
Nvidia kann mit Zahlen punkten, davon profitiert auch AMD, Microsoft ist schon wieder auf Rekordjagd und sogar Apple zeigt sich freundlicher
Erneut sprengt Nvidia mit Quartalszahlen alle Erwartungen
Es waren die wohl wichtigsten Zahlen seit Langem, die Nvidia gestern nach Börsenschluss präsentierte. Umso größer war die Anspannung im Vorfeld. Mancher Analyst warnte noch davor, dass es Enttäuschungen geben könnte, was letztlich nicht eintrat. Gleichwohl warnt Nvidia davor, dass die Lage sich in Zukunft eintrüben könnte.
Für den Moment feiern die Märkte aber erst einmal, dass die Umsätze im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 69 Prozent auf 44,1 Milliarden US-Dollar in die Höhe schossen und damit die Konsensschätzung von 43,3 Milliarden Dollar deutlich übertrafen. Der Gewinn je Aktie wurde auf 0,76 Dollar beziffert, was einem Plus von 27 Prozent entspricht. Von einem Abflauen des KI-Booms ist bei Nvidia (US67066G1040) also noch nichts zu spüren. Die Aktie kletterte nachbörslich um fast fünf Prozent.
Allerdings fällt der Blick auf das laufende Quartal eher nüchtern aus. Beim Umsatz peilt Nvidia „nur“ 45 Milliarden Dollar an und damit allenfalls ein bescheidenes Plus im Vergleich zum ersten Quartal. Der Konzern verweist auf US-Restriktionen für Chip-Exporte nach China, was Nvidia Umsatz und Marktanteile kostet. Optimisten erkennen in der vorsichtigen Prognose aber auch wieder Potenzial für eine weitere positive Überraschung in drei Monaten.
AMD im grünen Bereich
Die Zahlen von Nvidia sorgen branchenweit, wenn nicht börsenweit für große Erleichterung. Im Schlepptau mit in die Höhe genommen wird auch die Aktie von AMD (US0079031078), die im nachbörslichen Handel um 2,4 Prozent auf 115,60 Dollar steigen konnte. Bei KI-Chips spielt das Unternehmen zwar bestenfalls die dritte Geige. Doch machen die Zahlen von Nvidia Mut, dass die massiven Investitionen in KI-Technologie sich eines Tages auszahlen werden.
Zusätzlich profitiert AMD von etwas besser gelaunten Analysten. HSBC kassierte kürzlich die Verkaufsempfehlung, erhöhte das Kursziel von 75 auf immerhin 100 Dollar und nimmt nun eine neutrale Haltung ein. Euphorie lässt sich hier weiterhin nicht erkennen, doch was nicht ist, das kann ja bekanntlich noch werden.
Microsoft: Als wäre nichts gewesen
Microsoft (US0378331005) ist es noch ein deutlich weiterer Weg bis zu neuen Kursrekorden, doch immerhin hilft die gute Markstimmung dabei, die Marke bei 200 Dollar zurückzuerobern und zu verteidigen. In Sachen KI steht man in Cupertino bisher an der Seitenlinie. iPhone und Co. erhalten ihre KI-Fähigkeiten derzeit weitgehend von externen Diensten wie ChatGPT und Google Gemini. Das soll sich aber eines Tages ändern und bei besserer Stimmung im KI-Segment verbessern sich so auch die mittelfristigen Aussichten.
Momentan bleibt Apple allerdings in schwierigen Gewässern, geprägt von schwachen Geschäften in China, fehlenden Innovationen im Produkt-Portfolio und einer immer stärkeren Konkurrenz. Immerhin halten sich aber auch hier die Auswirkungen von US-Zöllen bisher in engen Grenzen. Bleibt es dabei, könnte die Erholung sich noch etwas fortsetzen. Verlass ist bei der aktuellen US-Regierung aber nur auf wenig.
Alles bestens?
Die Börsen atmen kollektiv auf und auch die letzten Befürchtungen um einen möglichen Abschwung scheinen aus der Welt geschafft zu sein. So erfreulich das erst einmal sein mag, so handelt es sich dabei freilich nur um eine Momentaufnahme. Die Stimmung bleibt noch immer angespannt und es kann jederzeit zu neuen Unannehmlichkeiten kommen. Letztlich bedeutet die Stärke von Nvidia auch nicht, dass es allen Konzernen mit KI-Bezug blendend gehen würde. Denn wie gehabt ist Nvidia mit seinen KI-Chips im KI-Goldrausch derjenige, der die Schaufeln verkauft.
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29.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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