Netflix legt zu
Streamingdienste während der Coronakrise
Kinos sind leer, Filmstarts werden verlegt und Filmproduktionen werden gestoppt. Die Coronakrise beeinträchtigt Hollywood umfassend. Jedoch ist die Film- und Medienbranche aufgrund der Coronakrise gespalten. Denn während Hollywood momentan leidet, können Streamingdienste profitieren.
Streamingdienste gehören schon seit Langem bei vielen Menschen zum Alltag dazu. Doch durch die coronabedingten Ausgangssperren haben diese an Bedeutung gewonnen. Viele Freizeitaktivitäten und -unterhaltungen fallen weg, jedoch bleibt das Bedürfnis nach Unterhaltung. Streamingdienste sind für diese Situation wie gemacht. Aber auch bei den verschiedenen Streamingdiensten gibt es Unterschiede.
Der bisherige Spitzenreiter bei den Medienkonzernen war Disney. Und seit einiger Zeit gibt es Disney+ und gehört – aufgestellt mit Disney, Pixar, Marvel, Star Wars und National Geographic – zu den bekanntesten Streamingdiensten. Jedoch ist Disney selber von den Folgen der Coronakrise negativ betroffen, da auch dort große Filme im Kino nicht anlaufen können und es zusätzlich noch Vergnügungsparks gibt, die keine Einnahmen verzeichnen. Dies kann auch der Streamingdienst Disney + nicht ausgleichen.
Das Unternehmen Netflix hat da andere Voraussetzungen, da es ein reiner Streamingdienst ist. Es stellt nur Programme für zuhause her, was während der aktuellen Ausgangsbeschränkungen optimal ist. Die Bekanntheit des Streamingdienstes, sein gut aufgestelltes Programm, welches die verschiedensten Geschmäcker trifft, und die eigenen Produktionen steigern dabei seine Beliebtheit zusätzlich.
Netflix profitiert also, insbesondere im Vergleich zu anderen Medienkonzernen. Seit dem Tief im Zuge der Krise bei 290,25 Dollar im März, haben die Netflix-Papiere mittlerweile mehr als 44 Prozent gewonnen und es hat mit einem Börsenwert von 187,3 Milliarden Dollar sogar ein neues Allzeithoch erreicht, sodass es sich momentan als wertvollsten Medienkonzern bezeichnen kann.
Mit der Zeit wird sich zeigen, ob dies auch so bleibt. Momentan liegen Disney und Netflix sehr nah bei einander und es kann zu Schwankungen kommen. Interessant wird dies, sobald die Ausgangsbeschränkungen gelockert werden und Disney außerhalb seines Streamingdienstes wieder profitieren kann.
17.04.2020 - Ann-Kathrin Wellen - akw@ntg24.de
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