Regierung sollen bei den Arzneimittelpreisen in Zukunft Preise von anderen wohlhabenden Ländern als Beispiel genommen werden, in denen es teils sehr genaue Regularien gibt. Problematisch ist dabei allerdings, dass viele Medikamente zuerst in den USA auf den Markt kommen und es so in der Anfangsphase überhaupt keine Vergleichswerte gibt. Wie diese Problematik angegangen werden soll, das ließ das Weiße Haus noch offen.

Offene Fragen und daraus resultierende Zweifel an der Durchführbarkeit der Pläne der US-Regierung konnten die Aktionäre von Johnson & Johnson (US4781601046) nicht beruhigen. Hier gab es ebenfalls rote Vorzeichen zu sehen; die Aktie wertete am Donnerstag um 1,5 Prozent auf 164,74 Dollar ab. Die positive Tendenz der letzten beiden Wochen erhält damit einen deutlichen Rückschlag und die schlechte Stimmung könnte sich durchaus noch intensivieren. Das wird aber von den weiteren politischen Entwicklungen abhängen.

 

Novo Nordisk im freien Fall

 

Ausländische Pharmaunternehmen bleiben von Trumps Vorhaben nicht verschont und so gibt es auch für Novo Nordisk (DK0062498333) keinerlei Grund, um sich in irgendeiner Weise auszuruhen. Bei dem dänischen Unternehmen läuft ohnehin noch sehr viel mehr nicht mehr richtig. Die jüngsten Zahlen sowie eine verringerte Prognose schickten die Anleger kürzlich in die Flucht. Bei den Analysten purzeln die Kursziele und die meisten Beobachter vermissen Anzeichen, die auf eine baldige Trendwende hindeuten könnten.

Der Ausverkauf der Aktie setzte sich am Freitag mit Verlusten von über vier Prozent fort. Zu Handelsschluss standen nur noch 42,36 Euro auf dem Ticker und auf 5-Tages-Sicht summieren die Abschläge sich schon auf knapp 30 Prozent. Niedrigere Margen und drohende Zölle kann Novo Nordisk momentan so überhaupt nicht gebrauchen. Und doch zeichnet sich genau das aktuell am Horizont ab.

 

Es scheint ernst zu werden

 

Angekündigt hat Donald Trump ein hartes Vorgehen gegen Pharmakonzerne bereits während seiner ersten Amtszeit, doch passiert ist wenig bis überhaupt nichts. Heute allerdings ist die Befürchtung groß, dass er seinen Worten auch Taten folgen lassen wird und die ausgerufene Frist macht aus eher vagen Befürchtungen eine sehr viel greifbarere Angelegenheit. Das könnte Aktien aus der Branche nun noch eine Weile länger zu schaffen machen, da die Bedeutung des US-Markts kaum zu überschätzen ist.

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01.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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