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Nvidia sorgt für Glücksgefühle, TUI geht auf dem Zahnfleisch, auch die Deutsche Bank erfährt Gegenwind und Varta stürzt ins Bodenlose

Die Tech-Welt frohlockt, doch andernorts stehen den Anlegern die Sorgen ins Gesicht geschrieben

NTG24 - Nvidia sorgt für Glücksgefühle, TUI geht auf dem Zahnfleisch, auch die Deutsche Bank erfährt Gegenwind und Varta stürzt ins Bodenlose

 

Am Donnerstag ging ein bewegter Tag an den Börsen zu Ende. Nichts getan hat sich zwar leider im US-Schuldenstreit, der schon seit einer Weile für Spannungen sorgt. Die KI hat aber mal wieder gehörig die Tech-Branche aufgemischt und für ganz neue und noch hübschere Fantasien als ohnehin schon gesorgt. Profitieren konnte davon aber längst nicht jeder.

Größter Profiteur und Auslöser der neuen Phase im KI-Hype war Nvidia (US67066G1040). Der Konzern legte Zahlen vor, welche die Prognosen der Analysten regelrecht sprengten. Auch ohne neue Umsatzrekorde konnte der Chiphersteller die Börsianer begeistern. Das gelang in erster Linie mit einer hervorragenden Prognose. Für das laufende Quartal rechnet Nvidia mit einem Umsatz von 11 Milliarden US-Dollar. Die Börsenprofis rechneten nur mit 7,2 Milliarden Dollar.

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Geknüpft ist diese Aussicht an weitere große Erfolge im KI-Segment. Eben jenes hat den Gaming-Bereich, der sich schwer rückläufig entwickelt, spätestes jetzt als wichtigstes Standbein überholt. Für die Anleger muss das keine schlechte Nachricht sein, denn offenbar lässt sich mit Hardware für Künstliche Intelligenz noch sehr viel mehr Geld verdienen. Die meisten Beobachter trauen Nvidia langfristig noch sehr viel mehr zu.

 

TUI kämpft gegen den Absturz

 

Eher wenig mit KI am Hut hat TUI (DE000TUAG505), weshalb die Euphorie sich bei der Aktie des Reiseveranstalters nicht weiter bemerkbar machte. Stattdessen spekulieren die Börsianer hier immer noch darüber, was die anstehende Hauptsaison mit sich bringen mag. Bernstein Research zeigt sich dezent optimistisch und findet einige lobende Worte für TUI. Das Unternehmen wird nach der Corona-Pandemie als stabil angesehen und operativ gebe es nichts zu meckern.

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Werbebanner EMH PM TradeGleichwohl wird die Bewertung auf dem aktuell niedrigen Niveau als angemessen bezeichnet und mit einem Kursziel von 6,80 Euro wird nur ein überschaubares Aufwärtspotenzial in Aussicht gestellt. Nicht mal dieses können die Anleger derzeit ausnutzen. Stattdessen rang die TUI-Aktie gestern darum, nicht unter die Marke von 6 Euro zu fallen. Im frühen Handel waren im Tief bereit 5,93 Euro auf dem Ticker zu sehen. Bis Handelsschluss konnte die TUI-Aktie sich immerhin wieder bis auf 6,06 Euro erholen. Es riecht aber trotzdem nach Abwärtstrend.

 

Die Deutsche Bank im festen Griff der Angst

 

Man sollte meinen, dass es bei der Deutschen Bank (DE0005140008) langsam Zeit für eine Erholung wäre. Schließlich denkt kaum noch jemand an eine mögliche neue Finanzkrise. Im März noch sorgte das für rasant fallende Kurse und bis heute konnte die Aktie der Deutschen Bank sich davon mehr schlecht als recht erholen. Das dürfte auch daran liegen, dass schlicht neue Ängste aufgetaucht sind.

Alles dreht sich gerade um den US-Schuldenstreit. Mit jedem weiteren Tag ohne eine Einigung wird ein Zahlungsausfall wahrscheinlicher und die Folgen eines solchen Szenarios sind kaum abzusehen. Besonders in der Finanzbranche macht sich immer größere Panik breit. Wahrscheinlich kann die Deutsche Bank da von Glück reden, am Donnerstag nur um 0,36 Prozent auf 9,70 Euro gefallen zu sein. Ohne baldige Fortschritte in Übersee könnte es aber noch sehr viel hässlicher werden.

 

Varta findet keinen Halt

 

Varta (DE000A0TGJ55) schafft hingegen einen katastrophalen Abwärtstrend auch ohne schlechte Neuigkeiten aus der Politik. Der Batteriehersteller enttäuscht die Anlegerinnen und Anleger seit Monaten und fällt mittlerweile auch bei den Analysten durch. Mit einer klaren Verkaufsempfehlung und einem halbierten Kursziel sorgte Goldman Sachs in dieser Woche für weiteren Verkaufsdruck.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBereits am Mittwoch rutschte die Varta-Aktie dadurch bedingt im hohen Tempo in die Tiefe. Dies setzte sich am Donnerstag fort und es ging um 4,3 Prozent auf nur noch 15,68 Euro abwärts. Zwischenzeitlich wurde bei 15,48 Euro (mal wieder) ein neues Rekordtief erreicht. Nur die größten Optimisten sehen an solchen Tiefpunkten Einstiegschancen mit der Hoffnung auf ein Comeback irgendwann in der Zukunft. Für Letzteres fehlt es momentan aber an klaren Anzeichen am Horizont und da ist es alles andere als unmöglich, dass die Aktie sich noch weiter verbilligen wird.

 

Zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit

 

An der Börse sind sich am Donnerstag zwei Extreme begegnet. Während der KI-Hype völlig neue Höhen erreicht und neben Nvidia auch manch anderen Titel in einen Höhenflug versetzte, machen sich die Investoren an anderer Stelle existenzielle Gedanken. Wie das Ganze weitergehen wird, steht noch immer in den Sternen. Experten warnen selbst im Falle einer Einigung im US-Schuldenstreit vor einem möglichen Beben an den Märkten. Jenes könnte auch den Tech-Sektor noch erfassen, wo momentan zu Gewinnmitnahmen geradezu eingeladen wird. Aufgrund der noch immer bestehenden Unsicherheiten lässt sich aber nur darüber spekulieren, was noch auf uns zukommen mag.

 

26.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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