Während andere Autobauer CO2-Emissionen zu senken versuchen, will Mazda sogar Fahrzeuge mit negativer CO2-Bilanz realisieren
Mazda zeichnet eine interessante Zukunftsvision
Klimaschädliche Emissionen bleiben für die großen Autohersteller ein wichtiges Thema. Schließlich gilt die Mobilität als einer der größten Klimakiller und in zahlreichen Märkten droht Gegenwind, sollten die CO2-Emissionen in den kommenden Jahren nicht deutlich sinken. Die Ingenieure von Mazda machen sich um das Thema viele Gedanken und preschten vor rund zwei Wochen mit einem Vorhaben vor, welches einen beinahe schon revolutionären Ansatz mit sich bringt.
Vorgestellt wurde von Mazda (JP3868400007) im vergangenen Monat eine Studie, die auf den Namen Vision X-Coupé hört. Ausgestattet ist das dazugehörige Fahrzeug mit einer sogenannten Mobile Carbon Capture-Einheit. Die soll nicht nur dabei helfen, CO2-Emissionen zu senken. Es sollen während der Fahrt sogar CO2-Partikel aus der Umgebungsluft entzogen werden, sodass am Ende eine negative CO2-Bilanz vorgewiesen werden kann. In der Theorie würden Autofahrer damit umso mehr CO2 einsparen, je öfter und länger sie unterwegs sind.
Als Antrieb kommt bei dem Konzept Biosprit aus Mikroalgen zum Einsatz, dessen Produktion nicht hundertprozentig CO2-neutral erfolgt. Mazda spricht bei der Vorstellung von einer 90-prozentigen Klimaneutralität. Während der Fahrt werden also etwa zehn Prozent der CO2-Menge ausgestoßen, welche ein klassischer Verbrenner in die Luft abgeben würde. Durch das integrierte System zur Abscheidung von CO2 wird dies jedoch mehr als ausgeglichen, zumindest in der Theorie.
Ein langer Weg für Mazda
Gleich zwei CO2-Abscheider kommen im hinteren Teil des Fahrzeugs zum Einsatz, welche mithilfe eines ausgeklügelten Systems einen Teil des CO2 aus den Abgasen wieder einsammeln. Ist einer der beiden Abscheiden voll, schaltet das System auf den anderen um. Gleichzeitig wird der befüllte Abscheider erhitzt, das dort gespeicherte CO2 freigesetzt und in eine Kartusche geleitet. Jene lässt sich dann austauschen oder extern absaugen.
Bei der Verwendung von nachhaltigem Biosprit aus Algen soll sich damit laut Mazda unter dem Strich eine zehnprozentige negative CO2-Bilanz ergeben. Ausprobiert wurde das Ganze auch schon unter extremen Bedingungen. Auf dem Fuji International Speedway konnte ein vierstündiges Rennen absolviert werden. Die Technik soll weiter verfeinert werden, um die Abscheidungsraten noch zu erhöhen.
In der Theorie ergeben sich daraus hochinteressante Möglichkeiten. Allerdings ist es noch ein weiter Weg bis zu einer hypothetischen Serienreife. Nicht nur bräuchte es dafür einen massiven Ausbau der Kapazitäten für Biosprit. Auch die Infrastruktur für das Einsammeln gefüllter CO2-Kartuschen müsste aufgebaut werden, was etliche Milliarden verschlingen würde. Um derartige Investitionen zu rechtfertigen, müssten sich auch andere Hersteller mit dem Thema befassen. Dessen ist sich auch Mazda selbst bewusst und lässt wissen, sich noch in einer sehr frühen Phase zu befinden.
Öfter mal was Neues
Mit dem ganz großen Durchbruch, welcher sämtliche CO2-Probleme der Autobauer über Nacht lösen könnte, haben wir es beim Ansatz von Mazda noch nicht zu tun. Interessant ist das Ganze dennoch und der Hersteller geht zwei Schritte weiter als die meisten Mitbewerber. Das könnte in Zukunft noch Vorteile mit sich bringen. Für den Moment schadet es dem Aktienkurs immerhin nicht. Letzterer begab sich im Sommer in eine Phase der Erholung, welche den abgestürzten Kurs wieder um rund 25 Prozent in die Höhe befördern konnte.
Der positive Trend setzte sich in den vergangenen vier Wochen grundsätzlich fort, allerdings nicht ohne Widerstände. Solche machen sich auch in der neuen Woche bemerkbar. Am Dienstag rutschte die Mazda-Aktie hierzulande kurz nach Handelsbeginn um 2,1 Prozent auf 6,09 Euro zurück und blieb damit weiterhin auf Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 6,81 Euro. Die Aktionäre beschäftigen sich weniger mit fernen Zukunftstechnologien und mehr mit Themen wie aktuellen Absatzzahlen und Margen. In dieser Hinsicht hat momentan kaum ein Autohersteller wirklich etwas zu lachen.
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02.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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