Meta kocht in Sachen KI sein eigenes Süppchen und wählt in vielerlei Hinsicht einen anderen Ansatz als die Konkurrenz
Wer hätte das gedacht?
Künstliche Intelligenz bleibt dieser Tage in der Tech-Welt das beherrschende Thema. Jedes größere Unternehmen aus der Branche, das etwas auf sich hält, werkelt in der einen oder anderen Form an einer entsprechenden Lösung. Auch bei Meta steht die KI längst im Vordergrund. Die Facebook-Mutter scheint aber anders an das Ganze heranzugehen, als es viele erwartet hätten.
Erst kürzlich kündigte Meta (US30303M1027) die neueste Version seines Sprachmodells Llama an, welches auf den wenig missverständlichen Namen Llama 2 hören soll. Jenes wurde Konzernangaben zufolge mit 40 Prozent mehr Daten als der Vorgänger gefüttert. Entsprechend soll es noch bessere Ergebnisse bei diversen Aufgabenstellungen geben. Bis hierher gibt es erstmal keine Überraschungen.
Dezent verblüffend ist aber, wie Meta an die Vermarktung der eigenen KI-Lösungen herangeht. Während Microsoft (US5949181045) kürzlich noch ein erstes Monetarisierungsmodell für eigene Dienste rund um ChatGPT ankündigte, soll das Ganze bei Meta schlicht kostenlos sein, zumindest für den Moment. Zudem wird der Quellcode veröffentlicht, während andere Tech-Giganten diesen wie ein Staatsgeheimnis hüten.
Zudem setzt Meta auf umfangreiche Kooperationen mit anderen Tech-Riesen. Angeboten werden soll Llama beispielsweise über Microsofts Azure-Cloud und die AWS-Dienste von Amazon (US0231351067). Grundsätzlich ließe sich das Ganze sogar auf einer lokalen Maschine ausführen. Die Anteilseigner scheinen mit dieser ungewohnten Offenheit nicht ganz zufrieden zu sein. Die Meta-Aktie verlor am Freitag um 4,3 Prozent an Wert und fiel auf 302,52 US-Dollar zurück.
Meta: Das könnte glatt funktionieren
Zweifellos geht Meta bei seinem Ansatz rund um eigene KI-Lösungen Risiken ein. Das könnte sich auf lange Sicht aber tatsächlich auszahlen. Schließlich gibt es in der Vergangenheit mehr als genug Beispiele dafür, wie sich offene Software letztlich durchgesetzt hat. Das Betriebssystem Android ist dafür nur das bekannteste Beispiel. Zumindest ich persönlich könnte mir vorstellen, dass Meta erfolgreich aus der Reihe tanzt und sich damit mittelfristig ansehnliche Marktanteile sichern kann. Den Aktionären wird aber irgendwie verklickert werden müssen, wie damit dann irgendwann auch Geld verdient werden kann.
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21.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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