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Omikron belastet BioNTech, auch Valneva schwächelt, Tesla bekommt neue Standorte für Supercharger und S&T wehrt sich gegen Shortseller

Omikron verliert seinen Schrecken

NTG24 - Omikron belastet BioNTech, auch Valneva schwächelt, Tesla bekommt neue Standorte für Supercharger und S&T wehrt sich gegen Shortseller

 

Die Omikron-Variante des Coronavirus war am Dienstag mal wieder eines der beherrschenden Themen an den Börsen. Immer mehr zeichnet sich ab, dass die Mutante weniger gefährlich ist, als anfänglich befürchtet. Aufgrund der insgesamt weniger häufig auftretenden schweren Verläufen entschied sich das Vereinigte Königreich sogar, trotz explosionsartig steigender Infektionen keine weiteren Schritte zu unternehmen.

Das verunsichert die Anteilseigner der Impfstoffhersteller spürbar. Manch einer spekuliert schon darüber, dass die Pandemie sich mit Omikron am Ende selbst erledigt. Im günstigsten Fall könnte die Variante sich gegenüber ihren Artverwandten durchsetzen und trotz Durchseuchung die Gesundheitssysteme nicht über Gebühr belasten. Die Aktie von BioNTech (US09075V1026) musste aufgrund derartiger Aussichten mal wieder Verluste hinnehmen.

Um 3,5 Prozent ging es für die Mainzer gestern in die Tiefe, nachdem es schon an den vorherigen Tagen nicht viel besser aussah. Sicher ist es noch etwas früh, um aus den jüngsten Studiendaten schon irgendwelche Schlüsse für den weiteren Pandemieverlauf zu ziehen. Doch so ticken die Märkte nun mal ab und an.

 

Die Anleger verlieren das Interesse

 

Immerhin hat BioNTech bereits einen zugelassenen Impfstoff am Start, mit dem in den nächsten Monaten weiterhin Milliarden verdient werden. Da will Valneva (FR0004056851) erst noch hinkommen. Der Tot-Impfstoff der Franzosen befindet sich weiterhin im Zulassungsverfahren, doch sollte Omikron sich als zahnloser Tiger erweisen, könnte dieser vielleicht gar nicht mehr benötigt werden.

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Werbebanner ClaudemusIn erster Linie hoffen Anleger darauf, dass das Vakzin von all jenen freudig angenommen wird, die sich gegen eine Impfung mit mRNA-Vakzinen sträuben. Gerade solche Naturen dürften aber die ersten sein, die bei Anzeichen vorwiegend milder Verläufe bei Omikron auf eine Impfung lieber völlig verzichten. Als logische Konsequenz verlor die Aktie von Valneva gestern um 2,6 Prozent an Wert, von Euphorie ist für den Moment nicht mehr allzu viel zu spüren.

 

Globus setzt auf Supercharger

 

Gute Nachrichten gab es indes für Tesla (US88160R1014). Die Supercharger des US-Konzerns werden in Zukunft auf den Parkplätzen der deutschen Supermarktkette Globus vorzufinden sein. Gleich mehrere hundert davon sollen im Laufe der kommenden Jahre entstehen und bekanntlich lassen sich an diesen (zumindest aktuell) ausschließlich Tesla-Fahrzeuge laden. Für alle, die über den Kauf eines E-Autos nachdenken, könnte das ein nicht unwichtiger Faktor sein.

Schließlich ist es ein großer Vorteil, sein Auto an der Ladestation abzustellen, bequem einzukaufen und vielleicht die Gastronomie in Anspruch zu nehmen und dann entspannt zu einem Fahrzeug mit geladenem Akku zurückkehren zu können. Sicher werden Ladesäulen bei einer einzigen Supermarktkette kaum die Kaufentscheidung der Massen beeinflussen. Sie kommen aber zu einem ohnehin schon ansehnlich ausgebauten Ladenetz hinzu und festigen die Vorteile, welche Tesla in dieser Hinsicht ohnehin schon hat. Es reicht aber natürlich nicht aus, um den Aktienkurs wieder in neue Höhen zu befördern. Jener musste am Dienstag stattdessen sogar leichte Verluste hinnehmen.

 

Jetzt wird es ernst

 

Noch weitaus schlimmer sieht es derzeit für S&T (AT0000A0E9W5) aus. Der österreichische IT-Spezialist ist jüngst enorm unter Druck geraten, nachdem der Leerverkäufer Viceroy heftige Vorwürfe gegen das Unternehmen hervorbrachte. Gegen eben diese wehrt sich das Unternehmen mittlerweile mit aller Kraft. Vorstandschef Hannes Niederhauser spricht von weitreichenden Fehleinschätzungen seitens der Shortseller, welche einer objektiven Prüfung nicht standhalten würden.

Um endgültig für Klarheit zu sorgen, soll nun ein unabhängiger Gutachter eingesetzt werden, der die Vorwürfe von Viceroy einer genauen Prüfung unterzieht. Darüber berichtete kürzlich unter anderem die „FAZ“. Um wen genau es sich handeln könnte, ist bisher noch nicht bekannt. Das gilt auch für einen unabhängigen Experten, der künftig im Aufsichtsrat Themen wie Recht und Compliance gesondert übernehmen soll. Die Anleger reagierten auf die neue Entwicklung eher verunsichert, S&T bewegte sich am Dienstag um 4,6 Prozent in die Tiefe. Seit Bekanntwerden der Vorwürfe verschlechterte der Kurs sich um knapp 20 Prozent und Erholungen gab es bisher lediglich ansatzweise zu sehen.

 

Fluch oder Segen?

 

Unter dem Strich richtet sich der Blick der meisten Anleger weiterhin auf die Corona-Pandemie und die weitere Entwicklung rund um Omikron. Sollte die neue Variante sich tatsächlich als vergleichsweise harmlos erweisen, dürfte das bei mancher Aktie regelrechte Partystimmung auslösen. Allerdings wird es natürlich auch Verlierer zu sehen geben, und das wären in einem solchen Fall vor allem die Impfstoffhersteller.

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Werbebanner ISIN-WatchlistNoch liegt aber weiterhin vieles im Dunkeln. Selbst wenn schwere Verläufe prozentual gesehen weniger häufig vorkommen, so könnten die Intensivstationen aufgrund der rasanten Verbreitung dennoch volllaufen und für die bekannten Konsequenzen sorgen, von Einschränkungen für Ungeimpfte bis zum völligen Lockdown. Das wiederum würde dann wieder den Impfdruck erhöhen. Es ist schlicht zu früh für ein abschließendes Urteil und dass viele Experten noch immer vor Omikron warnen, sollten Anleger ernst nehmen. Schließlich hatten Virologen und Epidemiologen hinsichtlich dem Pandemieverlaufe (leider) schon sehr oft Recht.

 

29.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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